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0318 - Die Zombie-Hexe von Tahiti

0318 - Die Zombie-Hexe von Tahiti

Titel: 0318 - Die Zombie-Hexe von Tahiti
Autoren: Werner Kurt Giesa
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verwundert, daß Nicole auf den Sportwagen gekommen war, obwohl sie sonst Limousinen mit viel Platz und Stauraum bevorzugte.
    »In den Kofferraum paßt aber nicht viel hinein«, hatte Zamorra gelächelt und auf einen ebenfalls verfügbaren Oldsmobile gezeigt. Nicole hatte nur mit den Schultern gezuckt. »Ich habe diesmal nicht vor, einen Großeinkauf zu tätigen.«
    »Wie das?« fragte Zamorra verblüfft. Immerhin pflegte Nicole bei fast jeder Unternehmung irgend eine Boutique aufzustöbern, in der sie erbarmungslos einkaufte, um die Sachen dann zwei-oder dreimal zu tragen und in den Schrank zu hängen.
    »Erstens«, hatte sie verkündet, »ist es hier zu teuer, und zweitens braucht man hier doch kaum etwas zum Anziehen. Bei diesem Prachtwetter…«
    Zamorra konnte es nur recht sein.
    Sie blieben etwa drei Stunden am Strand und kehrten schließlich zum Hotel zurück, um einen Imbiß einzunehmen. Schon von weitem winkte ihnen der junge Mann an der Rezeption zu.
    »Spielt der Windmühle?« fragte Nicole schmunzelnd.
    Zamorra ging hinüber und redete kurz mit dem Mann. Dann kam er zurück.
    »Leclerc hat uns eine Einladung übermitteln lassen«, sagte er. »Er gibt wohl heute abend einen Empfang oder eine Stehparty, oder was immer das auch ist. Der Junge hat sofort, als wir weg waren, bei seinem allerobersten Boß angerufen, ihm von unserem Hiersein berichtet, und Leclerc erinnerte sich sofort und ließ uns ausrichten, wir möchten doch kommen. Etwa zwischen acht und neun Uhr abends.«
    »Galaempfang?« fragte Nicole mißtrauisch. Sie bedauerte, doch nicht eingekauft zu haben. Im Reisegepäck befand sich zwar ein Abendkleid, aber das hatte sie auf dem Schiff einige Male getragen und mochte es jetzt nicht mehr sehen.
    Zamorra schmunzelte. »Ich bezweifle, daß in Anbetracht des Klimas Frack und Smoking angesagt sind. Es soll eine Freiluftveranstaltung werden, und da gibt’s keine Klimaanlage. Ein Swimming-pool steht auch zur Verfügung, wurde verkündet.«
    »Aha«, machte Nicole. »Dann ist ja alles klar. Ich bin gespannt, was dein Freund für ein Typ ist.«
    »Umgänglich und stinkreich, wenn sich in der Zwischenzeit nichts geändert hat«, sagte Zamorra. »Weißt du was? Wir essen einen Happen, fahren nach oben und machen uns schön. Und dann werden wir sehen, ob der französische Konsul ebenfalls eingeladen ist.« Er hakte Nicole unter und zog sie in Richtung Speisesaal mit sich.
    ***
    Olivier Leclercs Laune hatte sich wieder entschieden gebessert. Er freute sich auf das Wiedersehen mit Zamorra. Professor war der inzwischen… du liebe Güte, wie lange war das eigentlich her, seit sie Paris unsicher gemacht hatten? Durch Zufall hatten sie sich kennengelernt, obgleich sie doch eigentlich unterschiedliche Fakultäten besuchten. Und ausgerechnet hier und jetzt trafen sie wieder aufeinander.
    Den Geisterseher hatte er Zamorra damals genannt. Parapsychologie, das war eine belächelte Halbwissenschaft gewesen, nichts Seriöses, mit dem man sich in der Öffentlichkeit sehen lassen konnte. Aber Zamorra hatte sich nie daran gestört. Das Okkulte interessierte ihn, die unerklärlichen Dinge, die Geister, oder wie man es auch immer nennen wollte.
    Und offenbar war er jetzt doch etwas geworden. Einen Professorentitel bekam man schließlich nicht geschenkt.
    Er hatte angeordnet, daß Zamorra und seine Begleiterin auf Kosten des Hauses logierten, und er hatte die Einladung und Wegbeschreibung übermitteln lassen. Er hoffte, daß Zamorra kam. Die Villa war leicht zu finden; sie befand sich außerhalb der Stadt an einer Privatstraße, die von einem der Hauptverkehrswege abzweigte. Bezeichnend war, daß die Privatstraße breiter und besser asphaltiert war als die Hauptverkehrslinie.
    Lydie tauchte wieder auf. Sie hatte sich bereits für den Abend angekleidet und trug ein bodenlanges dunkles Kleid, an beiden Seiten bis fast zur Taille geschlitzt und sehr tief ausgeschnitten. Leclerc schluckte. Sie sah hinreißend verführerisch aus, und er war drauf und dran, sie in die Arme zu schließen, in die privaten Gemächer zu führen und sie zu lieben. Aber ihr abweisender-Gesichtsausdruck schreckte ihn ab.
    »Wir haben noch einen weiteren Gast«, informierte er sie, »mit Begleitung. Ein alter Studienfreund von mir, der überraschend aufgetaucht ist.«
    »Na fein«, sagte Lydie wenig begeistert. »Paßt er wenigstens in unsere Kreise?«
    »Wenn du damit fragen willst, ob er Geld hat - ich denke schon«, sagte Olivier. »Im übrigen dürfte
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