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031 - Weltfeind Nr. 1

031 - Weltfeind Nr. 1

Titel: 031 - Weltfeind Nr. 1
Autoren: Ronald M. Hahn
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er, dass diese Entschuldigung zu einfach war. Es wäre nie so weit gekommen, wenn sich das Gesetz des Weltrats nicht über das der Oberwelt gestellt hätte. Mit einer Überheblichkeit, die die Schergen des Systems auch ihn! blind machte für die wahren Werte. Dauntless Kid und Lynne Crow waren ein Paar gewesen; sie hatte sich für das Leben an der Oberfläche entschieden, und vielleicht hatte er sie sogar geliebt. Welches Recht besaß er, Black, sie daran zu hindern und wieder hinunter zu schaffen in die Gefangenschaft des beengten Bunkers?
    Etwas stimmte nicht mit dem Gesetz, dem er folgte und das er mit Waffengewalt durchsetzte…
    ***
    Der Regen hatte aufgehört. Das Zwielicht war geblieben. Da und dort schoben verwirrte Stadtbewohner aufgrund des Lärms und der Schüsse ihre Köpfe aus dem Fenster. Mr. White hielt die störrische Renegatin am Kragen, während Black noch immer wie betäubt neben ihm her lief. Sie eilten in Richtung Norden.
    Nach einigen hundert Metern stellten sie fest, dass sie nicht verfolgt wurden. Offenbar setzte der Tod ihres Anführers den Spießgesellen so sehr zu, dass sie gar nicht an Rache dachten.
    Die drei gingen langsamer weiter. Doch schon an der nächsten Straßenecke prallten sie unverhofft mit den vier Gendarmen zusammen, denen Black auf dem Weg in die Stadt begegnet war.
    Lynne Crow, die eine Gelegenheit sah, sich ihre Häscher vom Hals zu schaffen, schrie lauthals um Hilfe.
    Die Gendarmen griffen zu ihren Schwertern, doch sie waren für die ausgebildeten Einzelkämpfer keine Gegner. Whites rechte Faust traf das Kinn des ersten Ordnungshüters und ließ ihn besinnungslos an der Hauswand hinabsinken. Den zweiten trat Black in den Bauch, so dass er sich Sekunden später in einer Regenwasserlache am Boden wälzte. Die restlichen beiden versuchten es erst gar nicht, sondern nahmen Reißaus.
    Und weiter ging es in Richtung Weißes Haus, während Miss Crow in Whites Griff zappelte, pausenlos schrie und alles tat, um ihr Vorankommen zu behindern. Schließlich platzte White der Kragen. Er ließ seinen Umhang zu Boden gleiten, packte Lynne Crow und warf sie sich über die Schulter, wo sie zwar weiterhin wütete und fluchte, aber kein ernstliches Fluchthindernis mehr darstellte.
    Nach einer Viertelstunde, in der Black kein Wort sprach und seinen Gedanken nachhing, erreichten sie das Regierungsgebäude. Zu Whites großer Erleichterung kam ihnen ein WCA-Kommando entgegen drei grau gekleidete Gestalten mit undurchsichtigen Helmen.
    »Legt diese Kerle um!«, schrie Lynne Crow schrill, sobald White sie zu Boden gelassen hatte. »Sie haben mich vergewaltigt!« Sie warf sich zu Boden, schlug auf das Gras ein und simulierte einen Weinkrampf, der so entsetzlich echt klang, dass Black fast übel wurde. Hätte er es nicht besser gewusst sogar er hätte ihr geglaubt.
    White schaute ihn verdutzt an. Das WCA- Kommando stand wie erstarrt da, doch Black wusste, dass die Männer unter den undurchsichtigen Helmen unhörbar miteinander kommunizierten.
    »Sie lügt«, sagte er und dachte: Warum zittert meine Stimm e?
    White sagte gar nichts. Er war sprachlos.
    Ein WCA-Agent kniete sich neben die heulende Miss Crow und half ihr auf die Beine. Ein Knistern erfüllte die Luft, dann sagte eine elektronisch verzerrte Stimme, die kaum menschlich klang: »Das wird sich erweisen. Händigen Sie uns Ihre Waffen aus.«
    »Legt sie um!«, schrie Lynne. »Tötet Sie!«
    Black und Mr. White schauten sich an. »Ihre Waffen«, sagte die verzerrte Stimme. »Sofort!«
    Die Gewehre der Weltrat-Agenten richteten sich auf Mr. Black und Mr. White.
    »Sie lügt«, wiederholte Black, während die Gedanken in seinem Kopf Purzelbäume schlugen.
    »Sie hat sich geweigert mitzukommen. Sie hat gedroht, dass wir dafür bezahlen würden.«
    »Ihre Waffen!«
    »Hört mal, Leute«, mischte sich White in den einseitigen Dialog ein. »Ihr glaubt doch wohl nicht, dass wir beide fähig sind…«
    »Ihre Waffen!«
    Wenn wir sie abgeben, sind wir erledigt, raste es durch Blacks Geist. Sie ist immerhin Crows Tochter. Sie hat nicht nur ein freches Mundwerk, sie ist darüber hinaus auch noch rachsüchtig und psychopathisch. Wir haben keine Chance.
    Er schaute seinen Partner an und sah in dessen Miene, dass er die gleichen Gedanken hatte. Doch was war die Alternative?
    »Hören Sie zu«, sagte Black und hob dabei seine klobige Waffe ein wenig an. »Ich werde mich nicht für eine Tat verantworten, die ich nicht begangen habe.«
    »Ihre Waf…«
    »Maul
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