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0311a - Mörderjagd im Helikopter

0311a - Mörderjagd im Helikopter

Titel: 0311a - Mörderjagd im Helikopter
Autoren: Mörderjagd im Helikopter
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sich bei Lieutenant Morrison zur Vernehmung!«
    Er verschwand. Phil stellte sich ans Fenster und blickte ihm nach. Dicky ging tatsächlich zum Pavillon hinüber und sprach mit Lieutenant Morrison, der ihn in das achteckige Häuschen zog.
    Ich wandte mich an Phil. »Ein neues Rätsel ist aufgetaucht«, sagte ich.
    »Welches?«
    »Dem ›Schwarzen Adler‹ geht es um Geld. Warum nahm er dann die 30 000 Dollar nicht, die Mort Tenning bei sich hatte?«
    Phil wußte keine Antwort.
    ***
    Wir durchstöberten zuerst den Schreibtisch. Phil wechselte zu den Bücherregalen hinüber. Ich nahm mir den Papierkorb vor.
    Es dauerte nicht lange, da stieß ich auf einen zusammengeknüllten Papierbogen. Es war einfaches, sehr billiges Papier, wie es in jedem Kaufhaus zu haben war. In schwarzen Tuschbuchstaben war genau das zu lesen, was Mr. High uns eben telefonisch mitgeteilt hatte.
    Ich wühlte weiter im Papierhaufen herum und fand auch das Kuvert, das die gleiche Schrift in Tusche aufwies. Mort Tennings Anschrift. Der Brief war am vergangenen Tag in Manhattan abgestempelt worden.
    »Demnach hätte sich Mort Tenning also gestern abend gegen acht mit dem Geld unter der Brooklyn Bridge einfinden müssen, Jerry«, meinte Phil.
    »Er hat es nicht getan. Zu seinem Nachteil«, sagte ich.
    »Der ›Schwarze Adler‹ handelt sehr rasch. Er läßt seinen Opfern nur eine Frist von wenigen Stunden.«
    »Vielleicht liegt Absicht darin, Phil. Seine Taten sollen auf die nächsten Opfer abschreckend wirken.«
    »Es wäre gut, wenn Mr. High einen ausführlichen Bericht an die Presse gäbe. Vielleicht meldet sich eins der Opfer. Wir könnten dann dem ›Schwarzen Adler‹ auflauern.«
    Ich nahm einen der Umschläge aus Tennings Schreibtisch und steckte den Brief des »Schwarzen Adlers« samt Kuvert vorsichtig hinein, um eventuelle Fingerspuren nicht zu verwischen.
    »Jetzt suchen wir den Einarmigen und den Mann mit den roten Sternen auf der Lederjacke, Phil.«
    »Ich habe das Gefühl, wir laufen in die verkehrte Richtung, Jerry.«
    ***
    »Das Nest heißt Lobster Bay«, sagte Lieutenant Morrison, als wir ihn nach dem Ort fragten, der am Ende des Klippenwegs lag. »Viele Bewohner dort stehen in dem Verdacht, Rauschgift zu schmuggeln. Beweisen können wir es leider nicht.«
    »Danke, Morrison. Den Crime Report schicken Sie bitte in unser Office!« Er versprach es. Wir verabschiedeten uns und gingen den Weg zum Meer hinunter.
    Ein Krabbenkutter tuckerte auf gleicher Höhe neben uns her. Der Blechschornstein am Kessel, in dem die Krabben abgebrüht wurden, dampfte. Das Rüttelsieb schepperte. Das kleine dunkle Schiff war schneller als wir. Es lag schon im Hafen, als wir den Ort erreichten.
    Links am Hang stand eine langgestreckte Bude mit schrägem Dach. An der Seite stieg blauer Rauch aus einem Verschlag hoch.
    Wir gingen darauf zu. An der Tür befand sich ein verräuchertes Schild: Jens Ole, Fischräucherei.
    Ole war ein älterer Mann mit einer speckigen Schildmütze. Er hatte ein kantiges Gesicht mit schmalen Lippen. Er stand an der Tür, die zu der offenen Räucherstelle führte. Über dem Rauch hingen Flundern und Aale. Ein Junge in blauem Overall und Gummistiefeln warf Holz auf den schwelenden Brand.
    »Mr. Ole«, sprach ich den Alten an, »ich brauche eine Auskunft von Ihnen.«
    Der Junge mit der Borstenfrisur kam neugierig näher.
    »Ja«, kam es knapp über die Lippen des alten Mannes.'
    Ich bat Jens Ole ins Freie. Phil und ich gingen voraus. Der Junge blieb im Rahmen der Tür stehen.
    »Was soll der Zauber?« brummte Jens Ole, dessen Heimat Norwegen sein mußte.
    »Haben Sie heute morgen zwei jüngere Männer gesehen, die diesen Weg dort herabgekommen sind? Die Burschen trugen schwarze Lederjacken und Bundhosen. Es war ein Einarmiger dabei. Der andere hatte auf der Jacke drei Sterne.«
    »Ich habe niemand gesehen«, erklärte Ole.
    »Wir sind vom FBI.« Ich zeigte ihm meinen Dienstausweis. »Das ist mein Kollege Decker.«
    »Warum fragen Sie danach?« Jens Ole musterte uns mißtrauisch.
    »Aber ich!« sagte der Junge hinter uns.
    »Du hast den Mund zu halten«, fuhr ihn Ole barsch an. »Kinder haben zu schweigen, wenn sich Erwachsene unterhalten. Geh in die Räucherei und hänge die Fische um!«
    »Aber ich habe die Männer doch gesehen«, wiederholte der Junge.
    Ein Radfahrer stoppte neben uns. Er sah uns an, sagte aber kein Wort.
    Ich ging zu dem Jungen.
    »Hören Sie nicht auf ihn, G-man!« rief mir Ole zu. »Der Junge hat eine rege
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