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0303 - Die Satans-Zwerge von Sylt

0303 - Die Satans-Zwerge von Sylt

Titel: 0303 - Die Satans-Zwerge von Sylt
Autoren: Jason Dark
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befand.
    Etwas formte sich aus dem Sand.
    Eine Gestalt, Klein, aber mit menschlichen Umrissen.
    Jan Behnfeld hatte von einem Zwerg gesprochen. Und genau der entstand vor meinen Augen.
    Ich war fasziniert. Was hier vor meinen eigenen Augen geschah, das war kaum mit Worten zu erklären. Nur mit reiner Magie.
    Bisher hatte ich den Sand zweidimensional gesehen. Er besaß eine Breite und eine Länge.
    Nun kam noch die Höhe hinzu.
    Die Zwerggestalt nahm dreidimensionale Ausmaße an und wurde zu einem hässlichen Wesen, denn während der Verwandlung änderte sich auch die Farbe des Sands.
    Sie ging über in ein dunkles Braun.
    Dann stand der Zwerg vor mir.
    Böse starrte er mich aus seinen glühenden Augen an. Schräg standen sie in seinem Gesicht, funkelten rot, und als er das Maul öffnete, schaute ich ebenfalls in eine rote Höhle.
    Suko warnte mich. »Sei vorsichtig John!«
    Ich winkte ab. »Noch tut er mir ja nichts.«
    Der Zwerg hielt sein Maul offen. Zähne waren nicht zu sehen, dafür eine schmale Zunge, die er plötzlich mit zwei seiner ziemlich langen Finger packte und aus dem Rachen zog.
    Aus der Zunge wurde ein Band!
    Ein glühendes Bund!
    Dann ging alles blitzschnell.
    Er riß das Band aus seinem Maul, drehte die Hand, und plötzlich hatte er die glühende dünne Schnur gelöst. Sie kam mir vor wie ein kleines Lasso, das der Zwerg gegen mich schleudern wollte, seinen rechten kleinen Arm dabei hob und ihn drehte.
    Sukos Warnung war nicht umsonst gesprochen worden. Dieser kleine Teufel war auf Mord programmiert.
    Ich rammte meinen Arm vor. Die Hand hatte ich zur Faust geballt, und sie traf haargenau den Schädel des Zwergs.
    Der Stoß schleuderte ihn zurück. Ich aber fluchte, denn der Kopf war verflixt hart gewesen, und mir schmerzten die Knöchel. Aus dem Sarg wurde das Wesen katapultiert, fiel an der anderen Seite zwischen Grabwand und Sarg, so daß es für einen Moment verschwand.
    Als der Schädel wieder auftauchte, hielt ich bereits die Beretta in der Hand.
    Sukos Schatten fiel ebenfalls in das Grab, und ich sah die drei langen Riemen der Dämonenpeitsche, wie sie über meinem Kopf zitterten.
    Zusammen mit dem Schädel erschien auch das Lasso. Es sah ganz so aus, als wollte der Zwerg es nach mir schleudern.
    Ich feuerte.
    Die geweihte Silberkugel hieb genau gegen seinen Kopf. Sie traf ihn an der Stirn zwischen den Augen, und eigentlich hätte er zerplatzen müssen, doch in den Schussknall hinein hörte ich einen seltsam hohlen Klang, dann sirrte die Kugel als gefährlicher Querschläger nahe an meinem Ohr vorbei.
    So war der Zwerg nicht zu stoppen.
    Er schleuderte die Schlinge.
    Sie glühte noch nach, warf rote Kreise in die Luft und war verdammt schnell.
    Ich drückte mich zur Seite.
    Die Schlinge verfehlte mich. Der Zwerg war sauer, er kletterte über den Rand in den Sarg hinein, fauchte böse und bekam im nächsten Moment von Suko Zunder.
    Mein Freund hatte sich an den Grabrand gekniet. Er schlug mit der Dämonenpeitsche zu.
    Dabei schwangen die Riemen längst durch das Grab, fächerten auch ein wenig auseinander, und sie klatschten gegen den übergroß wirkenden Schädel mit den abstehenden Ohren.
    Diesmal war der teuflische Zwerg nicht gefeit. Er riß sein Maul noch weiter auf. Ein dünnes, hohl klingendes Schreien drang hervor, und er drehte sich auf der Stelle.
    Das glühende Lasso verging. Ich konnte zuschauen, wie die Schlinge zu Staub wurde, wobei das gleiche mit dem Satans-Gnom geschah.
    Auch er zerfiel.
    Sand zu Sand…
    So geschah es hier im wahrsten Sinne des Wortes.
    Gleichzeitig hörte ich ein Fauchen, ein dünnes Wimmern und schaute nach oben.
    Die Wolke begann zu tanzen. Dabei bewegte sie sich auch im Innern, das Gesicht des Toten nahm schmerzentstellte Züge an, wurde blaß und bleich, wobei es im nächsten Augenblick nicht mehr zu sehen war. Es hatte sich ebenso aufgelöst wie die Wolke.
    Der Spuk war verschwunden.
    Suko hielt mir seine Hand entgegen und half mir aus dem Grab.
    Kalkbleich im Gesicht stand ich neben ihm und hatte Mühe, ein Zittern der Hände zu unterdrücken.
    »Das hätte ins Auge gehen können, John«, bemerkte Suko.
    »Und wie!« krächzte ich. »Die Beretta half nicht. Die verdammten Zwerge sind gegen geweihte Silberkugeln resistent, demnach muß die Magie verdammt alt sein.«
    »Zum Glück habe ich die Peitsche.«
    »Ich werde es auch mit anderen Mitteln versuchen. Aber mal was anderes, Suko. Kannst du mir sagen, wo die Leiche geblieben
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