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03 - Nur ein einziger Biss

03 - Nur ein einziger Biss

Titel: 03 - Nur ein einziger Biss
Autoren: Alexandra Ivy
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einer Frau? Und dann auch noch einer sterblichen?
    Wenn er eine Frau haben wollte, musste er nur einen Blick aus der Loge werfen. Der Nachtclub war voller Frauen, und es gab sogar mehr als nur ein paar Männer, die ihr Interesse bekundet hatten, seit er heute Abend durch die Tür getreten war.
    »Die Frau wird meine Geisel sein, nichts weiter«, erwiderte er kalt.
    »Natürlich.«
    Styx, der Vipers anhaltende Belustigung spürte, zeigte ungeduldig auf das Foto. Schließlich war das der Grund, weshalb er überhaupt hergekommen war. »Kennst du das Etablissement, vor dem sie steht?«
    »Es kommt mir bekannt vor.« Viper nahm sich einen Augenblick Zeit und nickte dann. »Ja. Das ist eine Gothic-Bar. Ich würde sagen, sie liegt vier, nein, warte … fünf Blocks südlich von hier.«
    »Ich danke dir, alter Freund.« Styx stand schnell auf. Er streckte die Hand aus, um das Foto an sich zu nehmen, und steckte es wieder in die Tasche.
    Viper erhob sich ebenfalls und legte Styx eine Hand auf den Arm, um ihn zurückzuhalten. »Warte, Styx.«
    Dieser unterdrückte die Ungeduld, die in ihm aufstieg. Er hatte nicht die Zeit, noch länger zu verweilen. Je eher er sich die Frau schnappte, desto eher würde er wissen, ob sie für die Werwölfe tatsächlich von Bedeutung war.
    »Was gibt es?«
    »Was wirst du tun?«
    »Das habe ich dir doch bereits gesagt. Ich hege die Absicht, die Frau zu meiner Gefangenen zu machen.«

    »Einfach so?«, fragte Viper.
    Styx sah ihn verwirrt an. »Ja.«
    »Du kannst nicht allein gehen. Wenn die Werwölfe über sie wachen, werden sie versuchen, dich aufzuhalten.«
    »Ich fürchte kein Rudel Hunde«, gab Styx verächtlich zurück.
    Viper weigerte sich nachzugeben. »Styx!«
    Styx seufzte. »Meine Raben werden in der Nähe sein«, versprach er und deutete auf die fünf Vampire, die seit Jahrhunderten seine Begleiter waren und so sehr Teil von ihm wie sein eigener Schatten.
    Der silberhaarige Vampir war jedoch noch immer nicht zufrieden. »Und wohin wirst du sie bringen?«
    »In mein Versteck.«
    »Großer Gott!« Viper lachte unüberhörbar auf. »Du kannst die arme Frau doch nicht in diese feuchtkalten, widerwärtigen Höhlen bringen.«
    Styx runzelte die Stirn. Er hatte noch nie über den Komfort seiner Behausung nachgedacht. Für ihn waren seine Höhlen einfach ein Ort, an dem er sich in Sicherheit vor der Sonne befand. »Die meisten der Höhlen sind recht komfortabel.«
    »Es ist schlimm genug, dass du die Frau als Geisel nimmst. Aber dann solltest du sie wenigstens an einen Ort bringen, der über ein anständiges Bett und einige Annehmlichkeiten verfügt.«
    »Was für eine Rolle spielt das? Sie ist doch nichts weiter als ein Mensch.«
    »Es spielt eine Rolle, weil sie ein Mensch ist. Meine Güte, Menschen sind empfindlicher als Tauelfen!« Mit fließenden Bewegungen schritt Viper rasch auf den Schreibtisch zu, der den Großteil seines an die Loge angrenzenden Büros
einnahm. Er griff in eine Schublade und zog ein Blatt Papier heraus. Nachdem er einige Zeilen hingekritzelt hatte, steckte er die Hand in die Tasche und zog einen kleinen Schlüssel hervor. Er kehrte zu Styx zurück und legte ihm beides in die Hände. »Hier.«
    »Was ist das?«, wollte Styx wissen.
    »Der Schlüssel zu meinem Anwesen nördlich der Stadt. Es ist ruhig und abgelegen genug für deine Zwecke, aber weitaus angenehmer als dein Versteck.« Er zeigte auf das Papier. »Das ist die Wegbeschreibung. Ich werde Santiago und dem Rest meines Personals Bescheid geben, damit sie dich erwarten.«
    Styx öffnete den Mund, um zu protestieren. Vielleicht war sein Versteck nicht elegant oder luxuriös, aber es lag gut geschützt. Und noch wichtiger war die Tatsache, dass er die Umgebung gut kannte. Doch wie Viper bereits betont hatte, waren Menschen unangenehm empfindlich, und Styx wusste, dass sie zu einer ganzen Reihe überraschender Krankheiten und Verletzungen neigten. Und er brauchte die Frau lebendig, wenn sie ihm von irgendeinem Nutzen sein sollte.
    »Es wäre gut, in der Nähe der Stadt zu bleiben, um mit den Werwölfen verhandeln zu können«, gab er zu.
    »Und um Hilfe herbeirufen zu können, falls du sie benötigst«, ergänzte Viper.
    »Ja.« Styx steckte den Schlüssel in die Tasche. »Jetzt muss ich gehen.«
    »Gib auf dich acht, alter Freund.«
    Styx nickte düster. »Das kann ich dir versprechen.«
     
    Gina, eine rothaarige Kellnerin mit Sommersprossen, lehnte lässig am Tresen, als drei Männer den
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