Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0303 - Die Satans-Zwerge von Sylt

0303 - Die Satans-Zwerge von Sylt

Titel: 0303 - Die Satans-Zwerge von Sylt
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
aushalten.
    Der Junge war aufgestanden. Schwankend blieb er stehen und schüttelte den Kopf. Dann kam er näher. Suko hörte hinter sich die Schritte, drehte sich nicht um, weil er unbedingt die Frau im Auge behalten wollte.
    Ralf änderte seine Richtung und trat an Sukos rechte Seite. »Wer sind Sie denn?« fragte er mit kaum zu verstehender Stimme.
    »Das erkläre ich dir später«, erwiderte Suko und nahm die Frau blitzschnell in den Polizeigriff. Er kantete ihren Arm hoch, daß sie sich zwangsläufig bücken mußte, wollte sie nicht vor Schmerzen schreien.
    »Laß mich los!« keuchte sie.
    Suko war nicht beeinflussbar. »Wir gehen zum Feuer!« befahl er mit kalter Stimme. »Sie kennen ja den Weg!«
    »Willst du mich verbrennen?« keuchte die Frau.
    »Verdient hätten Sie es!«
    Erna lachte schrill. »Du wirst dich wundern. Mir steht die Hölle zur Seite, und du…«
    »Halten Sie Ihren Mund!« Mit der freien Hand drückte Suko gegen das Kreuz der gebückt gehenden Frau und schob sie vor sich her. Ihre Füße schleiften durch den Sand. Sie murmelte etwas, das Suko nicht verstand.
    Zudem war er nicht erpicht darauf. Sicherlich handelte es sich dabei um Flüche.
    Ralf Richter hielt sich an ihrer Seite. Der Junge war noch immer fertig.
    Er hatte mit den Tränen zu kämpfen, schüttelte ein paar Mal den Kopf, setzte auch zum Sprechen an, wobei aber kein Wort über seine Lippen drang und er alles hinunterschluckte.
    Die Flammen loderten nicht mehr. Aber das Holz glühte noch als ein starres, halbrundes Auge.
    Vor diesem heißen Aschehaufen zeichnete sich deutlich die Gestalt des wartenden Thorsten Hanke ab. Auch er hatte die Ankömmlinge entdeckt und winkte ihnen zu. Dann kam er selbst.
    Auf halber Strecke trafen sie zusammen. Keuchend blieb Thorsten stehen. Sein Blick streifte von einem zum anderen. Er begriff überhaupt nicht, was vorgefallen war und öffnete den Mund zu einer Frage.
    »Frau Lengerich? Was tun Sie denn hier?«
    »Hau ab, du Ratte!« spie ihm die Frau entgegen. »Verschwinde hier vom Strand oder…«
    Erschreckt ging der Junge ein paar Schritte nach hinten.
    Suko fuhr die Frau hart an. »Reißen Sie sich zusammen! Sie haben schon genug Unheil angerichtet.«
    »Genug?« kreischte sie und setzte ein schrilles Lachen hinterher.
    »Das Unheil beginnt erst.«
    Ohne sie aus dem Griff zu lassen, stieß Suko die Frau weiter vor.
    Er war es leid mit ihr.
    Thorsten wandte sich an seinen Freund Ralf. »Verdammt«, sagte er.
    »Was ist denn bei euch losgewesen?«
    Ralf streckte seinen Arm aus und deutete auf die Gefangene. »Die… die wollte mich töten.«
    »Was?«
    »Ja, mit so einem verdammten Messer, das sie in der Hand gehalten hat. Es war schlimm…«
    »Aber… aber … Frau Lengerich kann keinem Menschen etwas zuleide tun.«
    »Hast du eine Ahnung.« Ralf lachte hart auf. »Und ob die einem was zuleide tun kann.«
    Thorsten schüttelte den Kopf. »Ich verstehe das alles nicht. Wirklich nicht, ich weiß nicht, was das alles soll.«
    Sie hatten das Feuer erreicht. Nur noch in den unteren Resten glühte es und zuckten auch kleine Flammenzungen hervor. Ansonsten strahlte die heiße Asche nur noch Hitze ab.
    Erna Lengerich stand gebeugt vor dem Chinesen. In ihrer schwarzen Kleidung wirkte sie wie eine Vampir-Lady, denn hinzu kam noch ihr bleiches Gesicht.
    Bevor Suko sich weiterhin mit ihr unterhielt, winkte er Thorsten zu sich heran. »Wir haben zwei Schreie gehört«, sagte er, »der andere klang aus der entgegengesetzten Richtung. Hat sich dort etwas getan?«
    Thorsten schüttelte den Kopf. »Nein, nicht daß ich wüßte. Ich habe nichts mehr gehört.«
    »Keine Stimmen? Keine Schreie?« hakte der Chinese noch einmal nach.
    »Nein, wenn ich es Ihnen sage.«
    Suko runzelte die Stirn. Das war sehr verdächtig. Seine Gedanken überschlugen sich. Er ahnte, daß etwas Schlimmes vorgefallen sein mußte. Vielleicht war auch John Sinclair in die Klemme geraten, aber das wollte er genau herausfinden.
    Er mußte hin.
    Plötzlich begann die Frau zu lachen. Abgehackt und stoßweise drang das Gelächter aus ihrem Mund. »Ihr werdet euch wundern, ihr verdammten Ignoranten. Der Teufel hat sein Zeichen gesetzt. Diese Erde, dieser Sand muß im Höllenfeuer brennen. Was die Magie des Dolches hervorgeholt hat, wird dem Satan nützen. Darauf könnt ihr euch verlassen, ihr…«
    »Wo sind die Zwerge?« unterbrach Suko die Frau.
    »Überall, du schlitzäugiger Hund. Sie sind am gesamten Strand. Bisher haben sie sich noch
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher