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0311 - Duell in der Hölle

0311 - Duell in der Hölle

Titel: 0311 - Duell in der Hölle
Autoren: Werner Kurt Giesa
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tausend Jahren!«
    Zamorra nickte. »Gut, holen wir es uns wieder«, sagte er entschlossen. Dabei wußte er, daß er jetzt kaum noch eine Chance hatte. Wenn Leonardo schon wieder so weit war…
    Dennoch, sie mußten alles versuchen.
    Er versuchte, das Mini-Weltentor zu durchschreiten. Es gelang ihm nicht. Kalter Schweiß brach ihm aus. Der Boden platzte an verschiedenen Stellen auf. Hier und da drang Lava hervor, an anderen Stellen war Weltraumschwärze zu sehen, lichtlose Leere ohne Sterne. Das absolute Nichts, in dem diese Miniaturwelt eingebettet war!
    Eine Welt, die jetzt verging…
    »Der Prydo«, erinnerte Nicole. »Versuche es mit dem Prydo. Vielleicht wird er auch hier zum Schlüssel.«
    Zamorra nickte. Nicoles Vorschlag war der einzig mögliche. Zamorra wiederholte den Zauber, der ihm den Weg in Leonardos Dimension geöffnet hatte. Und es funktionierte abermals.
    Das Tor öffnete sich.
    Zamorra faßte Nicoles Hand. »Los, hindurch«, stieß er hervor.
    Sie stießen ins Leere…
    Die Vernichtung der Welt war schon zu weit fortgeschritten…
    Das absolute Nichts nahm sie auf…
    ***
    Bill und die Hexe starrten sich an.
    Sie ist schön, dachte der Historiker. So schön… ist es echt oder nur Blendwerk, mit dem die Hexe sich tarnt?
    Er erwartete einen magischen Angriff des nackten Mädchens. Aber dieser Angriff erfolgte nicht. Stumm sah Janice Brendon ihn an. Dann kam sie langsam auf ihn zu, Schritt für Schritt, und sie wirkte, als sei sie unsagbar müde. Die roten langen Haare umwehten ihr Gesicht.
    »Er ist tot?« sagte sie. . »Ich kann seine Gedanken nicht mehr fühlen. Sie sind erloschen.«
    Bill Fleming hob die Pistole. Er richtete sie auf die Hexe.
    »Auf welcher Seite stehen Sie?« fragte er tonlos. »Sie wollten Asmodis tot sehen, nicht wahr? Aber sie sind keine Weißmagierin.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Weiß, schwarz… was spielt es für eine Rolle? Ich bin nicht mehr ich selbst. Warum bedrohen Sie mich? Ich habe nichts mit Ihnen zu schaffen, Mann.«
    »Sie haben mich mit einem magischen Netz fast umgebracht«, sagte Bill. Er hielt die entsicherte Waffe immer noch auf die Hexe gerichtet. »Das heißt, daß Sie Schwarze Magie benutzen.«
    Sie nickte.
    »Ja, ich glaube, sie ist schwarz. Aber ich habe es mir nicht ausgesucht, verstehen Sie? Ein anderer hat Schicksal gespielt.«
    »Wer? Asmodis?«
    »Er… vielleicht auch. Aber da ist der andere. Leonardo deMontagne.«
    Bills Zeigefinger krümmte sich. Diese Hexe gehörte zu Leonardo!
    Aber dann schoß er nicht.
    Er senkte die Pistole wieder. »Was geht es mich noch an?« fragte er halblaut. »Sie sind genug damit gestraft, daß sie seine Helferin sind. Eines Tages wird jemand Ihnen die Rechnung präsentieren… aber ich habe keine Lust, dieser jemand zu sein. Ich will nur meine Ruhe.«
    Du bist doch nicht mehr du selbst, schrie etwas in ihm, das sich an die alten Zeiten erinnerte. An die alten Zeiten als kompromißloser Dämonenjäger.
    Aber das war vorbei.
    Hier stand ein anderer Bill Fleming, mit anderen Interessen.
    Er steckte die Waffe ein. Dann verließ er das Grundstück. Und in einer kurzen, blitzartigen Vision sah er einen Dämon, der Leonardo war, und der die Hexe in seinen Klauen hielt, ihm auf Gedeih und Verderb ausgeliefert.
    Die Vision schwand.
    Bill Fleming erreichte die Straße, pnd mit schweren Schritten ging er langsam den Gehsteig hinunter. Die Polizeisirenen in der Ferne berührten ihn nicht. Ein einsamer Mann hatte, als seine Gefährtin starb, einen Weg beschritten, von dem er nicht wußte, wohin er ihn einst führte. Aber diesen Weg und keinen anderen wollte er weitergehen.
    Allein.
    ***
    Janice Brendon sah dem Mann nach, der nicht auf sie geschossen hatte, obgleich er es gekonnt hätte. Sie wurde nachdenklich.
    Langsam schritt sie ihm nach, sah den Wagen. Und in ihm lag Asmodis.
    Und unter ihren Händen zerfiel der Dämon zu Staub.
    Im gleichen Moment wich ein Bann von Janice Brendon, und sie schlug die Hände vors Gesicht. Sie hatte gemordet?
    Sie hatte mit Magie getötet? Hatte sie damit den Weg in den Abgrund beschritten? Sie hatte gemordet, auch wenn der Ermordete nur ein Dämon war. Auch wenn sie nicht selbst Hand an ihn hatte legen können - durch ihr Tun, durch ihr Zaubern hatte sie schließlich seinen Tod herbeigeführt. Ihr Herr konnte mit ihr zufrieden sein.
    Aber sie hatte es nicht gewollt.
    Hexe wider Willen! Das war sie. Es lastete ein Fluch über ihr, und liebend gern hätte sie alles rückgängig gemacht, von
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