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03 - Nur ein einziger Biss

03 - Nur ein einziger Biss

Titel: 03 - Nur ein einziger Biss
Autoren: Alexandra Ivy
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Abkommen, die in der Vergangenheit getroffen wurden, seien fortan null und nichtig.«
    Viper zog die Augenbrauen hoch. Ohne Zweifel fragte er sich, aus welchem Grund Styx die Bestie noch nicht getötet hatte.
    »Er ist entweder sehr mutig oder sehr dumm.«
    »Sehr dumm. Ich habe ein Treffen der Kommission anberaumt, aber es kann Tage, wenn nicht Wochen dauern, bis sie sich an einem Ort versammelt haben.«
    Styx sprach von dem Rat, der Streitigkeiten zwischen den diversen Dämonenrassen beilegte. Er bestand aus uralten Autoritäten, die ihre verborgenen Verstecke nur selten verließen. Unglücklicherweise handelte es sich dabei um das einzige legale Mittel, ein Urteil über den König oder Anführer einer anderen Rasse zu verhängen, ohne dass dafür Vergeltung geübt wurde.
    »Bis dahin stellen die rücksichtslosen Taten der Werwölfe eine Bedrohung für uns alle dar.«
    »Mein Clan steht bereit, um seine Hilfe anzubieten.« Ein Lächeln der Vorfreude erschien auf Vipers Lippen. »Wenn du möchtest, dass dieser Salvatore stirbt, so bin ich sicher, dass das arrangiert werden kann.«
    Styx konnte sich nur wenige Dinge vorstellen, die befriedigender wären als der Befehl, Salvatore Giuliani zu töten. Außer die Vorstellung seine eigenen Zähne in die Kehle des räudigen Hundes zu graben. Es gab Zeiten, in
denen es eine nervtötende Angelegenheit war, ein verantwortungsvoller Anführer zu sein.
    »Das ist ein verlockendes Angebot, aber leider sind die Werwölfe diesem Mann ungewöhnlich treu ergeben. Ich zweifle nicht daran, dass den Vampiren die Schuld zugeschoben werden würde, wenn er plötzlich stürbe. Ich hoffe, einen ernsthaften Krieg vorerst vermeiden zu können.«
    Viper neigte leicht den Kopf. Wie auch immer seine eigenen Wünsche aussahen, er würde sich Styx’ Autorität beugen. »Hast du einen Plan?«
    »Es ist schwerlich ein Plan, aber ich hoffe, eine Möglichkeit entdeckt zu haben, Druck auf Salvatore auszuüben.« Er zog ein kleines Foto aus der Tasche und reichte es seinem Kameraden.
    Viper studierte für einen Augenblick die kleine, zierliche Frau auf dem Bild. Mit ihrem kurzen blonden Stachelhaar und ihren grünen Augen, die zu groß für ihr herzförmiges Gesicht schienen, sah sie wie ein wunderschöner Kobold aus.
    »Nicht mein Typ, aber ganz sicher ein Blickfang.« Er schaute auf. »Ist sie seine Geliebte?«
    »Nein, aber Salvatore hat eine beträchtliche Menge an Geld und Energie aufgewendet, um diese Frau aufzuspüren. Ich glaube, dass er sie hier in Chicago endlich entdeckt hat.«
    »Was hat er mit ihr vor?«
    Styx zuckte mit den Schultern. Die Vampire, denen er befohlen hatte, den unberechenbaren Werwolf im Auge zu behalten, hatten es geschafft, diese Fotografie in die Finger zu bekommen, und es war ihnen auch gelungen, Salvatore bis nach Chicago zu verfolgen. Allerdings kamen
sie nicht nahe genug an ihn heran, um herauszufinden, warum er von dieser Frau besessen war.
    »Ich habe nicht die geringste Ahnung, aber sie ist ihm offensichtlich sehr wichtig. So wichtig, dass er vielleicht willens sein könnte, über ihre Unversehrtheit zu verhandeln … falls ich imstande wäre, ihm zuvorzukommen und sie in meine Gewalt zu bringen.«
    Ein Ausdruck der Überraschung zeigte sich auf dem blassen Gesicht. »Du hegst die Absicht, sie zu entführen?«
    »Ich hege die Absicht, sie als meinen Gast aufzunehmen, bis die Werwölfe zur Vernunft kommen«, korrigierte Styx. Sein ganzer Körper versteifte sich, als Viper den Kopf in den Nacken legte, um herzhaft zu lachen. »Was ist daran so amüsant?«
    Viper deutete auf das Bild in seiner Hand. »Hast du dir diese Frau genau angesehen?«
    »Natürlich.« Styx runzelte die Stirn. »Das war notwendig, um sich ihre Gesichtszüge einzuprägen, für den Fall, dass das Bild verloren geht oder zerstört wird.«
    »Und du willst sie dennoch freiwillig bei dir aufnehmen?«
    »Weshalb sollte ich das nicht tun?«, verlangte Styx zu wissen.
    »Der Grund ist doch offensichtlich.«
    Styx unterdrückte seine aufflackernde Ungeduld. Wenn Viper Informationen über diese Frau besaß, warum teilte er sie dann nicht mit ihm, anstatt sich dermaßen geheimnisvoll aufzuführen?
    »Du sprichst in Rätseln, alter Freund. Glaubst du, dass die Frau irgendeine Art von Gefahr darstellt?«
    Viper hob die Hände. »Nur auf die Weise, wie jede schöne Frau eine Gefahr darstellt.«

    Styx’ Augen verengten sich. Bei den Göttern, glaubte Viper tatsächlich, er sei empfänglich für die Reize
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