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0313 - Die Mumien kommen

0313 - Die Mumien kommen

Titel: 0313 - Die Mumien kommen
Autoren: Jason Dark
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greife ich konzentriert ein. Natürlich auch bei dir und deinen Freunden, Geisterjäger.«
    Ihre Ausführungen hatten sehr sicher geklungen. Und das war Jane auch. Sie würde sich mit Hilfe des Würfels ein Imperium schaffen, vor dem ich mich fürchten konnte. Sie war seit ihrer Verwandlung machthungrig geworden, und ich sah im Moment keine Möglichkeit, sie überhaupt zu stoppen. Es sei denn, man trieb den Geist des Rippers aus ihrem Körper. Da hätte ich mich sogar freiwillig als Exorzist zur Verfügung gestellt. Doch dazu musste ich sie erst einmal haben. Wie es so aussah, saß sie momentan am längeren Hebel, und das würde für eine Weile auch noch so bleiben.
    »Hast du lange genug darüber nachgedacht, John Sinclair?« fragte sie mich höhnisch.
    »Ich denke schon.«
    »Gut, dann werde ich mich zurückziehen. Ich bin gespannt, ob du mit Ixpochl fertig wirst, denn der Göttergleiche, wie er sich gern zu nennen pflegt, ist erzürnt darüber, dass du seine Diener getötet hast. Er sinnt auf Rache.«
    Ich starrte wieder in das grellweiße Licht und wechselte bei der nächsten Frage das Thema: »Weshalb zeigst du dich mir nicht, Jane? Hast du Angst? Ist alles nur auf einem Bluff aufgebaut?«
    »Nein.«
    »Dann will ich dich sehen. Vorausgesetzt, du hast den Mut!«
    »Du kannst noch immer nicht deine Polizistenweisheit ablegen. Du musst und willst alles sehen. Bitte, ich tue dir den Gefallen, damit du erkennst, dass ich nicht geblufft habe. Dann wirst du auch einsehen, wie mächtig ich geworden bin.«
    Innerhalb des Lichtzentrums geriet etwas in Bewegung. Ich sah einen Schatten, der grau wirkte, gleichzeitig langgezogen und allmählich die Gestalt eines Menschen annahm.
    Das war Jane!
    Immer deutlicher schoben sich ihre Konturen hervor. Sie war in Schwarz gekleidet. Ihre Hose besaß pumpig ausgestellte Beine. Die locker bis zu den Hüften fallende Bluse besaß ebenfalls die dunkle Farbe. Der Stoff war selbst aus dieser Entfernung so durchsichtig, dass ich darunter das Schimmern der hellen Haut erkannte.
    Die Arme hatte Jane angewinkelt und dabei ein wenig nach vorn gestreckt. Das musste sie auch, denn zwischen ihren Händen hielt sie das Instrument der Macht.
    Den Würfel des Unheils!
    Wie viele Yards trennten mich noch von ihm? Waren es zwanzig oder mehr? Eine kurze Distanz, aber viel zu lang, um den Würfel erreichen zu können.
    Sollte ich das Kreuz einsetzen? Wenn ich es aktivierte, würde es den Würfel angreifen, das hatte ich schon mal erlebt, als Xorron ihn besaß. [2] Aber die Magien hoben sich auf, das wusste ich auch, und so wäre es wahrscheinlich zu einem Patt gekommen, wobei keiner von uns einen Vorteil gehabt hätte.
    Stoppen konnte ich Jane nicht.
    Ich hatte das Gefühl, als würden ihre Füße den Boden überhaupt nicht berühren. Die Hexe schien eine Mischung zwischen einer realen und einer Geistgestalt zu sein.
    »Ich kenne deine Gedanken, John. Es sind immer die gleichen. Aber glaube mir, du bekommst mich nicht. Ich bin für dich durch den Besitz des Würfels einfach zu mächtig geworden, und ich werde meine Pläne mit eiserner Disziplin verfolgen. Das war es, was ich dir noch sagen wollte, Geisterjäger.«
    Ich hatte tatsächlich ihre vorläufig letzten Worte vernommen, denn so rasch, wie sie erschienen war, verschwand sie auch wieder.
    Tauchte ein in die Unendlichkeit der Dimensionen, in einen Tunnel zwischen Zeit und Raum. Als letztes Bild sah ich den Würfel, der die Helligkeit des Lichts angenommen hatte, bevor er dafür sorgte, dass sich Jane Collins vor meinen Augen allmählich auflöste.
    Sie war weg…
    Ich aber blieb.
    Und mit mir das Licht.
    Ein neuer Name war gefallen. Ixpochl, der Göttergleiche. Ein mächtiger Dämon aus dem alten Peru, dessen Macht im Laufe der Zeit leider nicht geringer geworden war.
    Konnte ich ihn stoppen?
    Ich warf, bevor ich mich in Bewegung setzte, noch einen Blick zurück. Der Tunnelausgang war frei. Keine Mumie stand dort. Wenn Ixpochl erschien, waren wir allein.
    Einmal hatte er sich mir gezeigt und mich auch geschont. Das würde er kein zweitesmal tun.
    Und so ging ich vor.
    Das Licht zog mich an. Wie helle Kreide wirkte es, wobei es sich in der Mitte noch verdichtete. Dieses Weiß war mehr als farbtreu, als wäre es mit chemischen und biologischen Aufhellern der Waschmittelindustrie versetzt worden.
    Noch tat sich nichts, aber das Licht blieb nicht so starr. Es begann im Zentrum.
    Aus der Tiefe eines mir unbekannten Raumes strömte ein für mich nicht
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