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0313 - Im Lager der Löwenmenschen

Titel: 0313 - Im Lager der Löwenmenschen
Autoren: Unbekannt
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Haagard, daß die Perlians überaus vorsichtig waren und sich gegen alle Eventualitäten absicherten.
    Der Tunnel mündete in eine große Halle. In der Mitte des großen Raumes blieb das Fahrzeug stehen. Haagard hatte Gelegenheit, die neue Umgebung zu betrachten. Eine Seite der Halle war von einer zehn Meter hohen und ebenso breiten Wand begrenzt, die vollkommen durchsichtig war. Durch das transparente Material konnte man ins beleuchtete Meer hinausblicken. Die Halle selbst schien lediglich als Abstellraum zu dienen. Im Hintergrund erkannte Haagard mehrere Eingänge, die die Zugänge zu anderen Räumen der Kristallkuppel bildeten.
    Die Seitentür des Wagens glitt auf.
    „Ich nehme an, daß wir jetzt aussteigen müssen", bemerkte Hohle. Seine Stimme hob sich.
    „Niemand leistet den Befehlen der Generäle Widerstand."
    Sie wurden aus dem Fahrzeug getrieben und mußten vor der Transparentwand Aufstellung nehmen.
    Unter der Hallendecke brannte eine ringförmige Lampe.
    „Was soll das?" knurrte Big Mountain. „Will man uns Gelegenheit geben, das Meer kennenzulernen?"
    „Werden Sie nicht ungeduldig, Sarge", sagte Hohle.
    Sie beobachteten, wie einige der rotleuchtenden Schwimmkörper von Robotern herangebracht wurden. Das Meer war jetzt fast taghell beleuchtet. Die Wasserpflanzen bewegten sich träge in der Strömung. Das Licht, das durch die Sichtwand hereinfiel, schuf seltsame Reflexe auf dem Boden, und die Gesichter der Männer schienen sich im ständigen Wechsel zu- und abnehmender Helligkeit zu verändern.
    Haagard wurde sich zum erstenmal richtig bewußt, in was für eine seltsame Welt man sie gebracht hatte. Der Lebensbereich der Perlians unterschied sich vollkommen von dem der Menschen, und es schien normalerweise keinen Grund zu geben, warum intelligente Wesen, die im Meer lebten, gegen Landbewohner kämpfen sollten. Aber seltsamerweise gab es immer Gründe für einen Krieg, wenn zwei Völker zusammentrafen. auch dann, wenn sich ihre Interessengebiete nicht berührten. Eine wohlabgewogene Gesetzmäßigkeit schien in diesem Universum die Folgen von Krieg und Frieden zu bestimmen, eine Gesetzmäßigkeit, die auch friedliebende Völker dazu zwang, sich mit ihren Gegnern auseinanderzusetzen.
    Da Haagard die Unabwendbarkeit dieses Schicksals aller intelligenter Wesen begriff, empfand er weder Bitterkeit über die aussichtslose Lage, in die er und seine Begleiter geraten waren, noch gewann er trotz aller Fremdartigkeit der Perlians Verständnislosigkeit für diese Wesen.
    Die Gedanken des Sergeanten wurden unterbrochen, als einige Perlians durch das rotleuchtende Meerwasser heranschwammen und zu den Terranern hereinblickten.
    Ihre pulsierenden Zeitaugen schienen selbständige Organe zu sein; sie waren der beherrschende Teil im Kopf der Perlians. Durch die geräuschschluckende Wand hindurch glaubte Haagard das Gurgeln des Wasser zu hören. Er zahlte insgesamt sieben Drittkonditionierte, die sich dort draußen versammelt hatten. Zweifellos wollten die Meeresbewohner Kontakt zu den Gefangenen aufnehmen.
    Haagards Interesse galt ihn Augenblick weniger den Dingen, die die Perlians zu sagen hatten, als der Methode, mit der sie sich mit ihren Gefangenen verständigen wollten. Die terranischen Raumfahrer führten keine Translatorgeräte mit sich, und in der Nähe der Perlians waren keine technischen Einrichtungen zu erkennen, die die Funktion eines Übersetzungsgerätes übernehmen konnte.
    Doch da sah Haagard, wie die Generäle Kontakthauben brachten. Es handelte sich um helmartige Gebilde, aus denen ein Gewirr von Kabeln heraushing. Haagard erkannte, daß ein Teil der Hauben zu klein war, um auf einen menschlichen Kopf zu passen. Die anderen wiederum erschienen zu groß.
    Haagard ahnte, daß man diese Helme ursprünglich für die Perlians und die Generale geschaffen hatte. Die Drittkonditionierten besaßen 30 Zentimeter durchmessende Kopfe, während die der Generale nur den halben Durchmesser hatten.
    Die Generäle schienen zu erkennen, welches Problem zu überwinden war. Sie entschieden sich für die perlianischen Hauben, die zwar nicht richtig saßen, sich aber immerhin über den Kopf schieben ließen. Wahrend sich Haagard bereitwillig eine Kontakthaube aufsetzen ließ, beobachtete er, wie ein Schwimmroboter die Perlians draußen im Meer mit ähnlichen Geräten ausrüstete. Ein Teil der Kabel wurde aufgerollt und mit ihren Enden in dafür vorgesehene Öffnungen innerhalb der Transparentwand geschoben. Die Generale
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