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0318 - Die Zombie-Hexe von Tahiti

0318 - Die Zombie-Hexe von Tahiti

Titel: 0318 - Die Zombie-Hexe von Tahiti
Autoren: Werner Kurt Giesa
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weißes Dach über dem Grün.
    Die Villa.
    Sie erwies sich als dreigeschossiger Bau mit Erkern und Türmchen und Ziergittern und weiträumigen Baikonen und Terrassen. Gut hundert Meter vor der Eingangstreppe warteten eingeborene Angestellte. Zamorra und Nicole stiegen aus und ließen den Wagen auf den großen Abstellplatz fahren. Dann folgten sie der einladenden Geste zum Haus.
    Dort wartete ein uniformierter Zerberus. »Ihre Einladungen, bitte?«
    Zamorra hatte nur die Flasche Champagner in der Hand, die er in der Hotelbar organisiert hatte, um sie Leclerc als Gastgeschenk zu präsentieren. »Professor Zamorra und Begleitung«, sagte er.
    Das schien anstelle einer schriftlichen Einladung zu genügen; offenbar hatte Leclerc seine Leute genau instruiert.
    »Bitte… Sie können außen um das Gebäude herumgehen oder durch die Halle geradeaus und auf der anderen Seite durch die Glastür wieder hinaus in den Park.«
    Zamorra und Nicole sahen sich an.
    »Wir gehen außen herum«, entschied Nicole spontan. Sie faßte nach Zamorras Hand und zog ihn mit sich.
    »Der Kerl hat dich ganz schön unverschämt angestarrt«, murmelte Zamorra. »Vielleicht hättest du doch eine weniger durchsichtige Bluse nehmen sollen…«
    »Eifersüchtig?« Sie funkelte ihn vergnügt an.
    Der Professor schüttelte den Kopf. »Auf wen?« Es bedurfte keiner weiteren Worte mehr. Sie waren sich gegenseitig absolut treu; sie liebten sich stark genug, um jeder Versuchung widerstehen zu können. Und deshalb brauchte auch keiner von beiden eifersüchtig zu sein.
    »Von wegen weniger durchsichtiger Bluse«, sagte Nicole andächtig und blieb stehen, als sie die Rückseite des Hauses erreichten. Ein großer Park mit weiten Rasenflächen, befestigten Wegen und Blumenbänken erstreckte sich vor ihnen, dazwischen ein großer Swimming-pool, eine Tanzfläche, eine kleine Bühne für die Musiker, die wohl gerade pausierten, und eine kleine Bar nebst diversen Sitzgelegenheiten. Zamorra zählte gut drei Dutzend Männer und Frauen, einige wie für die Oper gekleidet, andere mehr oder weniger in Räuberzivil oder gar in Badekleidung am Swimming-pool. Bikini-Oberteile waren dort nicht gefragt.
    »Wie ich schon sagte: man braucht hier wirklich äußerst wenig zum Anziehen«, murmelte Nicole. »Was hältst du davon, wenn wir nachher ebenfalls den Pool aufsuchen, falls der Abend weiter so heiß bleibt?«
    Zamorra schätzte, daß in etwa einer Stunde die Dämmerung einsetzte. Aber das hieß noch nicht, daß die Temperaturen dann sofort sanken.
    »Siehst du deinen Freund irgendwo?« fragte Nicole.
    Zamorra sah sich um. Er entdeckte in der Nähe der Bar eine schwarzhaarige junge Frau in einem sehr gewagten Kleid. Ein Mann in Zamorras Alter wandte sich gerade offenbar verärgert von ihr ab, sah Zamorra und stutzte. Dann lief er auf den Professor und Nicole zu.
    »Zamorra! Willst du eigentlich nie älter werden? Du siehst immer noch so aus wie damals, als wir der Schrecken aller Wirte waren!« Er umarmte Zamorra und verneigte sich dann formvollendet vor Nicole. »Mademoiselle?«
    »Das ist Olivier Leclerc«, sagte Zamorra, »und Nicole Duval.«
    »Einfach Nicole«, lächelte sie.
    »Einfach Olivier«, gab Leclerc zurück. »Zamorra, die Flasche hättest du nicht mitbringen müssen. Wir sind mit Getränken gut versorgt. Mauno!« Sofort eilte ein Bediensteter mit einem Tablett heran und bot Begrüßungsdrinks an.
    Leclerc zog Zamorra und Nicole zu einer kleinen Sitzgruppe und begann auf sie einzureden. Es war, als müsse er sich etwas von der Seele reden. Zamorra hörte schmunzelnd zu. Leclerc konnte erzählen, wie ein Wasserfall rauscht, und er schien seine gesamte Lebensgeschichte seit der Trennung in Paris auf einmal herunterrasseln zu wollen. Nach einer halben Stunde schaffte Nicole es endlich, ihn zu unterbrechen. »Olivier, bestimmt sind wir nicht die einzigen Gäste. Ich will Sie nicht verjagen, aber…«
    Leclerc winkte ab. »Um die anderen Gäste soll sich meine Frau kümmern. Wann treffe ich schon mal hier auf Tahiti einen Studienkameraden? Und du, Zamorra, bist jetzt also ernsthaft unter die ghostbusters gegangen, die Geisterjäger? Kann man davon überhaupt leben?«
    »Wenn du die Typen aus dem Film meinst - das ist Schwachsinn. Ich bin Parapsychologe und befasse mich mit Spuk, Dämonismus und anderen okkulten und magischen Dingen in Theorie und Praxis. Ende des offiziellen Bandwurms. Dämonenjäger kann man’s abgekürzt nennen, aber dann stutzen eine Menge Leute
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