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0310 - Welt der Mörder-Monde

0310 - Welt der Mörder-Monde

Titel: 0310 - Welt der Mörder-Monde
Autoren: Manfred Weinland
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Burg! Die unsichtbare Burg des Zauberers!« keuchte Hank. »Es ist wahr… Aber verdammt, das gibt es doch nicht! Es gibt doch keine Zauberei, keine Magie…«
    »Ich habe Angst«, hauchte Delia neben ihm und klammerte sich fest an seinen Arm. »Ich kenne die Gegend wie aus meiner Westentasche. Das Ding da oben gibt es gar nicht… Aber wir sehen es…«
    Hank antwortete nicht sofort. In seinem Kopf drehte sich alles, während er sich der alten Prophezeihungen zu erinnern versuchte.
    »Es - es gibt da eine Überlieferung«, sagte er schließlich schleppend und sah Delia tief in die Augen. »Danach wurde diese Burg schon in alten Zeiten immer wieder einmal gesichtet - aber nur, wenn den Dorfbewohnern etwas Schreckliches widerfahren sollte… wenn eine Katastrophe unmittelbar bevorstand…«
    »Glaubst du etwa solchen Unsinn?«
    »Frag dich mal selbst«, konterte Hank und zeigte hinauf zu dem unheimlichen Gemäuer, das alles andere als eine verfallene Ruine darstellte. Es handelte sich um eine vollständig erhaltene Festungsanlage, die den Eindruck vermittelte, als sei sie gerade erst fertiggestellt worden!
    Dann - so schnell sie sich geöffnet hatte - schloß sich die Nebelwand wieder, in die das Auto eingebettet war.
    Die Burg verschwand aus ihrem Blickfeld.
    Aber die panische Angst blieb.
    »Wie weit sind wir vom Dorf entfernt?« fragte Delia nach einer Weile, die jeder tief in Gedanken verbracht hatte.
    »Vielleicht zwei Meilen. Höchstens«, antwortete Hank unbehaglich.
    »Wir müssen zurück«, bestimmte das Mädchen.
    »Zurück?«
    »Die Leute warnen!«
    »Warum?«
    »Aber du selbst hast mir doch von dieser Legende erzählt«, erinnerte sie ihn.
    »Man wird uns für verrückt erklären.«
    »Vielleicht haben noch andere die gleiche Entdeckung gemacht.«
    »Vielleicht«, räumte er ein.
    Das Mädchen redete so lange weiter auf ihn ein, bis er sich geschlagen gab.
    »Wir können höchstens im Schrittempo fahren. Man sieht keine zehn Meter weit«, sagte er nur noch.
    »Macht nichts. Versuch’s wenigstens.«
    »Also gut.«
    Er startete den Käfer, versuchte es zumindest. Der Anlasser mahlte gequält, ließ sich aber nicht überreden.
    »Auch das noch, zum Teufel!« fluchte Hank.
    Er bediente den Scheibenwischer, um wenigstens den Belag von der Windschutzscheibe zu holen.
    Danach sah er klarer.
    Bis ein furchtbarer Hieb die Scheibe direkt vor seinem Gesicht zertrümmerte…!
    ***
    Er blieb wie angewurzelt stehen.
    Er war am Ende der Kellertreppe angelangt.
    Vor ihm breitete sich ein riesiges Gewölbe aus, dessen Wände und Decke völlig normal wirkten. Der Fußboden jedoch war ein Fall für sich.
    Zamorra wagte es zunächst nicht, ihn zu betreten. Und das Amulett schien ihm recht zu geben, denn es peitschte einen Warnimpuls nach dem anderen durch seinen Körper.
    Wahnsinn, dachte der Parapsychologe.
    Vor ihm endete all das, was sich mit irdischen Naturgesetzen erklären ließ. Finsterste Magie wütete!
    Zamorra brauchte quälend lange, bis er das, was sich seinen Blicken präsentierte, richtig einzuordnen vermochte.
    Der Boden des Kellers war von einer nachtdunklen, unruhigen Masse ersetzt, in welcher sich Sterne und Planeten eines Universums spiegelten.
    Irgendwo auf dieser Fläche - Zamorra nahm an, daß es sich um das Zentrum des Gewölbes handelte -standen zwei Gestalten um ein seltsames Objekt herum, das scheinbar schwerelos über dem dunklen Boden schwebte.
    Auch die beiden Gestalten sanken auf der breiig erscheinenden Fläche nicht ein. Fest und unerschütterlich standen sie da. Zamorra erkannte den Alchimisten. Der andere war ihm fremd. Aber es ließ sich abschätzen, daß er zumindest nicht unwichtiger war. Vielleicht, dachte Zamorra, handelte es sich bei der Gestalt im dunklen Umhang sogar um den eigentlich Drahtzieher. Um die Graue Eminenz!
    Aber darum machte sich Zamorra im Moment die wenigsten Gedanken.
    Der Sarg, dachte er fassungslos. Der Bernsteinsarg…
    Mit brennenden Augen durchdrang er die zitternde Helligkeit, die von den wenigen Fackeln und den Gestirnen hervorgerufen wurde, die in der dunklen Masse wie im eisigen Weltall trieben.
    Kein Zweifel, dachte er, während er den rechteckigen, transparenten Behälter betrachtete, in dessen Innerem - eingeschlossen wie ein jahrmillionenaltes Fossil - die vertraute Gestalt Merlins steckte!
    Der Körper des Königs der Druiden!
    Unmöglich…
    Und doch sah er ihn.
    Ein Trugbild? Gaukelei der Sinne?
    Zamorra glaubte es besser zu wissen. Widerwillig
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