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0313 - Ein gefährlicher Job

0313 - Ein gefährlicher Job

Titel: 0313 - Ein gefährlicher Job
Autoren: Ein gefährlicher Job
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Bündel, jedes mit einem Namen gezeichnet, und ich zweifelte nicht daran, dass die Beweise, die sie enthielten, genügten, um jeden wichtigen Mann der Fladow Organisation auf den elektrischen Stuhl oder doch für dreißig Jahre ins Zuchthaus zu bringen.
    Ich schloss den Koffer und schleppte ihn hinauf. Die Masse Papier hatte ihr Gewicht, aber wie schwer mochten erst die Taten wiegen, die darauf verzeichnet standen: Mord, Mord, und Mord. Raub, Dienstahl, Erpressung, eine endlose Reihe von Verbrechen.
    Ich nahm mir die Zeit, die Leiter an den Platz zu legen, an dem ich sie gefunden hatte, schob auch das Tor wieder zu, als ich den Schuppen verließ und ging zum Holzzaun.
    Mit dem schweren Koffer konnte ich unmöglich über den Zaun klettern. Ich dachte daran, das Holztor von innen zu öffnen. Als ich den Schein meiner Taschenlampe darübergleiten ließ, musste ich lächeln.
    Der Sperrbalken lag nicht in den Halterungen. Das Tor war überhaupt nicht verschlossen. Ich hätte es ebenso gut von außen aufdrücken können.
    Ich öffnete es einen Spalt, zwängte mich durch, zog es hinter mir wieder zu und ging zu meinem Wagen. Ich warf mein Gepäckstück auf den Rücksitz, zwängte mich hinter das Steuer und fuhr los.
    Ich hatte es nicht mehr eilig, und ich pfiff vor mich hin, während ich den Chevrolet durch das Getümmel des abendlichen Verkehrs steuerte.
    Ich fuhr in die 55. Straße zu meiner Wohnung. Ich fand keinen Parkplatz unmittelbar vor dem Haus, in dem meine Wohnung lag. Erst fünfzig Yards weiter konnte ich meinen Schlitten in eine Lücke bugsieren.
    Den Koffer in der Hand ging ich zu dem Haus und stieg die zwei Treppen hoch.
    ***
    Mein Apartment war das letzte am Ende des Korridors. Als ich noch zwei Schritte von der Tür entfernt war, ließ ich den Koffer fallen und angelte mir blitzschnell die 38er aus dem Halfter, denn meine Wohnungstür stand weit offen, und die ausgerissenen Holzsplitter bewiesen, dass jemand mit einem wuchtigen Fußtritt das Schloss aus dem Holz gesprengt hatte.
    Langsam sprungbereit und den Finger am Abzug ging ich in das Apartment.
    Die ungebetenen Besucher hatten nicht schlecht darin gewütet. Was ich an Klamotten besaß, lag auf dem Fußboden verstreut. Selbst die winzige Küche hatten sie nicht verschont. Zwei Drittel des Geschirrs lag in Scherben auf dem Boden, aber wenigstens lag keiner der gewaltsam eingedrungenen Gentlemen auf meiner Couch.
    Ich dachte ein bisschen nach. Wer die Besucher gewesen waren, konnte ich mir an fünf Fingern abzählen. Während ich Hank und Allan Staff hatte sprechen wollen, hatten sie mich ihrerseits zu einer Unterredung aufgesucht. Wir waren gewissermaßen aneinander vorbeigelaufen. Ich war sicher, dass Debro sie geschickt hatte, und er musste gewichtige Gründe dazu gehabt haben, wenn es ihm gelungen war, die Brüder, die ja zurzeit nicht gerade gut auf ihn zu sprechen waren, in Marsch zu setzen.
    Es war sinnlos, darüber nachzudenken, welche Fehler ich gemacht hatte. Ich gratulierte mir vielmehr zu meinem Glück. Wenn die Staffs in der Baustoffhandlung aufgetaucht wären, während ich noch im Keller herumkroch, dann wäre aus dieser Begegnung mit Gewissheit ein Feuerwerk entstanden, bei dem ich vermutlich nicht ungeschoren davongekommen wäre.
    Aber das war jetzt alles zu Ende. Es war nicht mehr nötig, ein Risiko einzugehen.
    Ich verließ die Wohnung, nahm den Koffer wieder in die Hand und ging auf die Straße hinunter.
    Ich verhielt mich vorsichtig, als ich das Haus verließ. Die 55. war zu dieser Stunde nicht die richtige Straße, um einen Mann umzubringen. Zu viele Leute waren noch unterwegs.
    An den Mauern der Häuser entlang ging ich einen Block weiter die Straße hinaus. Dort erst trat ich zwischen zwei abgestellten Wagen an den Straßenrand, steckte zwei Finger in den Mund und pfiff gellend ein bestimmtes Signal.
    Auf der anderen Straßenseite löste sich ein Mann aus dem Dunkel einer Toreinfahrt. Mit raschen Schritten überquerte er die Fahrbahn, blieb vor mir stehen und sagte: »Nanu?«
    Ich lächelte ihn an.
    »Ich brauche polizeilichen Schutz, Phil. So, wie die Dinge sich entwickelt haben, werden bei der nächsten Begegnung die Kerle nicht mehr mit sich reden lassen, und sich sehe nicht ein, warum ich mich allein mit ihnen herumschießen soll. Schließlich wirst du aus der gleichen Kasse bezahlt wie ich.«
    Der G-man Phil Decker schob seinen Hut ins Genick, dass sein blondes Haar im Licht der Straßenlaterne schimmerte.
    »Na endlich,
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