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0294 - Das Grauen wohnt in toten Augen

0294 - Das Grauen wohnt in toten Augen

Titel: 0294 - Das Grauen wohnt in toten Augen
Autoren: Rolf Michael
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Die Hitze Libyens ließ es trotz des rasenden Fluges nicht kalt werden.
    Es mochte nicht ganz eine halbe Stunde vergangen sein, als in der Ferne ein Felsmassiv auftauchte.
    »Da sind wir!« ertönte die Stimme des Dschinns…
    ***
    Michael Ullich und Sabine Janner wurden unsanft auf den Boden geschleudert, als die unheimlichen Wesen unter ihnen zusammenbrachen. Doch bevor sie begriffen, was geschah, schob sie eine unsichtbare Kraft hinein in das schwarze Tor.
    »Hier sind die beiden Menschen, die du begehrtest, hoher Meister!« hörte Ullich eine Stimme aus dem Nichts. »Meine Reiter trugen sie bis vor das Tor deines geheimen Reiches. Doch da sie nur im Sturm existieren können, sind sie dahin gegangen. Sende nun selbst deine Diener, die sie in Empfang nehmen können !«
    »Was immer auch geschieht, wir dürfen nicht erwähnen, daß Professor Zamorra in der Nähe ist!« flüsterte Michael Ullich dem Mädchen zu. »Er wird bestimmt kommen, und uns hier rausholen. Doch wenn Amun-Re weiß, daß er in der Nähe ist, kann er Fallen aufbauen!«
    »Aber Micha, ist es denn nicht…?« wollte Sabine Janner fragen.
    »Keine weiteren Erklärungen!« stieß er hervor. »Tu nur, was ich sage. Es ist unsere einzige Chance!«
    »Micha! Ich habe solche Angst. Hier ist es so entsetzlich dunkel drin!« flüsterte das Mädchen. Ihr halbnackter Körper schmiegte sich an den Jungen. Michael Ullich küßte sie und zog dann ihren Kopf an seine Brust.
    Es war nicht nötig, daß sie schon von weitem die Schreckensgestalten erblickte, die auf Befehl des höllischen Meisters aus den Wänden hervor brachen und auf sie zuschwebten.
    Es waren Teufel aus der Fanstasie des Amun-Re. So wie sie der Herrscher des Krakenthrones erdachte, so entstanden sie.
    Sabine begann zu weinen, als sie ihre eiskalten Hände auf ihrer Haut spürte.
    »Wir danken für das nette Empfangskomitee!« rief Michael Ullich in das Nichts hinein. »Aber wir kommen freiwillig, Amun-Re!«
    »Ich werde meinen Sklaven befehlen, daß sie euch nur begleiten!« war die Stimme des Zauberers aus der Schwärze zu vernehmen. »Ihr habt Mut wie ein Verurteilter, der die Stufen zum Schafott alleine geht! Wenn ihr zu fliehen versucht, werden sie jedoch unangenehm, die Kinder meines Geistes!«
    »Wir kommen jetzt, Amun-Re!« sagte Michael Ullich entschlossen. Er nahm Sabine Janner bei der Hand und führte sie langsam voran. Die Leiber der Dämonenwesen leuchteten im Dunkeln, und der Gang wurde dadurch taghell.
    Scheu sah Sabine auf den Jungen, der hocherhobenen Hauptes neben ihr herging. Hatte er denn keine Angst? Er ahnte doch sicher, was dieser unheimliche Zauberer gleich mit ihm machen würde.
    Keine Faser seines fast nackten Körpers schien zu beben, während er den Weg ohne zu zögern voran ging. Sabine zwang sich, genauso ruhig zu bleiben, obwohl sie sich in ihrer Todesfurcht am liebsten zusammengekauert und das Ende abgewartet hätte. Nur in ihren blauen Augen flimmerte die Angst.
    Das Girl konnte nicht sagen, wie weit sie gegangen waren, als der dunkle Gang endete. Schlagartig befanden sie sich in einem mittelgroßen Raum, der an eine altägyptische Totenkammer erinnerte. Doch die Schriftzeichen an den Wänden hatten nichts mit der Bilderschrift der alten Pharaonen zu tun. Und auch das Götzenbild hinter dem Altar war so grauenerregend, daß es nur den krankhaften Fantasien eines Irrsinnigen entsprungen sein konnte.
    Der schlanke Körper einer Frau wurde gekrönt vom Schädel eines Panthers, doch wo sich der Rachen bei einer Raubkatze befand, krümmte sich hier ein Schnabel wie bei einem Papagei.
    Jhil, die Blutgöttin von Atlantis, war in all ihrer abscheulichen Majestät dargestellt. Die Statue stand auf einem Sockel auf grünlichem Jadestein.
    Michael Ullich zuckte zusamen. Wieder ein großer Jadestein. Und etwas schien darin eingeschlpssen zu sein.
    Damals im Dschungel von Guyana war es das Schwert Gwaiyur gewesen, das in einem solchen Stein eingeschweißt war. [3] Sollte sich hier in diesem vergessenen Heiligtum das zweite Schwert befinden, mit dem man Amun-Re töten konnte?
    Michael Ullich setzte alles auf eine Karte. Wie ein Leopard, den die Jäger gestellt haben, sprang er. Amun-Re hatte diesen Angriff nicht erwartet.
    Ein Fausthieb Michaels traf sein Kinn und schleuderte ihn zurück. Mit einem Satz sprang er auf den Sockel aus Jadestein und drückte gegen die Statue der Göttin Jhil. Sabine Janner, die vor Schreck fast regungslos verharrte, sah, daß sich die Statue
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