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0304 - Maskenball der Monster

0304 - Maskenball der Monster

Titel: 0304 - Maskenball der Monster
Autoren: Jason Dark
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da?«
    »Nein, Sie täuschen sich nicht.«
    Diese Antwort gab ihr Hoffnung. Der Baron hatte sie doch nicht vergessen, deshalb wurde sie mutiger und drängte sich an den hochgewachsenen Mann. »Vielleicht einen kleinen Vorschuß, lieber Baron?« flüsterte sie ihm ins Ohr.
    »Wie meinen Sie das, Gerda?«
    Die Frau schaute zu ihm hoch. »Nun, ich wüßte schon etwas, mein lieber Vampir.«
    Bevor der Baron in die Lage geriet, eine Antwort geben zu müssen, mischte sich ein anderer ein. Es war die als Hexe verkleidete Frau mit dem grünen Umhang und dem rot angemalten Gesicht.
    Sie hatte Teile des Gesprächs mitbekommen.
    »Gib dir keine Mühe, du mit deinem Totenschädel. Er macht sowieso, was er will.«
    Ärgerlich drehte sich Gerda Mahnstein um. »Halten Sie sich raus, wenn ich rede!«
    Die Hexe lachte spöttisch, bevor sie sich wieder zurückzog. Gerda war in der Tat ärgerlich. Sie wollte wieder mit dem Baron reden, der jedoch hatte die Gunst des Augenblicks genutzt und war verschwunden.
    In diesem Augenblick kam sich die Frau ein wenig verloren vor.
    Sie stand da, schaute auf ihre Schuhspitzen und hätte das Glas am liebsten zu Boden gefeuert. Sie tat es nicht und leerte es statt dessen auf einen Zug.
    Der Champagner war ein wenig warm geworden. Es störte sie nicht, denn sie wollte nur den unangenehmen Geschmack wegspülen. Zudem fühlte sie sich verschwitzt und wollte sich frisch machen.
    Der Raum, in dem sich die Gäste aufhielten, war sehr groß.
    Vielleicht sogar der größte in dem schloßartigen Gebäude. Gerda verließ ihn durch eine zweite Tür, gelangte in einen Flur und schritt diesen entlang. Sie wußte nicht, wo sich die Erfrischungsräume befanden, deshalb suchte sie auch.
    Es brannten nur wenige Lampen. Aus diesem Grunde gab es mehr Schatten als Licht. Gerda hatte Glück. Als sie die düstere Landschaft eines Ölgemäldes passierte, begegnete ihr jemand vom Personal. Der Mann hatte in einer schmalen Nische gelauert. Gerda Mahnstein erschrak plötzlich, als er vor ihr stand.
    »Sie wünschen?« wurde sie angesprochen.
    »Ich… ich suche die Toilette.« Plötzlich raste ihr Herzschlag, so sehr hatte sie sich erschreckt.
    »Gehen Sie noch ein Stück weiter. Hinter dem nächsten Licht die rechte Tür.«
    »Danke.« Gerda Mahnstein fühlte sich unbehaglich. Über ihren Rücken kroch ein Schauer. Sie glaubte, sich stets kontrolliert zu sehen, warf einen Blick zurück und sah den Mann tatsächlich noch wie ein Denkmal stehen und ihr nachschauen.
    Als sie die Lampe passierte, wurde ihr häßlicher Schädel angestrahlt und glich einem makaber bemalten Ballon. Die Tür lag direkt dahinter.
    Gerda drehte sich nach rechts, fand die Klinke, drückte sie nach unten und öffnete.
    Ein elegant eingerichteter Raum nahm sie auf. Das Licht war automatisch aufgeflammt. Sie sah zwei Waschbecken, darüber Spiegel mit schwarzen Rändern und die ebenfalls schwarz gekachelten Wände.
    Noch nie in ihrem Leben hatte sie so etwas gesehen.
    Ein schwarz gekacheltes Zimmer.
    Sie schüttelte den Kopf. Auf solche Ideen konnte auch nur der Baron von Tirano kommen. Irgendwie paßte es zu ihm, das gab sie ehrlich zu.
    Gerda trat an den Waschtisch. Hinter ihr führte eine Schwingtür zu den Toilettenräumen.
    Gerda beugte sich vor und warf einen Blick in den Spiegel.
    Dabei erschrak sie über sich selbst.
    Der Totenschädel war über ihr Gesicht gezogen worden und saß so eng, als hätte sie ihn festgeklebt. Sie bot einen widerlichen Anblick und mußte sich vor sich selbst schütteln.
    Da ihr Gesicht verschwitzt war, wollte sie es auch waschen, packte mit beiden Händen zu und zog sich den Schädel – eine Mischung aus Plastik und Gummi – über den Kopf.
    Das Gesicht glänzte. Sie schaute in ihre fiebrigen Augen, drehte am runden Krangriff und ließ Wasser in das Becken strömen. Sie wartete so lange, bis es richtig kalt war, schließlich wollte sie sich erfrischen. Aus den Händen formte sie einen Trichter, ließ das Wasser hineinlaufen und schleuderte es in ihr Gesicht, nachdem sie den Kopf vorgebeugt hatte.
    Es tat gut, die Kälte zu spüren. Ein paarmal wiederholte sie den Vorgang. Handtücher lagen bereit, sie trocknete sich ab und schaute noch einmal nach.
    Eigentlich konnte sie mit ihrem Aussehen zufrieden sein. Ihr Gesicht war zwar nicht so rassig und wohlgeformt wie das einer Schönheitskönigin, doch sehr attraktiv. Die dunklen Augen, der volle Mund und die etwas hochstehenden Wangenknochen gaben ihr ein slawisches
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