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0297 - Straße in die Hölle

0297 - Straße in die Hölle

Titel: 0297 - Straße in die Hölle
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Mongole klatschte wieder in die Hände. Die beiden Skelett-Krieger traten vor, zerrten die Hexe vom Boden hoch und schleiften sie davon.
    »Laß mich es tun«, flüsterte Eysenbeiß hinter seiner Maske.
    Der Mongole schüttelte den Kopf. »Spare deine Kraft. Vielleicht brauchst du sie für andere Dinge«, sagte er und folgte den Skelett-Kriegern. Die Hexe wand sich im Griff der Knochenmänner, schrie verzweifelt und schlug um sich. Aber sie konnte nicht entkommen.
    Als auch Wang Lee Chan gegangen war, fuhren die Flöten- und Harfenspieler mit ihrer Katzenmusik fort. Die Tänzerinnen wiegten sich im Takt, um mit ihrem Anblick den Montagne zu erfreuen.
    Leonardo genoß den Anblick und winkte der schönsten der Tänzerinnen zu. »Du wirst in dieser Nacht mein Lager teilen«, befahl er und träumte schon von der gewaltigen magischen Explosion, die seinen Gegner Asmodis und den größten Teil der Hölle vernichtete.
    ***
    Es war vielleicht Zufall, daß Dan Skoty gerade in diesem Moment den schmalen Gang zu den Toiletten betrat. Er war der Mann, der mit der Hexe getanzt hatte, der sie küßte und ihren Mordbefehl erhielt, ohne es zu wissen.
    Er stoppte mitten im Schritt, als sich die Falte in der Welt öffnete. Aus dem Nichts erschienen die beiden Skelett-Krieger, die Janice Brown mit sich zerrten. Als sie in der Welt erschienen, ließen sie sie los und versetzten ihr einen Stoß.
    Dan Skoty glaubte zu träumen. Skelette, die sich bewegten, die gab’s doch gar nicht!
    Janice Brown schrie, sah Skotv und lief auf ihn zu. »Hilf mir!« kreischte sie. »Sie bringen mich um!«
    Hinter den Skeletten trat der Mongole aus dem Nichts.
    »Was ist das denn für eine Zirkusnummer?« stieß Skoty verständnislos hervor. Janice Brown fuhr herum. Sie sah den Mongolen, der sich unglaublich schnell heranbewegte, ein flirrender Schatten im trüben Licht des schmalen Korridors.
    »He!« rief Skoty. »Was zum Teufel…«
    Weder Janice noch er sahen die blitzschnelle Bewegung, mit der der Mongole sein schwarzes Schwert zog. Aber plötzlich hatte es einen Halbkreis vollendet, und etwas auf der Klinge schimmerte feucht. Janice Brown verlor- den Halt, knickte zusammen. Ihr Kopf löste sich vom Rumpf und fiel zu Boden.
    Skoty war starr vor Entsetzen.
    Er sah nur die kopflose Leiche und das Schwert des Mongolen und begriff nicht, wie der Janice Brown so blitzschnell hatte köpfen können. Er hatte doch in dem schmalen Gang nicht mal richtig ausholen können!
    »Dein Pech, daß du ein funktionierendes Augenpaar hast«, sagte der Mongole ruhig und bewegte sich wieder. Skoty hörte ein leises Pfeifen, spürte etwas an seinem Hals. Seine Knie knickten ein. Sein Kopf kippte nach vorn. Einen Augenblick lang sah er noch seinen eigenen Körper an sich vorbei fallen.
    Dann kam die Schwärze.
    Und er sah jetzt auf andere Weise.
    Er sah die Seele der Hexe, die von einem gewaltigen Sog gepackt und in die Dunkelheit gerissen wurde. Ein entsetzter geistiger Aufschrei verhallte im Nichts. Dann ging Dan Skotys Seele einen anderen Weg.
    Wang Lee Chan scheuchte die Skelette mit einer hastigen Bewegung in die Dimensionsfalte und damit in Leonardos Palast zurück und folgte ihnen schnell. Das schwarze Schwert glühte. Es hatte Dan Skotys Seele getrunken. Der Mongole verschwand im gleichen Augenblick aus der Welt, in dem durch die gellenden Schreie alarmierte Menschen in den Korridor stürmten und nur noch zwei enthauptete Leichen vorfanden.
    Von dem furchtbaren Mörder gab es nicht die geringste Spur.
    ***
    Der Fürst der Finsternis keuchte auf, als er die Gefahr spürte. Er griff nach der verdammten Hexenseele, versuchte sie wieder aus der Hölle zu schleudern. Aber es gelang ihm nicht. Der Pakt war und blieb wirksam.
    Asmodis erkannte, daß er die hochexplosive magische Kraft nicht entschärfen konnte, ohne die Explosion sofort auszulösen. Die geballte Kraft reagierte auf Schwarze Magie äußerst allergisch. Damit konnte kein einziger Dämon etwas ausrichten. Rasend schnell spielte Asmodis alle Möglichkeiten durch und erkannte, daß auch die Weiße Magie machtlos war.
    Der Fürst der Hölle ballte die Fäuste. Sein Schweif peitschte zornig hin und her. Fieberhaft suchte Asmodis nach einem Ausweg. Er nahm eine seiner Tarnexistenzen an und verließ die Hölle, nistete sich an einem Versteck auf der Erde ein. Aber auch dort fühlte er die magischen Schwingungen der bevorstehenden Vernichtung. Auch hier würde ihn der Tod ereilen.
    Es gab kein Entkommen.
    Auch andere
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