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0310 - Welt der Mörder-Monde

0310 - Welt der Mörder-Monde

Titel: 0310 - Welt der Mörder-Monde
Autoren: Manfred Weinland
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spürte die Kraft und Entschlossenheit, die in diesen Worten steckte. Aber er hatte nicht die Absicht deshalb den Kopf zu verlieren.
    »Das wirst du aber«, höhnte der Lord. »Ich werde dich zerquetschen, dein bißchen Geist aus dem schwachen Menschenkörper pressen!«
    »Das Amulett wird mich schützen!« hielt Zamorra dagegen, ohne selbst ganz davon überzeugt zu sein.
    »Armer Narr«, erwiderte der Dunkle.
    Dann schlug er zu.
    Ansatzlos.
    Zamorra hatte den Eindruck, von einer Dampfwalze überrollt zu werden. Ihm wurde schwarz vor den Augen. Vor Überraschung und Schmerz brüllte er auf und ging in die Knie.
    Hilf mir! dachte er, an das Amulett gewandt, das leuchtend, aber ansonsten untätig vor seiner Brust hing.
    Aber hörte es seinen Gedankenaufschrei?
    Himmel, dachte Zamorra. So stark, wie er sich jetzt präsentierte, hatte er den Dunklen nicht eingeschätzt? Mühelos gelang es der Gestalt mit dem Puppengesicht, ihn niederzuzwingen und auf geistiger Ebene hart zu attackieren.
    Er bringt mich um, beim Silbermond! dachte Zamorra. Verzweifelt bemühte er sich, gegen die dunkle Woge anzukämpfen, die sein Bewußtsein überrollte und dadurch auch seinen Körper niederzudrücken schien.
    Er spürte, wie das Leben aus ihm floh!
    Ganz wie es ihm der Lord prophezeit hatte!
    Zamorra mobilisierte seinen Widerstand, bäumte sich mit aller verbliebener körperlicher und geistiger Kraft gegen den Angriff auf…
    Aber es nützte nichts.
    Der Lord war zu stark.
    Und das Amulett versagte ebenfalls kläglich. Oder wollte es gar nicht helfen? Wurde es manipuliert?
    Ich habe keine Angst vor deinem Anhängsel, hatte der Dunkle gespottet.
    Wieso fühlte er sich so sicher?
    Außer Merlin hatte bislang noch jeder die Stärke des Amuletts zu fürchten gehabt - wieso nicht dieses Wesen mit dem maskenhaften Gesicht, in dem sich nie auch nur der Hauch einer Regung spiegelte?
    Welche geheimnisvolle Verbindung gab es überhaupt zwischen dem Lord und Merlin? Daß sie sich kannten und wenig voneinander hielten, hatte Zamorra inzwischen begriffen. Die wenigen Andeutungen beider waren daunzweideutig. Aber woher kannten sie sich? Warum hatte Merlin nie von dieser Machtgestalt gesprochen, obwohl sie doch schon länger als latente Gefahr vorhanden gewesen sein mußte Eine Menge Fragen, die Zamorra im Angesicht seines Todes bestürmten.
    Und es sah nicht so aus, als würde er jemals eine Antwort darauf erhalten - bestenfalls im Jenseits!
    Er merkte, wie ihm die Kontrolle über alles entglitt. Wie er schwächer und schwächer wurde und an den Abgrund des Todes trieb…
    Nein! begehrte er auf.
    Dann kam die nächste Welle aus todbringender psychischer Energie auf ihn zugerollt, um ihn endgültig zu zermalmen!
    Aus! dachte Zamorra.
    ***
    Preben Finlay hielt plötzlich eine kurzläufige Schrotflinte wie hingezaubert in den Händen. Mit wütendem Blick zielte er auf die scheußlich aussehende Gestalt in brauner Mönchskutte, die im Türrahmen zu seinem Pub stand und drohend eine Keule schwang.
    Die anderen Gäste, Delia und Hank waren hinter die Theke gewichen und verfolgten das Geschehen aus vermeintlich sicherer Distanz.
    »Runter mit der Maske - aber schnell!« fauchte Finlay den Eindringling an.
    Der sparte sich jegliche Antwort, kam aber bedrohlich näher.
    »Stehenbleiben!« schrie der Wirt schrill. Mit fuchtelnden Bewegungen der Flinte versuchte er, seinen Worten den nötigen Nachdruck zu verleihen.
    Aber der schweigsame Eindringling war nicht zu beeindrucken.
    Immer näher kam er.
    »Der stinkt vielleicht!« keuchte einer der Gäste und hielt sich demonstrativ die Nase zu. »Ist wohl zu lange tot und in der Sonne gewesen.«
    Das sollte ein Scherz sein.
    Britischer, rabenschwarzer Humor.
    Aber hier traf die Bemerkung unglücklicherweise genau ins Ziel.
    »Teufel, so kann man sich doch gar nicht selbst entstellen… Seht doch hin: Dem hält ja fast nichts mehr das Gesicht zusammen…« stieß Hank unvermittelt aus, als das Monstrum kaum noch drei Schritte von der Theke entfernt war. »Das Ding ist echt!«
    »Echt?« lachte Einlay und verfiel in ein hysterisches Gelächter.
    »Schieß doch endlich! Schieß!« feuerten ihn seine Gäste fast einstimmig an.
    Keiner wollte mehr an einen bloßen makabren Scherz glauben.
    »Ich kann doch nicht…«
    In diesem Augenblick sauste die mit Metalldornen bestückte Holzkeule vor ihm auf die Theke nieder, zertrümmerte Gläser und ließ Scherben nach allen Seiten wegspritzen. Dabei wurde auch der Lauf der
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