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0318 - Die Zombie-Hexe von Tahiti

0318 - Die Zombie-Hexe von Tahiti

Titel: 0318 - Die Zombie-Hexe von Tahiti
Autoren: Werner Kurt Giesa
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sollte Olivier sie daran hindern, dieses Spiel fortzusetzen?
    Er sah keine Möglichkeit.
    »Vielleicht«, überlegte er halblaut, »renkt sich aber doch noch wieder alles ein. Warten wir noch ein paar Wochen ab.«
    Er erhob sich wieder. Um den Ablauf des Empfanges kümmerte sich zwar der Majordomus, aber es konnte nicht schaden, wenn Olivier sich zumindest orientierte. Er wollte noch einmal die Gästeliste durchsehen, die Lydie fast im Alleingang aufgestellt hatte. Prominenz und Geldadel würden sich an diesem Abend wieder einmal versammeln.
    Olivier konnte das nur recht sein. Vielleicht konnte er durch den Empfang vorübergehend vergessen, welche Sorge ihm Lydie, die Frau, die er immer noch liebte, bereitete…
    ***
    »Moment mal«, sagte Zamorra. »Habe ich da gerade richtig gehört? Entschuldigen Sie bitte… aber haben Sie wirklich den Namen Leclerc genannt? Olivier Leclerc?«
    Der Concierge, ein dunkelhäutiger Eingeborener, der in der Hoteluniform merklich deplaziert aussah, nickte. »Allerdings, Monsieur. Monsieur Olivier Leclerc ist der Besitzer dieses Hauses und noch jeiniger mehr in Papeete.«
    »Wäre ich ein Bayer, würde ich jetzt ›da legst di nieder‹ sagen«, erklärte Zamorra. Seine Augen funkelten. »Die Welt ist doch klein. Ich hätte es nie für möglich gehalten, daß wir einmal in einem Hotel logieren, das Leclerc gehört.«
    Das momentan rotblonde und langhaarige hübsche weibliche Wesen neben ihm berührte nachdrücklich seine Schulter. »Kannst du mir auch mal in einem lichten Moment verraten, was es mit diesem Leclerc auf sich hat?«
    »Kann ich, Nici«, verkündete der Parapsychologe vergnügt. »Wir haben gleichzeitig an der Sorbonne studiert. Ich Psychologie und Parapsychologie, und Leclerc Wirtschaftswissenschaften. Wir haben sehr viele Wirtschaften studiert. Das war eine Zeit…«
    »Hm«, machte Nicole Duval, Zamorras Geliebte, Gefährtin, Sekretärin, Zusatzgedächtnis und einiges mehr in einer Person. »Und wie kommt der Mann nach Tahiti?«
    »Seine Eltern lebten oder leben wohl hier, und sie haben ihren Filius nach Frankreich geschickt, damit er dort… naja, die Wirtschaften wissenschaftlich studieren konnte. Aber daß ihm ausgerechnet das Hotel gehört, in dem wir uns eingenistet haben, ist schon fast unglaublich.«
    Zamorra hatte zufällig die Beschwerde eines anderen Gastes mitgehört, der sich über irgend eine Nichtigkeit beklagte und unbedingt nicht nur den Geschäftsführer, sondern gar den Besitzer sprechen wollte. Worauf man ihm erwiderte, daß Monsieur Leclerc erstens nicht im Hause und zweitens nicht zu stören sei.
    Zamorra und Nicole waren mit einem Kreuzfahrtschiff durch die Südsee unterwegs gewesen und nach dem Abenteuer mit der Bande des Schwarzen Garfield und dem Seelenschmied schließlich in Papeete, der Hauptstadt von Tahiti, angekommen. Für sie endete die Kreuzfahrt hier planmäßig, und sie hatten sich entschlossen, noch ein paar Tage Urlaub dranzuhängen, gewissermaßen als Ausgleich für die Strapazen des Kampfes mit den höllischen Piraten Garfields. Die Freunde, von denen sie unterstützt worden waren, waren bereits wieder abgeflogen; für sie ging der Alltag weiter. Aber ein paar Tage unter südlicher Sonne an weißen Stränden und blauem Meer hatten nicht nur Nicole begeistern können. Also hatten sie den Rückflug nach Frankreich unbefristet verschoben. Nichts und niemand drängte sie.
    »Oh, Sie kennen Monsieur Leclerc persönlich?« hakte der Concierge nach. Er wurde immer ehrfurchtsvoller. Zamorra nickte ihm freundlich zu.
    »Vielleicht läßt es sich einrichten, daß wir wieder mal ein wenig miteinander plaudern«, überlegte er. »Können Sie Monsieur Leclerc bitten, daß er sich mit uns in Verbindung setzt?«
    »Aber selbstverständlich, Monsieur le professeur«, versicherte der Dunkelhäutige diensteifrig und wurde noch eine Spur eifriger, als er den Geldschein sah, den Zamorra vor ihm auf der Tischplatte liegengelassen hatte. Zamorra bugsierte Nicole mit sich nach draußen ins helle Sonnenlicht.
    Draußen herrschte hochsommerliches Klima, mit dem Dauerregen in Europa nicht zu vergleichen. »Erstmal fahren wir zum Strand, wie wir es vorhatten«, sagte Zamorra. »Die Wiedersehensfreude kann warten.«
    Nicole lächelte und reckte sich der Sonne entgegen. Draußen parkte der weiße Mercedes 280 SL, den sie gemietet hatten. Das Verdeck war zurückgeklappt. Zamorra pflanzte sich hinters Lenkrad und ließ den Wagen anrollen. Ein wenig hatte es ihn
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