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0313 - Ein gefährlicher Job

0313 - Ein gefährlicher Job

Titel: 0313 - Ein gefährlicher Job
Autoren: Ein gefährlicher Job
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überschlagende Lachen aus.
    »Ah, du hast wirklich etwas für sie übrig? Gut, mein Junge gut. Vielleicht, wenn du zu Kreuze kriechst, lass ich sie laufen.«
    »In Ordnung, Sam«, antwortete ich kalt. »Wo bist du? Ich komme zu dir.«
    Das Angebot überraschte ihn. Ich merkte es an einem minutenlangen Schweigen.
    »Das riskierst du nicht«, sagte er dann höhnisch.
    »Probier es aus!«
    »In der Long Street. Ich wette meinen Kopf, dass du nicht zu kommen wagst.«
    »Wette angenommen! Ich bin in zwanzig Minuten dort!«
    »Von wem willst du den Hals umgedreht bekommen? Von Hank oder von Allan? Oder soll ich es dir selbst besorgen?«
    »Darüber sprechen wir noch. Und, Sam, wenn dem Mädchen ein Haar gekrümmt wird…«
    ***
    Ich schmetterte den Hörer auf die Gabel.
    »Er hat Sally Winter kassiert«, sagte ich. »Ich habe seinen Verdacht erregt, als ich die Papiere haben wollte. Genauer gesagt, ich habe damit einen schlummernden Yerdacht wieder geweckt. Wahrscheinlich hat er das Mädchen einfach gefragt, als es aus dem Parfumgeschäft kam. Sally hatte ihm arglos geantwortet, und darauf hat er sie kurzerhand gekidnappt, entweder mit oder ohne die Hilfe der Staff Brüder. Sie sind dann hergefahren, um mit mir abzurechnen, trafen mich nicht an, und sind jetzt wieder in der Long Street in der Baustoffhandlung.«
    Phil verschluckte einen Fluch.
    »Bleibt ein anderer Weg, als mit zwei Dutzend Jungs von unserem Verein das Nest auszuräuchern?« fragte er.
    »Es muss einen anderen Weg geben. Gewalt würde das Ende des Mädchens bedeuten.«
    »Die meisten Gangster nehmen die Hände hoch, wenn ihre Situation aussichtslos ist.«
    »Die Staffs nicht, Phil, noch weiß Debro nicht, dass ich ein FBI-Mann bin. Noch weiß es niemand.«
    »Unsinn«, antwortete Phil heftig. »Sie verdächtigen dich.«
    »Das mag sein aber sie wissen es nicht. Debro nannte mich weiter bei meinem Ganovennamen. Er hätte niemals seinen Aufenthaltsort angegeben, wenn er mich ernsthaft für einen G-man hielte. Er glaubt immer noch, dass ich Rassallo erschossen habe. Und ein G-man begeht keinen Mord. Offenbar hat er noch nicht gemerkt, dass ich den Koffer gefunden und rausgeholt haben. Vielleicht kann ich ihn und die ganze Bande noch einmal bluffen.«
    »Sie bluffen dir Löcher in den Anzug«, knurrte Phil.
    »Muss ich riskieren. Schließlich habe ich Sally in die ganze Geschichte hineingezogen. Hör zu, Phil! Während ich in die Long Street fahre, zischst du mit einem halben Dutzend Kollegen zur Hudson Street, zum Larring Hotel. Holt Joan Wryght heraus und bringt sie ins Kittchen! Räumt alle eventuellen Hotelgäste aus dem Weg und setzt unsere Leute auf ihre Plätze. Ich werde versuchen, die gefährlichsten Typen in das Hotel zu lotsen. Dann wird es deine und Sache der Kollegen sein, auszuschalten, wer immer mit mir dort auftaucht.«
    »Und wen willst du in die Long Street mitnehmen?«, fragte Phil fast empört.
    »Niemand, weil mir niemand dort nützen kann.«
    Er packte mich an den Jackenaufschlägen.
    »Fünf Monate und siebzehn Tage bin ich hinter dir her gerannt, um eingreifen zu können, wenn du mich brauchst. Zweimal war ich nahe genug dabei, weil du es für zu gefährlich hieltst und jedes Mal passierte etwas. Zuerst brachten dich die Staffs auf dem Bahnhof um ein Haar um. Und dann trampelten Rassallo und seine Leute auf dir herum. Und jetzt soll ich zum dritten Mal Zurückbleiben, wenn es neunzig zu zehn steht, dass sie dir mehr als nur ein Haar krümmen?«
    »Wenn es klappt, wirst du ’ne härtere Chance haben, mich rauszuhauen, als dir lieb ist.«
    ***
    Slider & Son. Baustoffhandlung.
    Nichts hatte sich geändert. Na ja, es war ja kaum länger als eine Stunde her, dass ich diesen Platz verlasen hatte, noch im vollen Gefühl des Siegers.
    Wie stand die Partie jetzt? Unentschieden? Oder sah Debro schon wie ein Gewinner aus?
    Ich stieß gegen das Tor. Jetzt war es verschlossen.
    Zweimal pfiff ich das Signal und wartete. Ich hielt nicht die Hand an der 38er. Mit einer Kanone war hier nichts mehr zu retten.
    Langsam knarrte das Tor auf.
    »Komm rein, Rod«, sagte eine Stimme aus der Dunkelheit.
    Ich schritt durch die Öffnung. Am anderen Ende des Hofes brannte in dem Bürogebäude Licht. Die Tür stand offen, und in ihr zeichneten sich die Schattenrisse von Männern ab.
    Ich tat zwei Schritte. Neben mir hörte ich Atemzüge. Dann fiel das Tor zu, und in der gleichen Sekunde traf ein schwerer Schlag meinen Nacken.
    Ich brach nach vorn in die Knie.
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