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0308 - Todespfeile aus dem Jenseits

0308 - Todespfeile aus dem Jenseits

Titel: 0308 - Todespfeile aus dem Jenseits
Autoren: Werner Kurt Giesa
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ihre eigene Gedankenwelt völlig auszuschalten. Sie mußte Gryf Kraft geben, mehr nicht. Ihre Bewußtseine verschmolzen miteinander, wurden eins. Jetzt konnte Gryf seine Geistfühler ausstrecken und telepathisch nach Teri rufen.
    Er denkt so unglaublich langsam, durchzuckte es Nicole einen Augenblick lang. Vielleicht war es ein Fehler, ihn aufzuwecken. Aber das Gefühl in ihr, daß Zamorra in höchster Gefahr war und es vielleicht um Sekunden ging, machte ihr immer mehr Angst.
    So wie Gryf es bemerkte, erkannte auch sie es, daß er Teris Gedankenimpulse nicht erfassen konnte. War Teri etwa tot? Konnte sie Zamorra deshalb nicht helfen?
    »Ich habe Zamorra«, sagte Gryf plötzlich. »Ich fühle ihn. Du hast recht… Gefahr… wir müssen…«
    Er erhob sich, löste den Rapport mit Nicole auf. Schwankend stand er da. Ihre Hand ließ er nicht los.
    »… zu ihm… helfen…«, fuhr er gedehnt fort, immer noch in allen Reaktionen viel zu langsam, wie Nicole feststellte. Aber im nächsten Moment löste er bereits den zeitlosen Sprung aus.
    Die Umgebung wechselte schlagartig.
    ***
    Darius Donovan stellte den Wagen vor dem Haus ab und blieb einen Moment zögernd stehen. Dann gab er sich einen Ruck und eilte über den Kiesweg davon zum Haus. Binnen Augenblicken war er im Innern verschwunden.
    So sah er nicht mehr, daß ein Pfeil heran jagte und in den Wagen einschlug. Das Fahrzeug glühte auf und schmolz zu einem formlosen Klumpen Blech und Glas zusammen.
    Ratar, der Jäger aus dem Jenseits, war dicht vor seinejn Etappenziel, und er hatte Donovan nur knapp verfehlt.
    Und er kam rasend schnell näher, jagte über die Dächer der Großstadt, ohne daß ihn etwas oder jemand aufhalten konnte. Der Betondschungel war kein Hindernis, er war ein Element.
    Der Jäger war da.
    ***
    Lydia Donovan-Othis sprang erschrocken zurück, als zwischen der Kugel und ihr die Luft zu flirren begann und sich die Umrisse zweier Menschen aus dem Nichts schälten. Ein Mann und eine Frau…
    Die Dämonin machte unwillkürlich ein Bannzeichen. Ein Blitzgewitter zuckte durch das Zimmer. Einer der Blitze traf den Mann und ließ ihn zusammenbrechen, noch bevor er richtig stofflich geworden war. Die Frau riß sich von ihm los und warf sich zur Seite. Ein anderer Blitz traf die Kugel, in der Zamorra und die Druidin gefangen waren.
    Die Kugel zersprang schlagartig.
    Doch die Dämonin fand keine Zeit darauf zu achten, was geschah. Denn die junge Frau, die so plötzlich erschienen war, war unglaublich schnell. Sie hielt einen Silberstab in der Hand, den sie dem Zusammenbrechenden entrissen hatte, und mit diesem Stab schlug sie zu, traf Lydia Donovan-Othis. Funken sprühten. Elmsfeuerchen tanzten über den Körper der Dämonin. Aufkreischend wich Lydia noch weiter zürück, bis sie begriff, daß der Silberstab nicht mehr tat als ihr Schmerz zuzufügen.
    Aber der kurze Zeitgewinn reichte der fremden Frau.
    Sie sah sich suchend im Zimmer um, sah das Amulett auf dem Tisch. Und sie sprang hinzu und berührte es mit dem silbernen Stab.
    Schlagartig erwachte Merlins Stern.
    Helle Lichtfinger jagten in alle Richtungen auseinander. Einer traf die Dämonin. Sie wurde herumgewirbelt, schrie und taumelte durch die Tür hinaus in den Korridor. Sie war halbseitig gelähmt. Irgendwie schaffte sie es gerade noch, die Tür zuzuwerfen, ehe der nächste Lichtfinger sie berühren konnte. Die Tür strahlte sekundenlang in gleißender Helligkeit auf, als sie getroffen wurde, hielt aber den magischen Gewalten stand. Lydia flüchtete treppab. Sie war völlig verwirrt.
    Mit dem Eingreifen weiterer Fremder hatte sie nicht gerechnet, und dieses Eingreifen war mit einer Schnelligkeit und Wucht geschehen, daß die Dämonin kaum noch wußte, wie ihr geschah.
    Da packten Hände zu und hielten sie fest.
    ***
    Zamorra schnellte sich zur Seite, als der Säuretropfen auf ihn niederfiel und ihn deshalb um Haaresbreite verfehlte. Aber das konnte nur ein winziger Aufschub sein, weil der nächste Tropfen sich bereits bildete…
    Da sah er, wie Gryf und Nicole aus dem Nichts erschienen. Sie materialisierten nicht in der Kugel wie Teri und er, sondern daneben. Irgendwie schien Gryf begriffen zu haben, daß er sein Ziel nicht direkt anpeilte. Aber dennoch stimmte da etwas nicht. Denn dieses Auftauchen aus dem zeitlosen Sprung geschah viel zu langsam…
    Die Dämonin reagierte. Blitze zuckten und ließen Gryf zu Boden gehen. Einer traf die Kugel und ließ sie zerplatzen, gerade als der nächste
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