Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0292 - Das Signal stand auf Mord

0292 - Das Signal stand auf Mord

Titel: 0292 - Das Signal stand auf Mord
Autoren: Das Signal stand auf Mord
Vom Netzwerk:
Fährte, die vorläufig aus nichts anderem besteht, als einem Datum, dem 11. des Monats.«
    Phil grinste ein wenig.
    »Ein Datum und zwei Vornamen«, sagte er. »Wenig, um sechs Morde zu klären und eine Million Dollar wiederzubeschaffen.«
    k
    »Mister Morton sitzt im Frühstückszimmer«, sagte der Portier des Castle-Hotels in der 53. Straße.
    Es war acht Uhr morgens, und ich war zu dem Hotel gefahren, während Phil in unserem Archiv saß, um etwas über Gangster mit den Vornamen ›Jack‹ und ›Alger‹ herauszufinden.
    »Wann ist Morton gestern nach Hause gekommen?«
    »Ich kann die Frage nicht beantworten, Sir. Ich habe meinen Dienst vor wenigen Minuten angetreten, und der Nachtportier ist bereits nach Hause gegangen.«
    Ich ging in das Frühstückszimmer. Shetley Morton saß allein an einem Tisch. Er hob erst den Kopf, als ich an seinen Tisch trat.
    Ein paar Sekunden lang musterten wir uns schweigend. Dann sagte er: »G-man, Sie haben mir gestern den Abend verdorben. Wollen Sie mir jetzt auch das Frühstück verderben.«
    »Das kommt auf Sie an, Morton«, antwortete ich und setzte mich.
    »Höflichkeit scheint kein Lehrfach auf den FBI-Schulen zu sein«, meinte er bissig. »Hoffentlich gestatten Sie mir wenigstens, mein Frühstück fortzusetzen.«
    »Legen Sie sich keinen Zwang auf, aber beantworten Sie mir ein paar Fragen. Wann sind Sie gestern nach Hause gekommen? Bevor Sie antworten, denken Sie daran, daß ich nur den Nachtportier zu fragen brauche, um zu wissen, ob Sie die Wahrheit sagen.«
    »Ich denke daran«, antwortete er grinsend, »und deshalb muß ich Ihnen gestehen, daß es sehr früh war, irgendwann um drei Uhr morgens herum.«
    »Wo waren Sie in der vergangenen Nacht?«
    »He, G-man, welch schrecklichen Verbrechens verdächtigen Sie mich, daß Sie ein Alibi von mir verlangen?«
    »Gestern nacht wurde ein Mann vor meiner Haustür erschossen.«
    »Lächerlich«, knurrte er. »Wollen Sie im Ernst behaupten, ich käme als Mörder in Betracht? Ich weiß nicht einmal, wie eine Pistole funktioniert.«
    »Ich will trotzdem wissen, wo Sie gestern nacht waren?«
    Er grinste. »Dann fragen Sie am besten unsere schöne, rothaarige Freundin.«
    »Sie waren bei Eve Sander?«
    »Sie sind kein Gentleman, G-man. Sagen wir lieber: Ich verbrachte den Abend mit ihr.«
    »Morton, was tun Sie überhaupt in New York?«
    »Sagte ich es Ihnen nicht schon? Ich gehe hier einigen kleinen Geschäften nach, aber, offengestanden, viel ist bisher dabei nicht herausgesprungen. Ich sollte längst nach Denver zurückfahren sein, aber wenn es auch die Geschäfte nicht lohnen, in New York zu bleiben, so lohnt es Eve.«
    »Wie lange kennen Sie Miß Sander?«
    »Oh, seit vierzehn Tagen, glaube ich.« Das war eine Lüge, die erste Lüge, bei der ich ihn erwischte. Ich stand auf.
    »Mister Morton, Sie werden New York vorläufig nicht verlassen. Ich glaube, daß das FBI Sie noch benötigt.« Er starrte mich wütend an, warf dann seine Serviette auf den Tisch und knurrte:
    »Zum Teufel, G-man. Ich will wissen, welches Recht Sie haben, einen freien Bürger der Staaten an seiner Bewegungsfreiheit zu hindern. Ich kann in diesem Lande hingehen, wohin es mir paßt.«
    Er preßte die Lippen aufeinander. Seinem Gesicht war abzulesen, daß er mir am liebsten seinen Kaffee ins Gesicht geschüttet hätte.
    »Ich werde mich bei Ihrer Vorgesetzten Dienststelle beschweren«, stieß er mit äußerster Beherrschung hervor. — »Nehmen Sie das zur Kenntnis.«
    Plötzlich wechselte er die Tonart. »Hören Sie zu, G-man«, sagte er. »Lassen Sie uns vernünftig miteinander reden! Ihre Anordnung paßt mir nicht in meinen Kram. In New York, gibt es wirklich nichts mehr für mich zu holen. Ich wollte morgen oder übermorgen nach Denver zurückkehren. Andererseits will ich keinen Streit mit der Polizei. Ich gebe Ihnen meine Adresse in Denver, und Sie können mich dort jederzeit erreichen.«
    Ich lächelte ein wenig. »Ich könnte Sie für vierunzwanzig Stunden festnehmen. Wenn ich Ihnen trotzdem die Hand nicht auf die Schulter lege, so hat das bestimmte Gründe, aber falls Sie nach Denver oder sonst irgendwohin reisen wollen, so werde ich Ihnen zwei FBI-Beamte zur Begleitung geben, damit Sie nicht unterwegs abhanden kommen.« Er musterte mich finster. »Sie bluffen, G-man«, sagte er, aber seine Stimme schwankte ein wenig. »Sie würden mich auf der Stelle verhaften, wenn Sie etwas gegen mich als Beweis besäßen.« Plötzlich lachte er laut auf. »Mein
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher