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0322 - Das Fratzengesicht

0322 - Das Fratzengesicht

Titel: 0322 - Das Fratzengesicht
Autoren: Jason Dark
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während der Rutschpartie meinen Körper zusammen.
    Der Aufprall war weicher, als ich angenommen, hatte. Kein sehr harter Boden, irgendein schwammiger Morast, vielleicht auch Kunststoff, hielt mich auf.
    Es war Kunststoff.
    Weich, nachgiebig, zudem federnd.
    Für einen Moment blieb ich liegen. Ich mußte mich erst einmal ausruhen und mit den neuen Tatsachen fertig werden. Tief holte ich Luft, betastete meinen Körper und fand kaum Stellen, die schmerzten.
    Gebrochen oder verstaucht hatte ich mir nichts. Und auch meine Waffen waren vorhanden, wie ich bei einem schnellen Check feststellte.
    Das war noch einmal gutgegangen.
    Ein wenig zitterten mir die Knie schon, als ich aufstand und hochschaute, wo ich hergekommen war. Von meiner Position aus wirkte es verdammt steil. Die Gleise konnte ich nicht erkennen. Ich sah auch keinen Zug mehr und befand mich mutterseelenallein innerhalb der nicht völlig dunklen Gruft.
    Das Licht fiel aus verborgenen Scheinwerfern. Auch hörte ich ein leises Klagen und Wimmern. Wenn ich nach vorn schaute, sah ich den überaus hohen Eingang einer Höhle. Wahrscheinlich reichte sie bis zur Decke dieser unterirdischen Felsenhalle.
    Die Höhle war Wohnstätte der Toten.
    Eine Imitation, nichts Echtes. Wenigstens nicht für den normalen Touristen. Bei mir war ich mir nicht sicher, ob man für mich nicht noch einige echte Überraschungen auf Lager hielt.
    Bestimmt sogar…
    Hoch konnte ich nicht, der Abhang war zu steil und glatt, deshalb blieb mir nur die Möglichkeit, weiter nach vorn zu gehen. Es gab bestimmt einen Weg, auf dem ich das Vampir-Theater mit dem kleinen Bahnhof dabei erreichen konnte.
    Bestimmt erwarteten mich einige böse Überraschungen. Schließlich hatte man mich nicht umsonst aus dem fahrenden Zug geschleudert.
    Man sah in mir den härtesten Gegner.
    Nach dem Durchschreiten des gewaltigen Tors hüllte mich die Dunkelheit ein.
    Ich hatte die Gräber erreicht…
    Man darf sich das nicht wie einen normalen Friedhof vorstellen, nein, das hier war anders. Eine unheimliche Stätte, in der ein Geist wohnte, den ich als gefährlich einstufte.
    Da hatte sich etwas getan!
    Wieder mußte ich an das Fratzengesicht denken. Dieser verfluchte Dämon war auferstanden, und wahrscheinlich hatte er von dieser unterirdischen Stätte längst Besitz ergriffen.
    Ich schaute in das erste Grab.
    Es war in die Felswand hineingeschlagen worden. Im Hintergrund wurde es von einem blauen Licht erfüllt, das allerdings eine natürliche Ursache besaß.
    Eine blaue Glühbirne war an der Decke des Grabs befestigt und gab ihr Licht ab.
    Der Schein fiel auf eine Gestalt. Im ersten Augenblick dachte ich an einen halb verwesten Toten, bis ich erkannte, daß es sich um eine Mumie handelte.
    Die sich bewegte!
    Plötzlich kam sie hoch. Ich hörte ein schauriges Ächzen, griff dann unwillkürlich zur Beretta und steckte sie wieder weg, als ich erkannte, daß das Ächzen nicht von der Mumie, sondern aus einem Lautsprecher gekommen war.
    Alles nur Illusion.
    Ich lachte befreit auf, bevor ich meinen Weg weiterging. Schon bald stellte ich fest, daß der Weg nicht mehr eben war, sondern in die Höhe führte.
    Ich schritt durch die Grabanlage und hörte über mir plötzlich ein Rattern.
    Es war der zweite Zug. Erst jetzt erkannte ich den schmalen Steg hoch über meinem Kopf, und ich mußte feststellen, daß die Gräber oben geöffnet waren. Die Fahrgäste konnten während der Fahrt hinunterschauen und sich die nachgemachten Mumien ansehen.
    Wirklich interessant. Auch mich sahen sie. Einige winkten mir sogar zu. Im Gegenlicht sahen ihre Arme aus wie lange, schwarze, geisterhafte Schatten.
    Dann war der Zug vorbei. Und ich dachte darüber nach, aus welchem Grund man mich überhaupt aus dem fahrenden Wagen geworfen hatte.
    Es mußte einen geben, auch wenn ich ihn mir noch nicht vorstellen konnte. Auf jeden Fall fühlte ich mich nicht mehr so verlassen und ließ die Gräber allmählich hinter mir zurück.
    Wenig später entdeckte ich links von mir ein Transformatorenhäuschen. Es paßte überhaupt nicht in die gruselige Atmosphäre und erinnerte mich wieder daran, daß alles nur Illusion war.
    Bis auf den Mann, der hinter dem Häuschen hervorschoß. Es war der Kerl, der mich aus dem Wagen geschleudert hatte. Nur zeigte er sich jetzt verändert.
    Er war zu einem Vampir geworden!
    ***
    Suko, Shao und auch Susan Perth hatte es nicht merkt, daß sie von John Sinclair getrennt worden waren. Es ging nun mal nicht, und so hatten sie in
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