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0294 - Die Eroberer

Titel: 0294 - Die Eroberer
Autoren: Unbekannt
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Das Mißtrauen wich allerdings sehr schnell einem leichtsinnigen Optimismus. Er gab den Befehl zur „freien Jagd" und suchte sich das erste Opfer aus.
    Inzwischen empfing Rhodan den Funkspruch, auf den er lange genug hatte warten müssen.
    Es war Redhorse mit Hilfe der eingeschleusten Spezialisten gelungen, die Abwehrpositronik von „Midway" fest in die Hand zu bekommen. Die Techniker beherrschten bereits die Schaltungen der Narkosefeld-Werfer, deren Reichweite die von normalen Impulsgeschützen weit übertraf.
    Während die terranischen Kampfgruppen die Tefroder immer weiter in das Innere der Station zurückdrängten und ihnen hohe Verluste zufügten, leitete Redhorse von der ALOSITH aus Rhodans Aktionen.
    Der Flottenkommandant der Tefroder begriff nicht ganz, warum sich der Gegner immer weiter in Richtung „Midway" zurückzog.
    Von dort mußte ihm doch die größte Gefahr drohen. Aber wahrscheinlich wußten die Terraner schon nicht mehr, was sie vor Verzweiflung taten. Erst der irrsinnige Angriff auf die überlegene Flotte, und nun der Rückzug in Richtung Station.
    Die terranischen Einheiten rasten mit eingeschalteten Schutzschirmen mitten durch die Tefroder hindurch und schossen einige der Schiffe manövrierunfähig. Mit Höchstgeschwindigkeit setzten sie sich dann ab, von der Meute verfolgt. Sie näherten sich der Station und machten Anstalten, auf ihr zu landen. Dabei verringerten sie die Geschwindigkeit derart, daß die Verfolger aufrückten.
     
    *
     
    Proht Meyhet begriff nicht, was die Terraner beabsichtigten.
    Natürlich wußte er, daß die Abwehrpositronik ausgefallen war, aber er wußte nicht, daß sie bereits fest in der Hand der Terraner war. Hätte er es gewußt, wäre seine Reaktion sicherlich eine andere gewesen.
    Er nahm Verbindung mit dem Flottenchef auf.
    „Lassen Sie die Terraner ungehindert landen, und sobald das geschehen ist, greifen Sie die Schiffe mit allen Einheiten und konzentrischem Beschuß an. Es darf niemand entkommen, denn die eingeschlossenen Terraner in der Station sind ohne Verstärkung erledigt."
    Proht war sich nicht sicher, ob seine Maßnahme richtig war, aber zum erstenmal in seinem langen Leben saß er richtig in der Klemme. Und das war wörtlich zu nehmen. Er hockte in seiner abgesicherten Zentrale, praktisch unangreifbar und durch einen Individualschirm von der Außenwelt abgeschlossen. Mit seinen Untergebenen stand er zwar durch den Stations-Interkom in ständiger Verbindung, aber die einlaufenden Meldungen waren verwirrend und beunruhigend. Überall tauchten die Terraner auf und setzten die technischen Anlagen außer Betrieb. Sie gingen rücksichtslos vor, schonten aber möglichst das Leben der Tefroder. Das war eine Tatsache, die Proht aus verschiedenen Gründen ärgerte. Er wußte, daß die Terraner damit den Zweck verfolgten, die Tefroder auf lange Sicht zu ihren Gunsten zu beeinflussen.
    Die Bildanlage funktionierte noch einwandfrei.
    Proht erkannte auf den Orterschirmen die terranische Flotte. Sie kam schnell näher und verringerte die Geschwindigkeit. Die Tefroder rückten nach, wagten aber noch keinen Beschuß.
    Aber dann geschah es.
    Rhodan gab das vereinbarte Signal durch.
    Mit Höchstbeschleunigung jagten die vierunddreißig Einheiten der Terraner dicht über die Station dahin, gewannen an Höhe und schossen hinaus in den Raum.
    Die Verfolger aber, dicht gestaffelt, rasten hinein in die plötzlich aktivierten Lähmfelder der Narkosefeld-Werfer. Rein äußerlich war den Schiffen und dem von ihnen eingehaltenen Kurs nichts anzumerken. Sie flogen einfach in gerader Richtung weiter, ohne die Geschwindigkeit zu verändern.
    Aber der Kommandant antwortete nicht mehr auf Prohts Anfragen.
    Da wußte der Meister der Insel, daß etwas schiefgegangen war.
    Und das war es auch. Die Offiziere und Besatzungen der vierhundert Wachschiffe hatten die Besinnung verloren. Mit ihren Schiffen flogen sie in den Raum hinaus, und wenn sie wieder zu sich kamen, würden sie viele Lichtjahre weit von der Station entfernt sein.
    Wenn sie zurückkehrten, würde sie eine abwehrbereite Festung „Midway" erwarten.
    Eine Festung, die in der Hand der Terraner war.
    Als Proht bei dieser Überlegung angelangt war, wußte er, daß er den Kampf verloren hatte. Ihm blieb nur noch die Flucht. Und zum Glück war er auch darauf vorbereitet.
    Von seiner Zentrale aus führte ein geheimer Lift zu dem privaten Hangar, in dem sein Spezialschiff wartete. Es war ein kleines Schiff mit nur neunzig Metern
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