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0313 - Im Lager der Löwenmenschen

Titel: 0313 - Im Lager der Löwenmenschen
Autoren: Unbekannt
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gezeigt. Die Transparentwand wurde hell, und die Männer konnten das Meer sehen. Die sieben Perlians waren verschwunden. Haagard sah gerade noch, wie ein paar Schwimmroboter die Kontakthauben abtransportierten.
    Die Gefangenen durften ihre Hauben ebenfalls abnehmen.
    „Ich bin gespannt, auf welche Weise unsere Hinrichtung erfolgt", meinte Olney.
    Das war ein für den jungen Offizier typischer Ausspruch, dazu geeignet, Overmiles Panik noch zu schüren.
    „Keine Angst", sagte Fellmer Lloyd. „Man hat nicht vor, uns zu töten."
    Haagard starrte den Mutanten an. Offenbar hatte sich Lloyd genügend erholt und war in Gedankenkontakt mit den Perlians getreten.
    „Ohne es zu wollen, haben wir den Drittkonditionierten einige Informationen geliefert", berichtete der Telepath. „Die Perlians wissen jetzt, daß es innerhalb des Modula-Systems zwei große Schiffe gibt, deren Besatzungen potentielle Gegner der Drittkonditionierten sind. Unsere Bezwinger u, ollen uns dazu benutzen, diese Schiffe zu finden und zu zerstören."
    „Man will uns also zwingen, die CREST IV und die FRANCIS DRAKE zur Landung aufzufordern", vermutete Hohle grimmig.
    Lloyd schüttelte den Kopf.
    „Die Generale haben den Auftrag erhalten, uns bei passender Gelegenheit die Flucht zu ermöglichen. Das soll so unauffällig geschehen, daß wir ahnungslos mit der SJ-Achtundzwanzig zu unserem Mutterschiff zurückfliegen. Die Perlians würden dann unserer Spur folgen."
    Es würde eine deutliche Spur sein, dachte Haagard, selbst für primitive Ortungsgeräte.
    Einen Augenblick haßte er Lloyd, weil dieser sein Wissen nicht für sich behalten hatte. Der Gedanke an eine Flucht hatte ihnen ihre Gefangenschaft erträglich erscheinen lassen. In ihren Überlegungen hatten sie sich mit Fluchtplänen beschäftigt und waren dadurch abgelenkt worden.
    Aber nun hatte Fellmer Lloyd ihren Hoffnungen ein jähes Ende gesetzt.
    Wenn die Perlians damit rechneten, daß die fünf Männer flohen, dann hatten diese keine andere Wahl, als auf Modula II zu bleiben. Früher oder später, wenn die Ungeduld der Drittkonditionierten groß genug war, würden die Generäle den Befehl erhalten, die Gefangenen zu töten, die offenbar zu ängstlich waren, den leichtgemachten Fluchtweg zu beschreiten.
    Haagards Blicke kreuzten sich mit denen Hole Hohles, und in den Augen des Majors las Big Mountain die gleiche Erkenntnis.
    Overmile, dem die sich ausbreitende Stille unbehaglich war, sagte verzweifelt: „Wir werden mit der Space-Jet schnell genug sein, so daß sie uns nicht folgen können."
    „Natürlich, Korporal", sagte Hohle mit milder Stimme.
    Haagard dachte an die vier Schiffsgiganten von OLD MAN, die draußen im Raum standen. So schnell konnte das Diskusschiff nicht sein, um ihnen zu entgehen.
    „Wir dürfen den Gedanken an eine Flucht nicht aufgeben", sagte Hole Hohle. „Allerdings müssen wir dann fliehen, wenn die Perlians es nicht erwarten. Außerdem dürfen wir uns nicht in Richtung der Space-Jet absetzen, sondern müssen uns irgendwo auf der Insel ein Versteck suchen."
    Haagard hätte gern gewußt, ob die Worte des Eskimos nur dazu bestimmt waren, Overmile zu beruhigen, oder ob Hole Hohle fest entschlossen war, seine Pläne in die Tat umzusetzen.
    Hohles Entschlossenheit war nicht zu bezweifeln.
    Aber, so fragte sich Haagard, genügte Entschlossenheit allein, um die Drittkonditionierten und die Generäle zu überlisten?
    Während er nachdachte, erhielt er einen festen Stoß in den Rücken. Er fuhr herum. Hinter ihm stand ein General mit erhobener Waffe. Seine Gesten waren nicht mißzuverstehen. Die fünf Gefangenen sollten abtransportiert werden.
    „Sie werden uns jetzt in die vorbereitete Unterkunft bringen", erklärte Lloyd.
    „Die Flucht werden sie uns allerdings erst später ermöglichen."
    Einer der Generäle deutete auf einen Durchgang im Hintergrund der Halle. Die Männer wurden in einen schlauchartigen Gang geführt, der völlig transparent war. Haagard hatte das Gefühl sich inmitten des Meeres zu bewegen. Der Gang führte durch einen Park und an Kristallgebäuden vorüber.
    Schwimmroboter und Schwärme winziger Fische begleiteten sie auf ihrem Weg. Ab und zu stieß ein Fisch gegen den unsichtbaren Schlauch und drehte verwirrt wieder ab.
    Haagard spürte, daß der Gang allmählich anstieg. Sie näherten sich der Wasseroberfläche.
    Haagards Hoffnung, sie wurden das Meer verlassen, bestätigte sich jedoch nicht.
    Ihr Gefängnis war ein kuppelartiger Bau, der wie eine
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