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0292 - Sieben Seelen für den Dämon

0292 - Sieben Seelen für den Dämon

Titel: 0292 - Sieben Seelen für den Dämon
Autoren: Werner Kurt Giesa und Andreas Decker
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»Der Sache gehe ich auf den Grund…«
    Die Telefonnummer hatte sich unauslöschlich in seinem Gedächtnis eingeprägt.
    Er verließ sein Haus wieder und fuhr zur nächsten Telefonzelle. Von dort aus rief er an, ein schwaches »Hallo« klang ihm entgegen.
    »Zarathos sagte mir, ich sollte diese Nummer anrufen«, erklärte er seinem Gesprächspartner, der sich nicht vorgestellt hatte. »Man würde mir helfen…«
    »Ich kenne Ihr Problem«, sagte die Stimme. »Kommen Sie in einer Stunde zu folgender Adresse. Aber kommen Sie allein.«
    Als er eingehängt hatte, schüttelte er verwirrt den Kopf. Der Unbekannte kannte sein Problem? Was, zum Teufel, für ein Problem?
    »Das einzige Problem, das ich habe, ist, einem Dämon klarzumachen, daß er nur die zweite Geige spielen kann«, knurrte er halblaut vor sich hin und fuhr wieder zurück. Per Stadtplan suchte er die angegebene Adresse. Sie lag am anderen Ende von Ponta Delgada. Beim abendlichen Verkehr würde er eine halbe Stunde brauchen, um mit dem Chevrolet hinzugelangen. Viel Zeit blieb ihm also nicht mehr.
    ***
    Vorsichtshalber schob er eine geladene Pistole in die Innentasche seiner Jacke. Im Magazin der Waffe steckten geweihte Silberkugeln.
    Robert Faulcon ging kein Risiko ein!
    Er wollte auf jeden Fall nur gewinnen. Um jeden Preis.
    ***
    Zamorra und seine Freunde kehrten zum Hotel zurück. »Ich bin verdammt müde«, stöhnte Zamorra. »Urlaub ist doch anstrengend… ich brauche nur an die letzte Nacht zu denken. Was ich brauche, ist auf jeden Fall Schlaf.«
    »Alter Greis«, lästerte Nicole. »Es gibt hier noch Discotheken. Kommst du mit, Manu?«
    Manuela lächelte. »Einverstanden. Bill?«
    Bill schüttelte den Kopf. »Nichts zu machen. Ich bin auch ein alter Greis und brauche Ruhe. Morgen, wenn ihr zwei kaputt seid, lache ich euch dann aus.«
    Nicole und Manuela sahen sich wieder an. »Zwei, drei Stunden noch… einverstanden?«
    Sie nickten sich zu. Zamorra zuckte mit den Schultern. »Das Zimmer ist offen«, sagte er. »Wenn du dir einen feschen Boy anlachst, beweis bitte Geschmack, ja?«
    Sie küßte ihn. »Du weißt, daß ich nur und ausschließlich dich liebe, Cherie.«
    »Wenn ich das nicht wüßte, würde ich dich nicht gehen lassen«, erwiderte Zamorra. »Und noch was - falls dieser Faulcon mit seiner Sonnenbrille hinter euch her stöbern sollte…«
    »Kriegt er eins auf die Nuß«, verkündete Nicole selbstbewußt. »Aber ich denke, den haben wir gründlich vergrätzt. Komm, Manu… die Disco wartet.«
    »Sollten wir uns nicht erst dafür umziehen?«
    »Wozu?« lachte Nicole. »Wenn’s dir beim Tanzen zu heiß wird, hast du wenigstens nicht zuviel zum Ausziehen… was glaubst du, wie die Jungs sich nach uns umsehen werden? Träume in Gelb und Rot…«
    Seufzend sahen die beiden Freunde den Mädchen nach, die mit dem gemieteten Buick davonsausten.
    »Ich verabschiede mich«, verkündete Zamorra. »Bis morgen dann… und überleg schon mal, wie du an das Faß Tennessee-Whiskey kommen willst. Von wegen der Wette…«
    Bill winkte matt ab. Er war sich gar nicht so sicher, ob er wirklich gewinnen wollte. Dieser Robert Faulcon lag ihm schwer im Magen.
    An Pedro Saumarez, den Mann aus Etage sieben, dachte er nicht.
    ***
    Faulcon hielt den Chevrolet vor einem niedrigen Haus, eher einer Hütte, an und stieg aus. Nirgendwo brannte Licht. Zunächst glaubte er, einem Bluff aufgesessen zu sein, aber dann stellte er fest, daß die Haustür nur angelehnt war.
    Vorsichtig trat er ein, eine Hand vorsichtshalber am Griff der Waffe in der Jackentasche. Er suchte nach einem Lichtschalter, fand aber keinen. Gedämpftes Lachen ertönte, wie hinter einem Tuch oder einer Maske hervor.
    Faulcon zog die Waffe. »Wer sind Sie? Zeigen Sie sich! Licht!«
    »Sofort«, sagte die Stimme mit deutlich amüsiertem Unterton. »Schließen Sie zuerst die Tür.«
    Faulcon tat es. Augenblicke später glomm bläuliches Licht auf, ein winziger Funke zunächst, der sich vergrößerte und heller wurde, bis schließlich Einzelheiten erkennbar wurden. Der Raum war restlos leer — wenn man einmal von Faulcon und seinem Gastgeber absah.
    Noch ehe der Seelendieb sich die Gestalt näher ansehen konnte, wurde ihm die Waffe aus der Hand gerissen, schwebte durch die Luft und blieb in der Mitte des Raumes auf dem Fußboden liegen.
    Wieder erklang das abgedämpfte Lachen.
    Die Gestalt trug eine dunkle, fast schwarze Kutte mit Kapuze. Das Gesicht lag im Schatten - aber war das wirklich ein Gesicht?
    Ein
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