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031 - Weltfeind Nr. 1

031 - Weltfeind Nr. 1

Titel: 031 - Weltfeind Nr. 1
Autoren: Ronald M. Hahn
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Lebens stehen nur dem Tüchtigen zu. Verstehst du, was ich meine?«
    »Gewiss.«
    »Und?«
    »Du hast es nicht begriffen, Jungchen«, sagte Black.
    »Wir wollen das Mädchen, sonst nichts. Vielleicht muss ich nicht mal abdrücken. Ein Matschhirn hast du immerhin jetzt schon.«
    »Du…!«, fauchte Dauntless Kid. Er machte einen Versuch, sich vom Bett auf seinen am Boden liegenden Säbel zu stürzen. Darauf hatte Black nur gewartet. Mit einem wohldosierten Schlag auf den Hinterkopf schickte ihn ins Land der Träume.
    Lynne Crow, inzwischen angezogen, fauchte:
    »Dafür wirst du bezahlen!«
    Black schob sie stumm zur Tür hinaus. Am oberen Ende der Treppe hielt Mr. White inzwischen ein Dutzend schäumende Galgenvögel in Schach, in deren vernarbten Händen jede Menge Stahl blitzte. Der Einäugige duckte sich hinter den Tresen und schaute sich mit furchtsamer Miene um. Ein Gast lag auf dem Boden. Einen anderen zierte ein geschwollenes Auge, das allmählich alle Farben des Regenbogens annahm. Ein dritter Mann betastete seine Zähne. Er hatte nicht mehr viele.
    »Die Lage wird heikel«, sagte Mr. White, als er Black und die Rothaarige erblickte. »Diese Schwachköpfe wollen einfach nicht glauben, dass ich sie mit einer Salve in den Orkus wirbeln kann…«
    »Sie müssen noch viel lernen«, sagte Black. Er hatte keine Lust, Dauntless Kids Freunden die Macht ihrer Waffen zu demonstrieren. Mochten die Kerle auch zum städtischen Abschaum gehören sie handelten in dem guten Glauben, dass fremde Halsabschneider in ihr Revier eingedrungen waren und ihrem Anführer die Gespielin wegnehmen wollten. Auf ihre Art handelten sie durchaus ehrenhaft: Sie wollten einem Freund helfen.
    »Legt die Kerle um«, fauchte Lynne Crow plötzlich und deutete auf die Bediensteten ihres Vaters. »Sie haben versucht, Dauntless Kid zu töten.«
    Die Galgenvögel schrien auf und kamen näher. Black und White richteten zwar ihre Waffen auf sie, doch ihre Skrupel, einfach in die Menge zu schießen, waren zu groß. White stieß einen Fluch aus, schob Miss Crow durch den Korridor zurück und drängte sie an eines der Fenster, die nach hinten hinaus zeigten. Zwar setzte sie sich mit Zähnen und Klauen zur Wehr, doch konnte sie dem durchtrainierten Schwarzen nichts anhaben.
    In Sekunden hatte White das Fenster geöffnet und warf das Girl kurzerhand hinaus. Sie landete mit einem lauten Schrei auf einem Misthaufen, wie er in jedem Garten üblich war.
    Als White sich selbst über das Fensterbrett schwang, eilte Black hinter ihm her verfolgt von einer tobenden Meute, zu der sich nun auch der aus seiner Ohnmacht erwachte Dauntless Kid gesellte.
    Als die Meute Black fast erreicht hatte, hob White kurz entschlossenen seine Waffe und feuerte eine Salve in die Decke.
    Die psychologische Wirkung des unerwarteten Gewitters und der umher fliegenden Holzsplitter war kolossal: Wie ein Mann warfen sich sämtliche Verfolger zu Boden. Nur einer nicht: Der schäumende Dauntless Kid glaubte wohl, er würde das Gesicht verlieren, wenn er jetzt nicht den Helden spielte.
    Im gleichen Moment, da White neben der sich aufrappelnden Miss Crow auf dem dampfenden Mist landete, stürzte Dauntless Kid auf Black zu und hob seinen Säbel, um ihn zu enthaupten.
    Black saß rücklings auf dem Fensterbrett und wollte sich gerade fallen lassen, als er das Sirren von Dauntless Kids Klinge hörte und instinktiv den Kopf einzog.
    Der Säbel zerteilte einen Zentimeter über ihm die Luft und krachte in den Fensterrahmen.
    Black handelte im Affekt. Sein Schießeisen zuckte hoch und bohrte sich in Dauntless Kids Magen.
    Später wusste er nicht zu sagen, ob er den Abzug bewusst durchgezogen hatte. Jedenfalls löste sich ein Schuss.
    Dauntless Kid flog zurück. Das Explosivgeschoss ging quer durch seinen Körper.
    Black hatte keine Zweifel daran, dass der Junge sofort tot war. Trotzdem schien in seinem Blick, der ihn mit fast ebensolcher Wucht traf, das Leben nicht verlöschen zu wollen. Es war ein Ausdruck darin, den Black Zeit seines Lebens nicht mehr vergessen sollte. Und der mehr in ihm auslöste als er zu diesem Zeitpunkt ahnen konnte…
    Wie in Trance ließ er sich fallen, kam unten im Garten auf und spürte Whites Griff an seinem Arm.
    »Los, weg von hier!«, drängte sein Partner, und Black ließ sich mitziehen, stolperte hinter White und Miss Crow her.
    Ich war im Recht, pochte eine Stimme hinter seinen Schläfen. Er hatte Miss Crow entführt und wollte mich töten.
    Doch gleichzeitig wusste
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