Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0308 - GrÃŒner Mond ÃŒber Jelly-City

Titel: 0308 - GrÃŒner Mond ÃŒber Jelly-City
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Speichergehäuse, das mit der Steuerautomatik gekoppelt war, auf andere Weise zur Hergabe seines „Wissens" veranlassen. Es kam darauf an, auf das Speichergehäuse einen Reiz auszuüben, der dem Impuls einer elektronischen Datenanforderung ungefähr gleichkam.
    Squart Menchos schloß die Kabelenden an eine kleine Batterie an. Als er die Batterie einschaltete, wurden die Kabelenden heiß und verbanden sich mit der Außenhülle des Speichergehäuses. Menchos wartete, bis die primitiven aber einigermaßen haltbaren Lötstellen erkaltet waren. Wenn er Pech hatte, würde das Speichergehäuse nicht mehr funktionieren. Doch dann würde niemand von der Besatzung auf den Gedanken kommen, daß irgend jemand sich an der Positronik zu schaffen gemacht hatte.
    Menchos begann zu schwitzen, als er den Impulsstoß mit der Batterie abgab. Er hatte keine Ahnung, auf welche Impulsstärke das Gehäuse reagierte.
    Er wäre auch nicht in der Lage gewesen, seine Batterie genau zu justieren. Er mußte darauf hoffen, daß der Reiz, den die Impulse ausübten, für seine Zwecke genügten. Schließlich handelte es sich um sogenannte „übergeordnete" Daten und nicht um irgendwelche bedeutungslosen Programmierungen.
    Die Positronik begann leise zu summen.
    Menchos wartete gespannt. Er beobachtete den Programmierungsschlitz. Sekunden später sah er, wie eine Plastikfolie erschien. Er nahm sie und. schob sie ungelesen in die Tasche. Später konnte er sich noch immer darum kümmern.
    Hastig riß er die Kabel ab. Er holte alle fremden Teile aus der Positronik und schraubte die Verkleidung wieder fest. Erst jetzt spürte er, unter welcher Anspannung er die ganze Zeit über gearbeitet hatte.
    Klack!
    Menchos' Nackenhaare sträubten sich. Eines seiner Werkzeuge war ihm aus den Händen geglitten und zu Boden gefallen. Er hörte, wie Kirilo unwillig brummte.
    Menchos starrte auf das Werkzeug hinab. Es ragte ein paar Zentimeter hinter dem Seitenteil hervor.
    Wenn Kirilo zufällig in diese Richtung blickte, würde er es sehen. Menchos preßte sich gegen die Positronik. Die Sekunden verstrichen mit quälender Langsamkeit. Hoffentlich verlor Keegan nicht die Nerven und benutzte seine Waffe zu früh.
    Menchos konnte hören, wie Gord Kirilo sich in seinem Sessel bewegte. Da er es nicht wagte, sein Versteck zu verlassen, konnte er nicht sehen, was der Major im Augenblick machte. Kirilo hustete und räusperte sich. Wenn er auch auf seinem Platz blieb, so schien er doch erwacht zu sein.
    Keegan gab seinem Partner ein Zeichen. Es bedeutete, daß Menchos an seinem Platz bleiben sollte. Menchos streckte den Fuß aus. Stück für Stück zog er das zu Boden gefallene Werkzeug zu sich heran. Er atmete auf, als er es außerhalb von Kirilos Sichtbereich wußte.
    Kirilos Sessel knarrte.
    Ich kann doch nicht ewig hier stehen bleiben, dachte Menchos verzweifelt.
    Was tat Kirilo, wenn er nicht mehr einschlafen konnte? Verließ er die Zentrale oder ging er ruhelos auf und ab? Menchos blickte wieder zum Kartentisch hinüber. Wieder gab ihm Keegan ein abwartendes Zeichen.
    Kirilo nieste. Dann wurde es still. Plötzlich hörte Menchos ein eigenartiges Knirschen. Weil er Kirilo nicht sehen konnte, malte er sich in seiner Phantasie aus, wie der dunkelhaarige Kolonist sich erhob.
    Doch Keegan schüttelte beruhigend den Kopf.
    Menchos dachte: Hier komme ich nicht mehr heraus. Er begann zu frösteln. Er wünschte, er hätte Keegan zugestimmt und das Schiff rechtzeitig verlassen. Die Frage war nur, ob Keegan gegangen wäre, wenn Menchos den Vorschlag zum Rückzug gemacht hätte. Bei Keegan wußte man nie, was echte Überzeugung oder reine Opposition war.
    Das knirschende Geräusch verstummte nicht. Menchos vermutete, daß Kirilo im Sessel hin und her schaukelte. Da winkte ihm Keegan zu. Menchos riskierte es, den Kopf aus dem Versteck zu strecken.
    Er spähte zu Kirilo hinüber. Der Major hatte beide Arme über die Seitenlehnen des Sessels gehängt und die Beine weit ausgebreitet. Durch rhythmische Bewegungen des Oberkörpers brachte er den Sessel zum Schwanken. Dabei blickte er zu Boden.
    Menchos raffte die Werkzeuge zusammen und packte sie in die Bereitschaftstasche. Er warf einen letzten Blick zu Kirilo hinüber und rannte los. Er hoffte, daß das Quietschen des Sessels alle anderen Geräusche übertönte. Als er sich neben Keegan hinter dem Kartentisch niedersinken ließ, war er in Schweiß gebadet.
    Keegan grinste. Im Halbdunkel erinnerte sein bleiches Gesicht mit den
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher