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0305 - Der Tod schminkt sich die Lippen

0305 - Der Tod schminkt sich die Lippen

Titel: 0305 - Der Tod schminkt sich die Lippen
Autoren: Der Tod schminkt sich die Lippen
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strengen Vorsichtsregeln praktisch täglich durchbrochen werden. Die Wächter an den Toren öffnen hin und wieder für die Mädchen aus der Kleiderfabrik die Tür zum Innenhof und lassen sie dann durch eines der Stahltore hinaus. Wahrscheinlich benutzen die Girls diesen Weg, um während der Dienstzeit zum Friseur zu gehen. Kaffee zu trinken oder sich für ein paar Minuten mit einem Freund zu treffen. Für uns ist das gleichgültig. Für uns ist lediglich wichtig, daß die Wächter hin und wieder bereit sind, die Tür zum Innenhof zu öffnen, wenn ein Mädchen sie darum bittet. — Du wirst mir zustimmen, G-man, daß es für Jenny und die Jungs eine Kleinigkeit ist, in die Kleiderfabrik zu gelangen, wenn sie nur in der richtigen Aufmachung erscheinen, und die Aufmachung wird die Wächter der Lobbier ’ Company veranlassen, die Tür zum Innenhof zu entriegeln. Wenn wir erst einmal im Innenhof sind, dürfte der Rest eine Kleinigkeit sein. Wenn nicht gerade ein Wagen beladen wird, halten sich nur die beiden Torwächter im Hof auf. Der Weg in das Gebäude der Gesellschaft ist nicht zusätzlich gesichert. Wir haben es also nur mit zwei Männern zu tun. Der Rest wird sieh finden.«
    Er polierte seinen kleinen Schnurrbart.
    »Ich sagte, daß Hunderttausende von Dollars sich in dem Gebäude befinden. Es können leicht auch eine Million oder mehr sein, aber wir rechnen vorsichtig. Wenn wir hunderttausend Dollar fassen, sind wir zufrieden und hängen unsere Arbeit an den Nagel. Wie findest du meinen Plan?«
    »Ich hoffe, die Leute der Company werden auf Draht sein und euch heimleuchten. Dir, Dean, kann ja gleichgültig sein, was passiert. Du wirst nicht in Frauenkleider kriechen und deinen Kopf riskieren. Du überläßt es den anderen, die Kastanien aus dem Feuer zu holen und sich die Finger dabei zu verbrennen. Klappt es, dann erhältst du deinen Anteil. Klappt es nicht, dann brauchst du die Beute aus den ersten Überfällen nicht zu teilen.«
    Dem Gangster schoß das Blut ins Gesicht, aber er beherrschte sich.
    »Spar dir das Gerede, G-man. Damit kannst du uns nicht auseinanderbringen. Ich habe alles so organisiert, daß nichts schiefgehen kann. Und den besten Teil meines Planes kennst du noch nicht in allen Einzelheiten. Deine Jane Larrow wird den Überfall mitmachen.«
    Er blickte mich scharf, an und lauerte auf ein Zeichen der Überraschung in meinem Gesicht. Ich reagierte nicht.
    »Selbstverständlich werde ich es nicht wagen, ihr eine Pistole in die Hand zu geben, solange sie die Finger noch bewegen kann, aber man wird die Kanone, mit der die Kassierer in der North Trade Bank und vielleicht auch der eine oder andere der Lobbier-Leute erschossen wurde, in ihrer Nähe finden.«
    »Eine Zweitauflage des Mordes an dem Mädchen Leslie wird euch auch nicht vor der Strafe retten.«
    Er lachte. »Predige keine Moral, G-man. Deine Freundin Jane wird der Polizei den letzten und eindeutigen Beweis liefern, daß die drei Beraubungen wirklich von einer Bande durchgeführt wurden, deren Mitglieder Frauen waren. Die Polizei wird feststellen müssen, daß die blonde Anführerin von einem der Wächter angeschossen wurde und starb, bevor sie sich in den Fluchtwagen retten konnte.«
    Jetzt'lachte ich, und ich hoffte, daß es einigermaßen echt klingen würde. »Hältst du die Cops von New York und die Männer des FBI für Kinder, denen du ein Kasperletheater Vorspielen kannst? Sie werden auf deine Zauberkunststückchen nicht ’reinfallen,«
    Er schlug mit der geballten Faust in seine linke Handfläche.
    »Sie werden es schlucken wie eine Auster!« schrie er. »Es gibt weder von dem Gebäude der Lobbier, noch von dem Bau der Kleiderfabrik Fenster, von denen aus man in das Innere des Hofes blicken könnte. Der Wächter, der die Tür zur Kleiderfabrik aufriegelt, wird niedergeschlagen. Der andere, am Tor zur dreizehnten Straße wird abgeknallt. Jack hat den Auftrag, das Tor zur zwölften Straße zu entriegeln. Er wird dem niedergeschlagenen Wächter die Pistole abnehmen und wird sie einfach durch einen Spalt des jetzt offenen Tores auf die Straße schieben. Auf der Straße wird Tonio stehen, in seiner .Arbeitskleidung natürlich. Er wird die Pistole aufheben, wird zum Cadillac gehen, der einige Schritte entfernt am Straßenrand steht. Im Fond des Wagens werde ich warten, und neben mir wird Jane Larrow sitzen. Das hört sich vielleicht kompliziert und langwierig an, aber es ist sehr einfach und wird schnell gehen. — Ich schätze, daß
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