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0303 - Die Satans-Zwerge von Sylt

0303 - Die Satans-Zwerge von Sylt

Titel: 0303 - Die Satans-Zwerge von Sylt
Autoren: Jason Dark
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spürte die Schmerzen, die bis in seine Schulter rasten. Er konnte sich nicht mehr halten, fiel zurück und überrollte sich im Sand.
    Jan war fertig.
    Sein Arm glich einem tauben Gegenstand, in dem kein Leben mehr steckte, aber er wollte dennoch etwas tun. Er mußte es machen, wenn er Susanne noch retten…
    Seine Gedanken wurden unterbrochen, weil der Zwerg auf einmal lachte. Dieses Geräusch veranlasst den Jungen, sich umzudrehen.
    Er sah Susanne.
    Sie kniete am Boden.
    Und sie war normal. Keine Schlinge umspannte mehr ihren Hals.
    Der Satans-Gnom hatte sie gelöst und sich gleichzeitig zurückgezogen. Er hockte ein paar Meter entfernt und beobachtete nur.
    Jan Behnfeld stemmte sich auf die Beine. Er wußte nicht, wo er zuerst hinschauen sollte, zu seiner Freundin oder zu dem hässlichen kleinen Wesen mit den glühenden Augen.
    Jan entschied sich für Susanne.
    Aber er wollte sie nicht nur sehen, sondern ihr auch helfen. Er lief auf sie zu.
    Noch immer kniete sie.
    Jetzt legte sie ihren Kopf in den Nacken und schaute zu ihrem neuen Freund hoch.
    »Susanne!« hauchte Jan Behnfeld. Er bückte sich, vergaß den Gnom, streckte seine Arme aus.
    Das Mädchen verstand. Es öffnete seine Hände, so daß sie von Jan angefasst werden konnte.
    Dann zog er sie in die Höhe.
    Sie stand vor ihm, schaute ihn an. Bewegungslos war ihr Gesicht.
    Als wäre es aus dem Sand modelliert worden. Nicht einmal ein befreites Lächeln zuckte über ihre Lippen.
    »Susanne, ich…« Jan spürte die Enge in seiner Kehle. Er bekam kaum noch ein Wort hervor. »Ich … ich …« Er hob die Arme. Mit beiden Händen umfasste er das Gesicht des Mädchens.
    Sus Wangen waren ebenso kalt wie seine Handflächen. Er drückte sie gegen die kühle Haut, wollte Susanne an sich ziehen, als etwas Fürchterliches geschah.
    Zunächst spürte Jan noch die normale Haut unter seinen Händen, dann aber merkte er, wie sie sehr rau wurde, und als er weiteren Druck gab, da stieß er die Haut in das Gesicht hinein.
    Für einen Moment spürte er die Knochen des Schädels. Der Junge erstarrte vor Entsetzen.
    Seine Gesichtszüge veränderten sich auf erschreckende Weise.
    Ohne es zu merken, schüttelte er den Kopf. Er wollte es nicht wahrhaben, schloß die Augen, öffnete sie wieder und sah, was mit seiner neuen Freundin geschah.
    Ihr Gesicht löste sich auf.
    Sand rieselte Jan Behnfeld entgegen.
    Feinkörniger Sand, wie er ihn auch auf dem Strand fand. Hinter sich hörte er das Lachen des Zwergs, er kümmerte sich nicht darum und stieß einen röchelnden Laut aus, als sich seine Handflächen plötzlich berührten, denn zwischen ihnen befand sich kein Kopf mehr.
    Nur Sand, den er zerreiben konnte.
    Der Kopf war verschwunden.
    Auch die Arme. Trotz der rauschenden See hörte Jan Behnfeld, wie der feine Sand aus den Ärmellöchern nach unten rieselte.
    Jan stöhnte vor Grauen.
    Er hatte nichts mehr, was er halten konnte. Es gab keine Susanne mehr.
    Eine grausame Magie hatte sie geholt.
    Die alte Sage war zu einer fürchterlichen Wahrheit geworden.
    Dies wurde Jan Behnfeld klar.
    Der Zwerg lachte noch immer. Dieses abgehackte teuflische Lachen spürte der Junge wie Messerstiche. Er überwand seinen erstarrten Zustand und fuhr herum.
    Der Zwerg stand vor ihm.
    Direkt konnte Jan in dessen glühende Augen starren. Aber er war nicht allein.
    Drei weitere dieser kleinen Bestien hatten sich zu ihm gesellt.
    Und alle vier hielten glühende Lassos in ihren Händen…
    ***
    Ralf Richter, der vom Ende seiner Schwester nichts ahnte, lag auf dem Rücken und sah vor sich die Gestalt der Frau.
    Sie kam ihm so ungeheuer groß vor. Dies lag an seiner Sichtperspektive, und er sah auch, daß die Spitze der Klinge genau auf seinen Körper deutete.
    Der Junge war völlig durcheinander. Er hätte es nie für möglich gehalten, in dieser Bude jemand anzutreffen. Dazu noch Erna Lengerich, die Frau des Toten.
    Und bewaffnet.
    Was sollte das?
    Sie kam näher. Ihre Schritte wirkten schwerfällig. Breitbeinig ging sie und trug noch immer die Trauerkleidung, die sie auch auf dem Friedhof angehabt hatte.
    Wer ein Messer hat, will es auch benutzen. So etwas hatte Ralf einmal gehört. In diesen Sekunden fiel es ihm wieder ein. Er konnte seinen Blick nicht von der Klinge lösen, und er sah es zwischen den nicht ganz geschlossenen Fingern der Frau rötlich schimmern.
    Das Messer mußte einen roten Griff besitzen.
    Er leuchtete sogar…
    Als ihre Fußspitzen fast seine Schuhe berührten, blieb sie stehen und
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