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0298 - Amoklauf der Schläfer

Titel: 0298 - Amoklauf der Schläfer
Autoren: Unbekannt
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gesamten Universums. Aber er wußte, daß er sich täuschte, daß diese Täuschung auf der Ausstrahlung von Lethos’ Persönlichkeit beruhte, seiner Weisheit, Abgeklärtheit und seinem Vertrauen auf die nicht greifbare Macht geistiger Reife und Vernunft.
    „Ich danke Ihnen, daß Sie meine Leute gerettet haben, Lethos", sagte Rhodan mit spürbarer Wärme in der Stimme. Der unsterbliche Terraner erkannte mit der Menschenkenntnis, die ihn auszeichnete, daß der Hathor kein Feind war.
    Lethos lächelte.
    „Eigentlich haben sich Ihre Leute selbst gerettet, Rhodan. Wenn Baar Lun und Gucky nicht sowohl über paranormale Fähigkeiten als über eine positive Denkrichtung verfügten, hätte der Wächter nicht reagiert, sie wären niemals auf meine Station aufmerksam geworden, und ich wäre noch nicht erwacht."
    Perry Rhodan blickte auf seine Uhr.
    „Es tut mir leid, daß ich mich nicht lange genug mit Ihnen unterhalten kann, um ein wirkliches gegenseitiges Kennenlernen zu ermöglichen. Aber in einem halben Lichtjahr Entfernung befindet sich der Zentralplanet unseres Todfeindes - und wir kennen bisher noch immer keine Möglichkeit, die Abwehr zu durchbrechen. Verzeihen Sie mir also bitte, wenn ich das Gespräch sofort in praktische Bahnen lenke."
    Er lächelte den Hathor gewinnend an. Vielleicht vertraute er jener Eigenschaft seiner Sprache und seines Blickes, die man früher oft fälschlich als Suggestion ausgelegt hatte.
    Doch Tengri Lethos verzog keine Miene.
    Rhodan räusperte sich.
    „Haben Ihnen Gucky oder Baar Lun von unseren Schwierigkeiten berichtet?"
    „Ich bin informiert", gab Lethos zurück. „Aber ich werde Ihnen nicht helfen. Auf dem Planeten Tamanium befindet sich wahrscheinlich nur ein einziges intelligentes Lebewesen. Warum wollen Sie deshalb den ganzen Planeten verwüsten lassen?"
    „Ich will nicht, aber ich muß", erklärte Rhodan ruhig. „Es sei denn der Meister der Insel würde sich ohne Widerstand ergeben."
    „Und weshalb fragen Sie ihn nicht?"
    Der Großadministrator war nahe daran, sich eine Einmischung in seine Angelegenheiten zu verbitten. Er sah rechtzeitig genug ein, daß er ja um gerade diese Einmischung gebeten hatte, da er annehmen konnte, ein Wesen, das tausend Transformbomben beiseite fegte, würde jeden nur denkbaren Schutzschirm genauso mühelos beiseite fegen können.
    „Ich glaube nicht, daß ein Meister der Insel sich ergibt", antwortete er. „Und schon gar nicht, solange er noch unbesiegt ist.
    Sobald die Abwehranlagen von Tamanium vernichtet oder neutralisiert sind, könnte man es versuchen."
    Er zuckte die Schultern.
    „Aber gerade dann werde ich den Angriff selbstverständlich keine Sekunde lang unterbrechen. Der MdI oder vielleicht die beiden letzten MdI auf dem Planeten dürfen uns nicht entgehen."
    Tengri Lethos blickte den Terraner ernst an, dann schüttelte er den Kopf.
    „Das Trachten nach Vergeltung ist eine Regung, die jedes vernünftige Wesen unterdrücken sollte. Ich könnte Ihnen natürlich helfen, aber nur unter der Bedingung, daß Sie zuvor mit dem Meister der Insel auf Tamanium zusammentreffen und mit ihm verhandeln."
    Rhodan richtete sich steif auf.
    „Niemals! Mit Verbrechern verhandle ich nicht!"
    Der Hathor lächelte undurchsichtig.
    „Jeder von uns muß so handeln wie es ihm sein Gewissen vorschreibt, Rhodan. Dennoch hoffe ich, daß ich in der Nähe Ihrer Flotte bleiben darf. Möglicherweise haben wir später Gelegenheit, uns eingehend über so manches Problem zu unterhalten."
    Der Großadministrator vermochte seine Enttäuschung nicht ganz zu verbergen. Doch er verabschiedete sich ohne Groll.
    Baar Lun und Gucky folgten ihm.
    Hawk und Tschubai dagegen kehrten in die MAXIMILIAN zurück und organisierten die Ausschleusung.
    Als die gigantische Kugel des Hathorschiffes hinter ihnen in der Schwärze des Raumes versank, hatte der Oxtorner das Gefühl, als bliebe dort ein Stück seines eigenen Ichs zurück.
    Er würde Tengri Lethos noch einmal wiedersehen, das schwor er sich in diesen Minuten.
     
    3.
     
    Der riesenhafte Ertruser Kasom wartete in der Schleuse des Flaggschiffes, als Hawk und Tschubai sich vom Beiboot der MAXIMILIAN abstießen und schwerelos auf die CREST III zutrieben.
    Mit seinen starken Armen zog er die beiden Männer mühelos in die Ausgleichskammer. Dann schloß sich das Außenschott mit dumpfem Schlag. Polternd und unter Begleitung asthmatischer Nebengeräusche liefen die Pumpaggregate an.
    Kurz darauf konnten die drei Männer durch
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