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0307 - Abrechnung mit Jane Collins

0307 - Abrechnung mit Jane Collins

Titel: 0307 - Abrechnung mit Jane Collins
Autoren: Jason Dark
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den Kragen wollten.
    Bevor ich mich um meine Gegner kümmerte, schrie ich der Detektivin eine Verhaltensregel zu. »Lauf weg!« brüllte ich. »Verdammt, Jane, sieh zu, daß du verschwindest…«
    Eine Klaue fuhr meinem Mund entgegen. Dahinter sah ich übergroß das Gesicht der zuletzt aus dem Kessel gekletterten Hexe. Ich rammte meinen Kopf vor, traf nicht nur die Klaue, sondern auch den Schädel der Hexe. Sie flog im hohen Bogen zurück, hatte Pech und landete im Feuer.
    Das waren normale Flammen, und denen hatte die Hexe nichts entgegenzusetzen. In deren langen Haaren fanden sie genügend Nahrung. Schreiend rannte die alte Vettel davon.
    Ich kümmerte mich um die anderen.
    Sie hatten Angst vor mir, denn sie sahen sehr genau, was da vor meiner Brust hing.
    Auch als regenerierte Hexen haßten sie dieses Zeichen. Sie dienten dem Teufel und lehnten all das ab, was mit einer christlichen Mythologie zu tun hatte.
    Zwar hielten sie meine Beine fest, und eine versuchte auch, mir ihre Krallen durch das Gesicht zu ziehen, doch so einfach war es nicht.
    Ich wehrte mich.
    Durch das Vor- und Zurückschnellen der Beine bekam ich sie frei.
    Gleichzeitig traf ich die beiden Hexen dicht unterhalb des Kinns und schleuderte sie zurück.
    Blitzschnell wälzte ich mich auf den Bauch, dann auf die Seite und stieß mich mit einer Hand ab.
    Danach stand ich auf den Füßen.
    Jetzt half mir das Kreuz. Die Kette streifte ich über den Kopf, sprang zurück, wo ich mehr Bewegungsfreiheit besaß, und hielt den drei Hexenweibern meinen geweihten Talisman entgegen.
    »Kommt nur!« flüsterte ich. »Kommt nur, verdammte Brut. Hier beißt ihr euch die Zähne aus!«
    Die drei standen dicht beieinander.
    Leicht in den mageren, knochigen Knien eingeknickt, die Arme vorgestreckt, die Gesichter verzerrt. Tödlicher Glanz lag in ihren Augen.
    Es war klar, daß sie mich vernichten wollten, aber sie kamen einfach nicht ran.
    Wikka griff zum Glück nicht ein, so daß ich mich auf diese drei vor mir konzentrieren konnte.
    Auch ich schlich geduckt näher. Wenn sie nicht wollten, okay, dann kam ich.
    Drei Schritte ließ man mich gehen.
    Da hörte ich die gellenden Schreie!
    War ich ein Trottel. Himmel, Jane Collins. Sie hatte ich in den letzten Sekunden vergessen. Ich mußte sie erst noch suchen, drehte mich zudem noch in die falsche Richtung, und als ich endlich in die entgegengesetzte schaute, war es schon fast zu spät.
    Mich hatten die vier Hexen vorhin nicht packen können. Aber Jane Collins. Zu viert hielten sie die ehemalige Detektivin nicht nur fest, sie hatten sie sogar hochgestemmt und trugen die um sich schlagende und kreischende Hexe Jane in einer schaurigen Prozession direkt auf die größte Feuerstelle zu, wo der Kessel mit Hexenblut wartete…
    Noch eine Stimme.
    Dazu eine, die Suko kannte!
    Obwohl er sich in einer lebensbedrohlichen Lage befand, wußte er, daß er diese Männerstimme schon gehört hatte. Und zwar schon des öfteren. Zumeist nur in guten Situationen.
    Aber wo?
    »Laß die beiden los, Asmodis! Laß sie. Oder ich werde diese Welt angreifen und zerstören. Die Kraft dazu habe ich…«
    »Nein, ich…«
    Suko würgte. Wenn nicht bald etwas geschah, dann…
    Auf einmal konnte er wieder atmen. So schlagartig, wie der Druck gekommen war, wich er auch wieder von seinem Körper. Es gelang dem Chinesen, sich zu bewegen.
    Arme, Beine, die Schultern. All das klappte, und er würde auch zuschlagen können.
    »Tu es, Suko!« vernahm er die Stimme. »Tu es jetzt. Lange kann ich ihn nicht mehr in Schach halten…«
    Suko drosch mit der Peitsche zu. Er sah, wie die drei Riemen auseinanderfächerten und auch an drei verschiedenen Stellen die seltsame Masse trafen, die sich innerhalb des Spiegels befand.
    Etwas zischte und dampfte auf. Gewaltige Schwaden, die sich zu einem Nebel verdichteten, und Suko hatte das Gefühl, in Wolken hineinzustoßen, als er einen großen Schritt nach vorn tat.
    Auch Mandra ging mit.
    Er wandte sich dabei nach links, damit er in die Nähe des Chinesen geriet, und beim nächsten Schritt, den sie gemeinsam unternahmen, war die Überraschung perfekt.
    Sie hatten die Spiegelwand verlassen!
    Beide standen wieder in der Hütte. Das erlebte Grauen lag hinter ihnen wie ein böser Alptraum, und Suko, der noch immer nicht wußte, wem er die Rettung zu verdanken hatte, drehte sich um.
    Nebel durchzogen die Fläche. An drei verschiedenen Stellen zeigte sie Risse.
    Breite Streifen, die auch der Nebel nicht mehr ausfüllte und den
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