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0308 - Todespfeile aus dem Jenseits

0308 - Todespfeile aus dem Jenseits

Titel: 0308 - Todespfeile aus dem Jenseits
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Säuretropfen herabfiel. Schlagartig erlosch auch die Wolke, und mit ihr die Säure. Teri sank auf den Tisch. Zamorra fuhr herum. Er sah, wie Nicole das Amulett mit Gryfs Silberstab berührte und es damit aktivierte.
    Beide magischen Gegenstände entstammten Merlins Händen. War es das, was diese Aktivierung jetzt ermöglichte? Auf jeden Fall schlug Merlins Stern sofort und selbständig zu. Die Dämonin wurde nach draußen geschleudert.
    Instinktiv hatte Nicole das Richtige getan.
    Aber davon bekamen weder Zamorra noch Teri ihre Originalgröße zurück. Sie blieben so klein, wie sie waren.
    Nicole starrte sie beide ungläubig an.
    »Was ist mit Gryf?« schrie Zamorra. »Ich denke, er liegt im Tiefschlaf.«
    »Ich mußte ihn wecken«, sagte Nicole. Ihre Stimme war schon gedämpft, für Zamorras miniaturisierte Gehörgänge aber immer noch überlaut und dröhnend. »Was ist mit euch passiert?«
    »Davon später«, wehrte Zamorra ab. Er lief zum Amulett hinüber, das riesig vor ihm lag. Aus dieser Perspektive entdeckte er plötzlich Dinge, die ihm zuvor überhaupt nicht aufgefallen waren. Aber diese Dinge waren jetzt ebenso unwichtig. Er berührte das Amulett.
    Seine Hoffnung, dadurch seine Normalgröße wieder zu erhalten, erfüllte sich nicht. Ratlos sah er die gewaltige Scheibe an, sah den Silberstab in Nicoles Hand…
    Er konzentrierte sich auf einen Gedankenbefehl. Aber immer noch geschah nichts außer einem leichten Ziehen und Zerren.
    Draußen erklangen Schritte.
    Es wurde Zeit, etwas zu unternehmen.
    »Du mußt verschwinden«, keuchte Zamorra. »Schnell…«
    Nicole war in höchster Gefahr, wenn die Dämonin zurückkehrte.
    Nicole begriff. Aber als sie handelte, dachte sie gleichzeitig an Zamorra und Teri. Daß der miniaturisierte Duke Wesley tot war, sah sie auf den ersten Blick und brauchte sich nicht mehr um ihn zu kümmern. Sie packte Zamorra, die bewußtlose Teri und das Amulett und huschte hinter die Sitzgruppe, die aus zwei Sesseln und einer Couch bestand. Es war offenbar ein gediegen eingerichtetes Wohnzimmer, und die Sitzmöbel waren groß und schwer. Nicole ließ sich dahinter zu Boden fallen.
    Daß das nicht viel einbrachte, wußte sie selbst nur zu gut. Aber immerhin gab es einen Zeitaufschub, der Zamorra vielleicht eine rettende Idee einbrachte.
    Die Tür wurde aufgestoßen.
    Aber nicht die Dämonin trat ein, sondern ein anderer.
    ***
    »Was, beim Klumpfuß des Asmodis, ist hier los?« fauchte Darius Donovan Lydia an. Er hatte sie aufgefangen und hielt sie fest, als sie ihm die Treppe hinunter entgegentaumelte. »Hast du den Verstand verloren?«
    »Zamorra…«, keuchte Lydia. »Da sind… Fremde… ich…«
    »Närrin!« Darius schlug mit der flachen Hand zu, bis Lydia sich beruhigte. Aber erst auf mehrfaches Drängen war sie in der Lage, ihm einen verworrenen Bericht zu geben. Er wurde nicht so recht daraus schlau.
    »Marc ist tot«, sagte er. »Vielleicht bringt dich das wieder zur Besinnung!«
    »Marc tot?« stöhnte sie auf. »Wer war es? Zu welchem…«
    »Mit Sicherheit gehört der Feind zu keinem Clan. Es war Ratar selbst. Er ist bereits erwacht und hat Marc ausgelöscht. Und jetzt schaue ich mir an, was da oben los ist.«
    Er hastete die Treppe hinauf und stieß die Tür zum Wohnraum auf. Das erste, was er sah, war ein auf dem Boden liegender junger Mann mit wirrem blondem Haar. Der Mann rührte sich nicht.
    Darius Donovan spürte, daß eine weißmagische Aura von ihm ausging. Er winkte Lydia zu, aber sie kam nicht herein, sondern blieb im Korridor stehen.
    »Wer ist das?« fragte er.
    »Es muß ein Silbermond-Druide sein«, stieß sie hervor. »Er wurde von einem meiner Abwehrblitze niedergestreckt.«
    »Aber er ist nicht tot«, sagte Darius. »Das müssen wir ändern. Wo ist das Amulett? Wo ist die Kugel mit den Gefangenen?«
    »Zerstört…«
    Darius knurrte etwas Unverständliches. Er beugte sich wieder über den Druiden und spreizte die Finger. Zwei von ihnen glühten hell auf. Feuerzungen tänzelten um die Fingerspitzen.
    Der Dämon senkte die Hand auf den Nacken Gryfs hinab, um ihn mit den feuerflammenden Fingern zu töten.
    ***
    Ratar kam über die Dächer. Von dem Haus, von welchem er den Pfeil auf den Wagen des Dämons abgeschossen hatte, zu seinem Ziel klaffte eine Schlucht von zwölf Metern. Der Jäger aus dem Jenseits überwand diese Entfernung mit einem kraftvollen, weiten Sprung. Zwar reichte es nicht ganz, aber er konnte sich an der Hauswand festklammern.
    Augenblicke lang
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