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0312 - Die Totenmaske aus Atlantis

0312 - Die Totenmaske aus Atlantis

Titel: 0312 - Die Totenmaske aus Atlantis
Autoren: Jason Dark
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aber inzwischen sicherlich mehr über sie erfahren.
    Tat es mir leid? Spürte ich Bedauern? Nein, keines von beiden. Dafür hatte Wikka zuviel auf dem Gewissen, wenn man bei ihr überhaupt davon sprechen konnte. Sie hatte keine Rücksicht gekannt, wenn es um ihre Ziele ging. Zahlreiche Leichen hatte sie auf ihrem Weg zurückgelassen, und sie hatte immer nur eines gewollt: die Macht.
    Schließlich stand sie an der Spitze, war die Anführerin der Hexen und wollte sie wieder zu der Bedeutung hochpuschen, die sie vor Jahrhunderten einmal gehabt hatten, obwohl damals die entehrten und geschändeten Frauen unschuldig gewesen waren.
    Bei Wikka jedoch hatte es anders ausgesehen. Sie gehorchte dem Teufel, sie hatte ihm immer bedingungslos gehorcht. Nun war dies vorbei. Endgültig, für immer.
    Schräg hinter mir vernahm ich ein seltsames Geräusch. Es begann mit einem Glucksen, nur schwer zu hören, weil Jane Collins den Mund noch verschlossen hielt.
    Ich drehte mich um, schaute sie an und sah ihr Mienenspiel. Wir alle lächelten nicht und hielten den Mund geschlossen, sie ebenfalls. Aber bei ihr schälte sich sehr deutlich der Triumph hervor, denn in den Augen lag ein Glanz, den man einfach nur mit diesen Worten umschreiben konnte. Wikka hatte sie als Verräterin hinrichten wollen. Nun war die Oberhexe selbst erwischt worden.
    Jane Collins lebte!
    Diese drei Worte, die eine unumstößliche Tatsache bildeten, spukten in meinem Kopf herum. Ja, sie lebte, und damit mußte ich mich zunächst einmal abfinden. Und auch mit den Folgen. Noch steckte in der ehemaligen Detektivin der Geist des Rippers und ließ sie unmenschlich reagieren. Sie würde den Gesetzen der Hölle folgen, so daß sie bestimmt damit rechnete, den Platz der verstorbenen Oberhexe einzunehmen. Sah ich das falsch, oder beschäftigten Jane bereits die gleichen Gedanken und Schlußfolgerungen wie mich, gerade weil sie so seltsam lachte. Sie öffnete jetzt den Mund.
    Ich sah in ihren Augen den wissenden, gleichzeitig lauernden und triumphalen Ausdruck und ahnte, daß ich mit meiner Vermutung gar nicht mal so daneben lag. Vielleicht hatte Suko uns sogar einen Bärendienst erwiesen.
    Jane lachte.
    Ja, nun konnte sie ihren Triumph nicht mehr verbergen. Sie hielt den Mund weit offen, und das höhnische Siegesgelächter schallte nicht nur uns entgegen, sondern auch Arkonada, dessen Fratze sich deutlich über uns abzeichnete.
    Jane Collins schüttelte den Kopf. Die langen, blonden Haare flogen dabei von einer Seite auf die andere, die Augen leuchteten, und in das Lachen stieß sie die Worte, die bestimmt aus ihrem tiefsten Herzen kamen.
    »Tot, sie ist tot. Es gibt keine Wikka mehr. Sie ist vernichtet…«
    Noch nie hatte ich Jane so schreien hören. Ihre Stimme hallte über den seltsamen Burghof, wurde von den Mauern als Echo zurückgeworfen und erreichte unsere Ohren doppelt und dreifach. Wir alle konnten ihren großen Triumph und den Sieg miterleben.
    »Ich habe gewonnen, sie ist tot!«
    Jane bekam sich nicht mehr in die Gewalt. Sie hob die Arme, ließ sie fallen, ging gleichzeitig in die Knie und schlug sich auf die Schenkel.
    »Vernichtet, ich habe gewonnen, endlich! Arkonada, ich danke dir, daß du mir diesen Gefallen getan hast, wirklich. Du hast mir die große Freude bereitet!«
    »Es wird deine letzte gewesen sein!« grollte der Dämon, »denn auch du dienst dem Teufel, und der Teufel ist ein Feind der Großen Alten. Er will uns die Macht streitig machen, das jedoch lassen wir nicht zu. Wir werden den Satan und seine Hilfstruppen vernichten, wo wir sie antreffen. Dazu gehörte auch Wikka, und du, Jane Collins, gehörst ebenfalls noch dazu. Freu dich nicht zu früh…«
    »Das würde ich auch sagen«, wandte ich mich an die ehemalige Detektivin. »Dein Triumph kann zu einem Bumerang für dich werden. Da bin ich mir sogar sicher.«
    »Wenn ich vernichtet werde, John, wird es dich auch treffen. Wir kämpfen also Seite an Seite. Tu was, zeig mal, was in dir steckt, wo du doch der große Geisterjäger bist. Oder hast du bereits resigniert? Hast du eingesehen, daß dir Arkonada über ist?«
    »Dies ist meine Welt, dies ist mein Planet. Was hier geschieht, das bestimme ich!«
    »Nicht mehr lange!« hielt Kara ihm entgegen. »Wenn du willst, stell dich, Arkonada.«
    Ich verstand Kara nicht. Wollte sie ihn noch mehr reizen? Sie wußte doch, daß Arkonada schon einmal ihrem Schwert entkommen war, deshalb war es unmöglich, die Klinge ein zweitesmal gegen ihn einzusetzen. Er
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