Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0292 - Das Signal stand auf Mord

0292 - Das Signal stand auf Mord

Titel: 0292 - Das Signal stand auf Mord
Autoren: Das Signal stand auf Mord
Vom Netzwerk:
sie in der 163. Straße wohnte. Er allein also wußte, wo er mich heute nacht erwischen konnte.
    Ich beschloß, den Gentlemen im Innern der Kaschemme einen Besuch abzustatten. Ich tastete mich an der Mauer entlang, um eine Tür zu finden.
    Während ich noch suchte, glaubte ich ein Geräusch wie ein entferntes Klingeln zu hören, aber es war so gedämpft, daß ich nicht sicher war.
    Während ich noch lauschte, vernahm ich eine Stimme, die ein paar Worte, die ich nicht verstehen konnte, laut sagte. Ich hörte das Scharren von Füßen und ein Poltern, als sei ein Stuhl umgefallen.
    Das alles geschah im Innern des Hauses. Eine Unruhe schien unter den dort versammelten Männern ausgebrochen zu sein.
    Ich wartete und überlegte.
    War das Klingeln, das ich zu hören glaubte, das Läuten eines Telefons gewesen? Hatte am Ende den Gangster in Ruffs Wohnung die Reue gepackt und hatte er seinen Chef durch einen Telefonanruf gewarnt?
    Ich zog mich ein paar Schritte zurück. Das Licht hinter dem Fenster war erloschen.
    Die Situation hatte sich verändert. Es sah aus, als könnte ich die Burschen im »Crash Inn« nicht mehr überraschen.
    Ich wandte mich um und wollte zu dem Wagen gehen. Im gleichen Augenblick spürte ich die Nähe eines Menschen. Ich warf die Arme vor, berührte den Mann, aber es half mir nichts mehr.
    Der Kerl schlug zu. Er traf von oben her meinen Kopf, und er traf ihn nicht nur mit der blanken Faust. Ich brach in die Knie, als wäre mir ein Lastwagen in die Kniekehlen gefahren, aber ich wollte noch nicht aufgeben. Mein Wille bäumte sich auf gegen die Nacht, die mein Bewußtsein auslöschen wollte.
    Der Unbekannte schlug zum zweiten Male zu. Das genügte. Das Licht in meinem Gehirn ging so schlagartig aus wie in einem Zimmer, in dem die Glühbirnen platzen.
    ***
    Das erste, was ich wieder mit vollem Bewußtsein wahrnahm, war, daß mir die Zähne vor Kälte klapperten. Ich wollte mich aufrichten, sank aber mit einem Stöhnen zurück. Mein Schädel schien die Ausmaße eines Ballons angenommen zu haben. Außerdem schien ein Düsenjäger Übungsflüge darin zu veranstalten.
    Sehr vorsichtig unternahm ich einen zweiten Aufrichtungsversuch, ängstlich bemüht, den Düsenjäger nirgendwo anecken zu lassen. Meine herumtastenden Hände fühlten, daß ich auf schmutzigem und grobem Pflaster saß. Mein Erinnerungsvermögen setzte wieder ein, und ich kam dahinter, daß es das gleiche grobe Pflaster war, über das ich zu dem erleuchteten Fensterspalt geschlichen war. — Jetzt vernahm ich wieder das Stampfen der Maschinen.
    Ich hob den linken Arm und blickte auf die Leuchtziffern der Armbanduhr. Es war 3 Uhr vorbei, und das hieß, daß ich über drei Stunden hier gelegen hatte. Als ich den Kopf in den Nacken legte, sah ich, daß der Nachthimmel sich grau zu verfärben begann.
    Mit Ächzen und Stöhnen machte ich mich an die schwere Arbeit, mich selbst auf die Füße zu bringen. Es war einfach scheußlich, aber endlich kam ich hoch.
    Ich angelte das Feuerzeug aus der Tasche und ließ es aufflammen. Die kleine Flamme gab nicht viel Licht her, aber ich torkelte zur Toreinfahrt zurück.
    Die beiden Wagen waren verschwunden. Das Holztor war geschlossen, und ich besaß nicht genügend Kraft, um hinüberzuklettern. Mit Hilfe des Feuerzeuges bekam ich heraus, daß ein einfacher Riegel die beiden Torflügel zusammenhielt. Ich drückte ihn zurück, öffnete einen Flügel und wankte auf die Straße.
    Die Conner Street sah nicht anders aus als vor drei Stunden. Mein Jaguar stand friedlich und unangetastet am Straßenrand. Ich kroch hin und zwängte mich hinter das Steuer.
    Alles, was ich im Augenblick brauchte, war ein Telefon.
    Ich fand eins ein paar Straßenecken weiter. Ich kramte einen Nickel aus der Tasche und wählte die Nummer des FBI.
    »Cotton!« flüsterte ich in den Apparat. »Könnt ihr mir sagen, wo ich Phil erreichen kann?«
    »Hallo, Jerry«, antwortete der Mann in der Zentrale. »Phil saust wie ein Verrückter in New York herum, auf der Suche nach dir. Ein dutzendmal hat er schon angerufen, ob du dich noch nicht gemeldet hast. Moment mal, ich nenne dir die Nummer, unter der du ihn erreichen kannst.«
    Er nannte mir eine Telefonnummer. Ich warf einen zweiten Nickel in den Apparat und wählte die Nummer.
    Phil meldete sich mit einem »Hallo!«
    »Hallo«, sagte ich, »alles okay.«
    Phil stieß ein langanhaltendes Pfeifen aus. Dann begann er zu schimpfen.
    »Bist du verrückt geworden, mich vier Stunden lang schmoren zu
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher