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0293 - Im Netz des Vampirs

0293 - Im Netz des Vampirs

Titel: 0293 - Im Netz des Vampirs
Autoren: Manfred Weinland
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wandte den Blick in die andere Richtung.
    Wieder hatten sich zuvor unsichtbare Türen im Felsgewölbe geöffnet, durch die die Dämonendiener nun wieder verschwanden.
    Nur einer blieb zurück.
    In Nicole krampfte sich alles zusammen, als sie den Symbiontenträger direkt auf sich zumarschieren sah, in der Hand einen funkelnden, überlangen Dolch und in den Augen die originalgetreuen Abbilder von Sanguinus’ fettleibiger Zwergengestalt!
    Starr vor Grauen erwartete Nicole ihren Mörder…
    ***
    Entdeckt, dachte Sanguinus minutenlang völlig außer sich. Wie konnte das passieren …?
    Das Netz mußte einen Defekt haben, oder warum sonst hatte es ihm das Auftauchen der Druidin mit dem Goldhaar nicht schon viel früher gemeldet?
    Vielleicht war er aber auch nur zu stark auf die Geschehnisse im »Palast« konzentriert gewesen, um Notiz von ihr zu nehmen. Dort spitzten sich die Ereignisse inzwischen immer mehr zu. Sanguinus ließ die Fäden seines Spiels zusammenlaufen. Er wollte dem Geplänkel ein Ende machen.
    Und nun dies…
    Wie war die Druidin auf seine Welt gekommen? Das Dimensionstor war längst geschlossen, und einen anderen Weg gab es nicht. Hatte er zumindest bisher geglaubt. Doch das war nun Schnee von gestern. Irgendwie war es der Silbermond-Göre gelungen, hierher vorzudringen. Und nicht nur das. Sie als einzige hatte sich nicht vom »Palast« blenden lassen. Sie hatte den echten Aufenthaltsort des Dämons gefunden Im letzten Moment war es Sanguinus gelungen, sie außer Gefecht zu setzen.
    Aber war sie allein über den anderen Weg nach Sangu gekommen?
    Zweifel nagten an dem dämonischen Zwerg, und er beschloß, die Dinge noch mehr zu forcieren, um nicht im letzten Moment doch noch zu scheitern.
    Zamorras Tod war nur ein Teilziel in seinem Gesamtplan. Wenn er erst das Amulett in seinen Besitz gebracht hatte, würde es weitergehen. Die Hölle stagnierte. Es wurde Zeit, daß dort ein frischer Wind zu wehen begann. Und ein neuer KAISER gekrönt wurde!
    ***
    Sie erwachte, obwohl das eigentlich unmöglich war. Noch immer pulste dämonisches Gift durch ihre Adern, hätte Gehirn und Körper weiterhin lähmen und in eine Art Todesschlaf zwingen müssen.
    Doch sie erwachte.
    Teri Rheken war nie ein medizinisches Wunder gewesen, aber jetzt widersprach ihre Gesundung jeder Normalität!
    Sie öffnete die Augen.
    Sie bewegte die Finger, die Hand, Arme und Beine… Zunächst langsam und prüfend, die Möglichkeiten auslotend, dann forscher und zielstrebiger.
    Wo bin ich ? war der naheliegendste Gedanke, als sie die neue Kulisse musterte und sich erinnerte, daß sie eigentlich geglaubt hatte, nie wieder die Augen aufmachen zu können.
    Ertrunken… Wieso bin ich nicht ertrunken?
    Wie eine dunkle Woge überschwemmten sie die Erinnerungsfetzen an das zurückliegende Tauchabenteuer. Sie war immer noch klatschnaß. Allzuviel Zeit konnte seit ihrer Ohnmacht nicht verstrichen sein. Die Luft in ihrem neuen Aufenthaltsort war warm und trocken. Sogar ein leiser Windhauch schien die Atemluft ständig umzuwälzen, zu erneuern.
    Perfekte Klimaanlage, dachte Teri. Sie ahnte längst, wo sie sich aufhielt, und das, was ihre Augen sahen, bestätigte ihren Verdacht nur noch.
    Der Turm. Der Kristallturm auf dem Grund des Sees … Im Grund, korrigierte sie sich selbst, denn sie hatte ihn bei ihrem Tauchversuch nicht entdecken können, was nur einen Schluß zuließ.
    Sie richtete sich etwas schwerfällig auf. Sekundenlang wurde ihr schwarz vor den Augen, aber dann ging es wieder. Ihr Kreislauf brauchte offenbar etwas länger, um sich wieder anzukurbeln.
    Kurz darauf stellte sie fest, daß sie sich mitten im Herz des Kristallzylinders aufhielt.
    Denn sie sah - Sanguinus!
    Der Dämon lag unweit von ihr entfernt in einem Kristallbecken. Sein fetter Zwergenkörper war völlig mit einem rötlich schimmernden Gespinst überzogen, das organischer Natur zu sein schien. Das Netz selbst bewegte sich nicht, wohl aber der Dämon darunter. Es sah aus, als würde er in unruhigem Schlaf liegen und deshalb die seltsamsten Verrenkungen unter dem Gespinst anstellen. Seine Augen waren geschlossen und zugedeckt von einem dicken Strang organischer Materie. An manchen Stellen schienen Ableger des Netzes wie Blutegel an der Schuppenhaut des Dämons festzuhängen. Entfernt ähnelte das Ganze einem Todkranken, der auf der Intensivstation eines Krankenhauses an ein undurchschaubares Gewirr von Elektroden und Oszillographen angeschlossen war.
    Sanguinus schien wilde Dinge
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