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0311a - Mörderjagd im Helikopter

0311a - Mörderjagd im Helikopter

Titel: 0311a - Mörderjagd im Helikopter
Autoren: Mörderjagd im Helikopter
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Phantasie.«
    Ich beugte mich zu dem Jungen hinab. »Nun erzähl mir mal, was du gesehen hast!«
    »Es waren genau die Männer, die Sie eben beschrieben haben, G-man«, sagte der Junge. »Sie kamen auf dem Weg an den Klippen entlang. Der Kleinere von ihnen zog den Fuß etwas nach. Ich meine den Einarmigen.«
    »Kennst du diese Männer?«
    Der Junge nickte. »Natürlich. Der Lange mit den roten Sternen heißt Dave Hawker, Mel Vivion der Einarmige. Er war früher mal Sandbahnfahrer. Bei einem Rennen ist er verunglückt, und der Arm mußte abgenommen werden. Den beiden gehört der Kutter ›Daphne‹. Er liegt drüben im Hafen unterhalb der Post. Sie werden es nicht verfehlen.«
    Der Radfahrer schwang sich in den Sattel und trat in die Pedale, als trainiere er für die nächsten Six Days. Er radelte in Richtung des Dorfes davon. Wir bedankten uns bei dem Jungen und gingen hinterher.
    Zwei lange Lagerschuppen standen am Ortseingang. Eine überdachte Holzbrücke verband sie miteinander.
    Unter dem Bogen saß ein dunkelhäutiger Mann auf einer Apfelsinenkiste. Er trug einen grauen, abgenagten Filzhut, ein schwarzes Flanellhemd und an den Füßen Segeltuchschuhe.
    »Hallo, Gentlemen«, grüßte er und fletschte die weißen Zähne. Er spielte mit einem Schnappmesser. »Willkommen in Lobster Bay«, sagte er und ließ das Messer in der Luft rotieren. Er fing es am Heft wieder auf. Die spitze Klinge blitzte silbern wie der Bauch eines Fisches. »Wollen Sie Hummer kaufen oder Krabben?«
    »Weder noch.« Ich tippte grüßend an den Hutrand. Wir wollten weitergehen.
    Er sprang'mit der Behendigkeit einer Katze auf und schnellte auf uns zu. »Ich habe dort drüben im Korb frische Hummer«, sagte er und wies mit der braunen Hand hinter den Schuppen.
    »Vielleicht später mal«, sagte Phil.
    »Schnüffler sehen wir hier nicht gern in Lobster Bay«, zischte der Mann plötzlich. Seine dunklen Augen funkelten gefährlich. Das Messer ruhte jetzt fest in seiner rechten Hand.
    »Woher willst du wissen, daß wir welche sind?« fragte Phil.
    »Das rieche ich.«
    »Hat der Radfahrer es dir gesagt?« fragte ich. Aber ich erwartete keine Antwort. »Du weißt dann sicherlich auch, zu wem wir wollen«, fügte ich hinzu.
    »Wir sind vom FBI«, stellte uns Phil vor.
    »Das macht euch ja gerade so unsympathisch, Gentlemen. Seid vernünftig und verschwindet!«
    »Wir sind dienstlich hier«, sagte ich ruhig.
    Er pfiff dreimal kurz.
    Am Ende der beiden Schuppen tauchten etwa 20 junge Burschen auf. Sie waren ähnlich wie der Mann vor uns gekleidet. Sie bildeten eine Kette und kamen langsam auf uns zu. Sie trugen dasselbe Requisit wie der Braunbärtige: Schnappmesser!
    »Ihr könnt es euch noch überlegen, ob ihr den Rückmarsch an treten wollt«, sagte der Bursche mit dem zerschlissenen Filzhut. »Noch ist der Weg frei!«
    Die Burschen schoben sich langsam heran. Irgendwo tutete eine Schiffssirene.
    »Ihr wißt, daß ihr gegen das Gesetz handelt«, sagte ich. »Wir sind hier, um Ermittlungen in einem Mordfall zu führen. Gebt den Weg frei!«
    Jetzt pfiff der Bursche mit dem Filzhut viermal.
    Hinter uns entstand Bewegung. Auch dort tauchten mehrere Burschen auf. Sie waren ebenfalls mit Messern bewaffnet.
    Phil und ich saßen in der Falle.
    ***
    Drei Yard vor und hinter uns blieb die Meute auf ein Zeichen ihres Anführers stehen.
    »Ich gebe euch eine letzte Chance, G-men. Wollt ihr zurück oder nicht?«
    Ich suchte inzwischen nach einer Möglichkeit, diese Falle möglichst unbeschadet zu verlassen. Die Burschen schoben sich immer näher heran.
    Noch ehe sie auf uns zuspringen konnten, riß ich mit der Rechten den 38er aus der Halfter. Auch Phil griff zur Waffe.
    Wir schossen über die Köpfe der Burschen hinweg. Die Schüsse brachten sie sekundenlang zum Stocken. Uns genügte diese Zeit, zum Schuppen hinüberzuspringen.
    Dort gähnte ein schmales rechteckiges Loch. Ein Schmalspurgleis verschwand durch die Öffnung im Schuppen.
    Doch ehe wir in den Schutz des Schuppens getaucht waren, hatten sich die Lederjacken wieder besonnen.
    Sie drangen schreiend auf uns ein. Ich verteilte nach links und rechts Schwinger. Phil schoß in die Luft. Wieder stockte der Haufen.
    Der Mann mit dem Filzhut feuerte seine Meute durch laute Rufe an, aber die Schüsse aus unseren Revolvern forderten den Burschen Respekt ab.
    Wir verschwanden in dem Loch. Ich riß die Rolltür zu. Der mutigste Bursche stach mit seinem Messer hinter uns her.
    Die Rolltür klemmte seinen Arm ein.
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