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0303 - Im Labyrinth desTodes

Titel: 0303 - Im Labyrinth desTodes
Autoren: Unbekannt
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unsterblichen Köpfe zerbrechen!"
    „Sprich bitte nicht so von Vati! Und auch Atlan ist ein feiner Kerl.
    Weißt du noch, wie er dich damals dabei ertappte, als du eine selbstgebastelte Flüssigkeitsrakete in deinem Kinderzimmer ausprobieren wolltest? Er hat Vati kein Wort davon erzählt. Du warst damals elf Jahre alt." Etwas wie Wehmut trübte Rois Blick. Aber nur kurz, dann siegten Ironie, Spott und Weltverachtung.
    „Sie waren alle etwas zu nett zu mir, Mädchen. Wenn ich nicht von zu Hause fortgegangen wäre, hätten sie einen verhätschelten Playboy aus mir gemacht. Ein Mann aber muß ein Ziel haben, er muß das Universum umgestalten wollen, Suzan!"
    In Suzans Lächeln lag schwesterliche Liebe, als sie erwiderte: „Nimm dir nicht zuviel vor, Mike. Es hat sich vor dir schon so mancher übernommen. Bleib der ,Gauner mit Charme", der du jetzt bist."
    Sie lachte.
    „Aber du hast meine Frage noch nicht beantwortet...!"
    „Ist auch nicht nötig. Du kennst mich und weißt, daß ich nichts besser hüte als das Geheimnis meiner Herkunft. Meine Kabine ist tausendfach abgesichert, und außerdem arbeitet der Kodierapparat einwandfrei. Aber ich sehe auf den Instrumenten, daß deine Minijacht zur Landung ansetzt. Abientot, Mademoiselle!"
    Er schaltete den Telekom ab und wandte sich um.
    „Ah! Es tut gut, wieder einmal ein Mitglied des Rhodan-Klans sehen zu dürfen!"
    „Suzan Rhodan-Waringer ist eine bewundernswerte Frau!"
    erwiderte Oro Masut im Brustton der Überzeugung.
    „Meine Trommelfelle!" ächzte Roi. „Hol mir die Schuhe, Großer.
    Hoffentlich sind sie geputzt, sonst blamieren wir uns vor meiner holden Schwester."
    Der Ertruser grinste breit und massierte behutsam sein Kinn. an dem noch immer die Schwellung zu sehen war, die Kaimans Fausthieb verursacht hatte.
    Danton sah es schmunzelnd.
    Er streckte die Füße aus und ließ sich in die edelsteinbesetzten Schnallenschuhe helfen. Dann sprang er auf, ergriff seinen Dreispitz und ging mit schweren Schritten zum Schott.
    Nachdem er seine Kabine verlassen hatte, veränderte sich sein Benehmen wieder. Er tänzelte leichtfüßig dahin, ganz wie ein Geck vom Hofe Ludwigs des Siebzehnten.
    Auf dem Gang im unteren Deck kam ihm Janine Goya entgegen.
    Die Kosmobiologin trug diesmal eine von Silberfäden durchwirkte, hautenge schwarze Kombination, dazu rubinrote Wadenstiefel und eine ballonartige rote Kappe. „Comment allez-vous?" fragte Roi Danton und machte eine tiefe Verbeugung. Miß Goya blieb stehen und lächelte spöttisch. „Parlez-vous Interkosmo, Monsieur?"
    „Ein... ein wenig, Miß Goya!" antwortete Roi verwirrt. Doch im nächsten Augenblick setzte er schon wieder sein liebenswürdigstes Lächeln auf. „Mein Kompliment, Süße! Nicht jede Frau hat Verständnis für die alten Sprachen der Erde."
    „Ich bin nicht Ihre Süße, merken Sie sich das!" herrschte Janine ihn an und setzte ihren Weg fort. Er fuhr herum.
    „Je vous demande pardon! Je suis tres desole, Mademoiselle! - Ich bitte Sie um Entschuldigung! Es tut mir leid, gnädiges Fräulein!"
    Sie wandte sich um, kurz bevor sie in der Liftröhre verschwand, und rief ihm unter hellem Lachen zu: „Ce fut pour moi un plaisir! - Es war mir ein Vergnügen!" Er erstarrte, dann schlug er sich mit der flachen Hand gegen die Stirn. „Na warte!" murmelte er und setzte kopfschüttelnd hinzu: „Verstehe einer die Frauen!"
    Er hatte seine „offizielle" Haltung jedoch wiedergefunden, bevor er aus der offenen Bodenschleuse trat, um seine Schwester zu begrüßen. Die grell leuchtenden Scheinwerfer der FRANCIS DRAKE übergossen das kleine Diskusschiff mit silbriger Lichtflut.
    Von oben blickten funkelnd die Sterne herab, und zwei der fünf Monde Dahomeys hingen gleich vergoldeten Türmen über dem nördlichen Horizont. Ein großes Gürteltier lief behäbig und furchtlos zwischen beiden Raumschiffen hindurch, ließ sich am Rand des Lichtkreises nieder und machte sich mit seinen schaufelförmigen Vorderpranken über den kuppelartigen Bau einer Insektenart her.
    Drüben bei der Raumjacht fuhren zischend die Schotthälften der Bodenschleuse zurück. Zwei Ungetüme von Robotern rollten auf Gleisketten die Rampe herab und walzten eine breite Gasse durch kniehohes Gras und kugelige Büsche, während sie gleichzeitig ein schwaches Nervengift versprühten, um die möglicherweise gefährliche Bodenfauna zu lähmen.
    Kurz danach löste sich ein kleines, schalenförmiges Fahrzeug aus dem Halbdunkel der Schleuse.
    Auf sechs
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