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0304 - Maskenball der Monster

0304 - Maskenball der Monster

Titel: 0304 - Maskenball der Monster
Autoren: Jason Dark
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über die schiefe Ebene in die Höhe laufen, waren sehr schnell, und der Baron zuckte zurück, als er die ersten kleinen Körper entdeckte.
    Es waren seine Freunde.
    Sie paßten zu ihm, denn Ratten und Vampire hatten sich noch nie abgestoßen.
    Es waren fette, wohlgenährte Tiere. Die Körper wirkten für die kleinen Füße fast zu schwer. Die Schwänze der Ratten peitschten über den Boden, die Mäuler hatten sie aufgerissen, kleine Zähne blitzten, und der Baron wich zurück.
    Mit wuchtigen Sprüngen schossen die Tiere aus dem Versteck, erreichten den kostbaren Teppich, liefen über ihn hinweg und nahmen Kurs auf das kalte Büfett.
    Der Baron richtete sich auf. In seinen Augen stand ein wildes Leuchten, die Lippen waren zu einem Grinsen verzogen, als er auf seine kleinen Freunde schaute, die immer zahlreicher aus dem Viereck schossen und ihren Weg suchten.
    Der Tisch lockte sie.
    Da standen noch die Schüsseln mit den Salaten, den Fisch- und Fleischresten, dem Obst, den Eisbomben, den Saucen und Dips. Für die Ratten ein wahres Festmahl.
    Die Menschen hatten es nicht mehr vertilgen können, die Ratten stürzten sich darüber.
    Der Baron beobachtete seine Tierchen. Er erfreute sich an dem Bild, das für einen normalen Menschen etwas Apokalyptisches ausstrahlte.
    Ratten auf dem Tisch.
    Das sah nach Tod, nach Vergänglichkeit und nach Endzeit aus.
    Die Tiere hatten gewonnen und die Oberhand erhalten.
    Die Nager fühlten sich wohl. Sie fraßen gierig, sie saugten, zerhackten und schleckten. Gläser fielen um. Manche zerbrachen auch, andere stießen nur gegeneinander und läuteten, als wollten sie den markanten Punkt zu Beginn der Rattenzeit setzen.
    Ein schlimmes Bild.
    Aus dem Nebenraum klang das Lachen der versammelten Partygäste herüber. Dort unterhielt man sich prächtig. Man war bester Stimmung, während nebenan die Nager tobten.
    Ihre Gier war unbeschreiblich. Wie Schweine suhlten sie sich in den Saucen und Salaten, leckten sich sogar noch gegenseitig ab, und das Nicken des zuschauenden Barons nahm einen immer zufriedeneren Ausdruck an.
    Sein Plan lief.
    Noch einmal schaute er auf das Treiben der Tiere, bevor er sich zur Seite wandte und dorthin ging, wo auch seine Gäste verschwunden waren.
    Er zog die Tür nur so weit auf, daß er seinen Körper schräg hindurchschieben konnte.
    Die Stimmen und das Lachen drangen jetzt lauter an seine Ohren.
    Er betrat den Raum und zog mit einer Hand die Tür hinter sich zu.
    Allerdings klemmte er sie nicht fest.
    Einen Spalt ließ er offen.
    Für die Ratten…
    ***
    Dr. Heiermann behielt die Frau tatsächlich unter seiner Kontrolle.
    Erna Lengerich tat nur das, was er von ihr verlangte. Das wunderte uns. Suko und ich bekamen einen immer größeren Respekt vor dem Mann.
    Wo das genaue Ziel lag, hatte die Frau allerdings nicht gesagt, obwohl sie es wußte.
    Wir waren zu dem Entschluß gekommen, uns einen großen Wagen zu mieten.
    Das besorgte ich.
    Dr. Heiermann besaß keinen Führerschein, so bot ich mich an, das Fahrzeug zu lenken.
    Wir besorgten uns einen BMW, mit dem wir in Richtung Süden fuhren. Ich war oft genug in Deutschland gefahren, der Rechtsverkehr bereitete mir keinerlei Schwierigkeiten mehr.
    Neben mir saß Erna Lengerich. Sie redete von sich aus überhaupt nicht, sondern sprach nur, wenn der im Fond sitzende Psychologe sie etwas fragte.
    Das geschah sehr selten.
    Es war ein trüber Tag. Die Temperaturen glichen schon dem Frühlingswetter, der Winter schien meilenweit entfernt zu sein.
    Glatteis und Schnee brauchten wir nicht zu fürchten, und die Autobahn in Richtung Hannover war ebenfalls ziemlich leer. Keine Staus wurden angesagt, und auch keine Baustelle hielt uns auf.
    Im Winter wurde es früh dunkel, und während der Nacht sollte alles beginnen. Mehr hatte uns die Frau nicht mitteilen können, da befand sich nach wie vor die Sperre in ihrem Unterbewußtsein, und so waren wir alle drei sehr gespannt.
    Wir rollten in Richtung Süden und kamen in ein Gebiet, das vielen Menschen als Ausflugsziel dient.
    Die Lüneburger Heide.
    In dieser Gegend hatte ich vor Jahren einmal zu tun gehabt.
    Damals war Will Mallmann noch mit von der Partie gewesen, als wir die Bestien aus dem Geistersumpf stellten.
    Ein grauer Himmel lag über der winterlichen Heide. Kein Fetzen Schnee war zu sehen. Die Natur wirkte wie tot, eingeschlafen.
    Wenig grün. Die braune Farbe herrschte vor.
    Schnurgerade stach die Autobahn nach Süden. Wir durchführen Gebiete und lasen Ortsnamen, die
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