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03 - Nur ein einziger Biss

03 - Nur ein einziger Biss

Titel: 03 - Nur ein einziger Biss
Autoren: Alexandra Ivy
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es dem Werwolf, sich mühevoll halb aufzusetzen. Da er vollkommen nackt war, war leicht zu erkennen, dass seine Wunden bereits anfingen sich zu schließen, auch wenn er weit davon entfernt war, geheilt zu sein.
    Sein Kopf hing herunter, und sein schwarzes Haar fiel ihm in das schmale Gesicht. »Spart Euch Eure Drohungen. Ich bin gescheitert. Sehr bald werden die Werwölfe aussterben, und die Vampire können sich an unserem Untergang erfreuen.«
    Styx kniff die Augen zusammen, und sein Kiefer spannte sich bei dem bitteren Vorwurf an. »Ich hege nicht den Wunsch, das Ende der Werwölfe zu erleben.«
    Salvatore gab ein kurzes Lachen von sich, das in einem qualvollen Husten endete. »Vergebt mir, wenn ich das nur schwerlich glauben kann. Ihr habt uns eingesperrt, bis wir einen Punkt erreichten, an dem wir nicht mehr in der Lage waren, Nachfahren hervorzubringen.«

    »Ihr gebt uns die Schuld für euren Mangel an Nachkommen?«, fragte Styx ungläubig.
    »Die Ärzte haben meine Theorie bestätigt.« Salvatore hob langsam den Kopf. Sein Gesicht war bleich, aber in seinen goldenen Augen blitzte Wut auf. »Die Wölfe waren dazu bestimmt, sich frei zu bewegen. Indem ihr uns gefangen hieltet, habt ihr uns allmählich unsere ureigensten Kräfte geraubt. Die wichtigste davon ist die Fähigkeit der Werwölfinnen, ihre Verwandlung während der Schwangerschaft zu kontrollieren.«
    Styx hielt inne und dachte über die unheilvollen Worte nach. Dann verhärtete sich sein Gesicht, als er erkannte, was Salvatores Worte aussagten. »Und aus diesem Grunde begehrtet Ihr Darcy?«
    Salvatore zuckte die Schultern. Offenbar spielte es für ihn keine Rolle mehr, wer von seinen Plänen erfuhr. »Ja. Sie wurde verändert, so dass ihre Werwolfeigenschaften unterdrückt wurden.«
    Levet gab ein angewidertes Geräusch von sich. »Deshalb konnte ich nicht erkennen, worum es sich bei ihr handelte.«
    Styx wandte den Blick nicht von dem auf dem Boden kauernden Werwolf ab. Darcy fasste instinktiv seinen Arm fester, da sie sein Bedürfnis spürte, das zu vollenden, was er angefangen hatte.
    »Sie wird niemals Euch gehören!«, stieß er heiser hervor.
    »Styx!«, flehte sie ihn an.
    Er legte ruckartig den Kopf auf die Seite. Seine Augen waren hart und glitzerten im schwachen Licht. »Nein, Darcy. Bitte verlange das nicht von mir!«
    Darcy wurde klar, dass er dachte, sie bäte um die Erlaubnis,
einen Wurf Kinder für die Werwölfe auszutragen. Unvermittelt lief ihr ein Schauder über den Rücken.
    Sie war noch nie eine Frau gewesen, die von dem Bedürfnis überwältigt gewesen wäre, Babys auf die Welt zu bringen. Und ganz sicher würde sie nicht mit einer Reihe von Fremden schlafen, nur um Kinder zu bekommen.
    »Niemals«, versicherte sie ihm aufrichtig. »Ich wollte bloß vorschlagen, dass die Vampire und die Werwölfe versuchen, irgendeinen Kompromiss zu finden! Es muss doch eine Möglichkeit geben, dass die Werwölfe ihre Stärke zurückgewinnen.«
    Beide Männer sahen sie leicht überrascht an. Als ob die Vorstellung, sich tatsächlich gemeinsam hinzusetzen und über ihre Konflikte zu diskutieren, eine total absurde Idee sei.
    »Wir könnten die Angelegenheit vor der Kommission vortragen«, räumte Styx schließlich widerstrebend ein. »Ihre Mitglieder haben sich bereits hier in Chicago versammelt.«
    Darcy wandte dem verwundeten Werwolf ihre Aufmerksamkeit zu. »Salvatore, sind Sie bereit zu verhandeln?«
    Er knurrte leise und funkelte wütend den Vampir an, der drohend über ihm aufragte. »Wozu sollte das gut sein? Wir sind nur Hunde, die in der Welt der Dämonen kein Mitspracherecht haben.«
    »Das ist nicht wahr«, erwiderte Styx kalt. »Die Kommission steht über allen Völkern. Sie wird Euch anhören.«
    »Wollt Ihr, dass ich auf den Knien liege und bettele?«
    »Gott bewahre mich vor Männern und ihrem Stolz«, murmelte Darcy. »Was wäre denn dabei, wenn etwas Betteln
nötig wäre? Das ist doch sicher ein kleiner Preis, wenn es um die Rettung Ihres - unseres - Volkes geht?«
    In den dunklen Augen blitzte Verärgerung auf. »Wir wissen nicht mit Gewissheit, ob es unser Los verändern wird.«
    Darcy biss die Zähne zusammen. Salvatore klang eher nach einem schmollenden Kind als nach dem grimmigen Anführer der Werwölfe. Offenbar musste man ihm auf die Sprünge helfen, wenn es darum ging, dass er sich seine Position in Erinnerung rufen sollte.
    »Meinetwegen, dann gehe ich eben und spreche mit dieser Kommission!«, erklärte Darcy.
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