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0291 - Medusas Höllenschwester

0291 - Medusas Höllenschwester

Titel: 0291 - Medusas Höllenschwester
Autoren: Werner Kurt Giesa
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sich grimmig, wo diese Biester herkamen. Hatte man die drei Gefangenen absichtlich in dieses Loch gesperrt, um sie den grauen Nagern auszuliefern?
    »Au!« schrie er auf, als die Feile in seine Haut schnitt.
    »Ah, Hand ist noch dlan. Keine Panik«, versuchte der Chinese zu beruhigen. »Ich koche keine Menschen.«
    »Nur Schlangen, ich weiß«, knurrte Bill. Er fühlte, wie das Blut über sein Handgelenk rann. Wann endlich bekam Wang die Fesseln durchgetrennt?
    »Jetzt kläftig leißen! Mit Luck!« verlangte der Chinese.
    Bill tat, wie ihm geheißen. Der Ruck sprengte die letzten Fasern auf. Erleichtert fuhr er herum, riß Wang die Feile aus den Händen und durchtrennte zunächst seine Fußfesseln, dann befreite er Wang, und während der sich an die Abwehr der immer dreister werdenden Ratten machte, schnitt er Manuela los.
    »Was jetzt?« fragte sie. »Raus kommen wir nicht so schnell. Vor allem dann nicht, wenn wir uns pausenlos dieser hungrigen Biester erwehren müssen… Himmel, was geht mir das Gepfeife und Geraschel auf die Nerven.«
    »Mit denen werden wir gleich fertig«, sagte Bill und nahm das Stroh in Augenschein, das fast den gesamtenboden bedeckte. Dann zog er sein Feuerzeug aus der Tasche. »Gleich wird es ein wenig heiß hier, Leute.«
    Die Flamme sprang auf. Bill bückte sich blitzschnell und setzte das Stroh in Brand!
    ***
    Tendyke sprang sofort wieder auf, drückte sich mit einer Hand den Stetson wieder fester aufs Haupt, den er durch wunderliche Schicksalsfügung noch nicht verloren hatte, und sah sich um. Aus dem Nebenraum kamen Geräusche. Dort war man auf den Lärm aufmerksam geworden, den er mit seinem Absturz entfacht hatte. Tendyke hatte aber nicht vor, sich schon wieder einmal festnageln zu lassen.
    Er sah das Fenster, sprang aus dem Stand und segelte hindurch. Holz und dünnes Glas gingen zu Bruch. Draußen rollte Tendyke sich zur Kugel zusammen, fing den Aufprall damit ab und verschwand mit einem affenartigen Tempo zwischen zwei Stall-Anbauten. Hier erst gönnte er sich einen Moment der Ruhe.
    Hier konnte man ihn nicht sehen. Er sah auch nicht, was geschah, aber er hörte es. Die Eingeborenen schnatterten wild durcheinander und regten sich über die Beschädigung auf. Einer kletterte -wohl durchs Fenster ins Freie, um sich umzusehen.
    Tendyke stand da wie eine Salzsäule. Er entspannte sich langsam. Jetzt merkte er auch die Anstrengung, die ihn das alles gekostet hatte. Er wurde kurzatmig und fühlte sich erschöpft. Tief durchatmend zwang er wieder Sauerstoff in die Lungen und beruhigte sich allmählich, wischte sich vorsichtig den Schweiß von der Stirn.
    Die Stimmen wurden lauter. Ein Gewehrverschluß knackte unangenehm laut. Tendyke erstarrte wieder.
    Zwei Männer kamen auf ihn zu.
    Plötzlich standen sie genau in seiner Sichtlinie vor den Stallungen und sahen ihn an. Einer hob langsam die langläufige Waffe und zielte auf Rob Tendyke.
    Langsam, ganz langsam hob der Abenteurer die Hand. Mit drei Fingern bildete er die Eckpunkte eines Dreiecks.
    Der zweite Eingeborene packte plötzlich zu, riß den Gewehrträger herum und schrie aufgeregt. Jener wehrte sich, schlug um sich, aber sein Angreifer war stärker. Laut krakeelend zerrte er den Gewehrträger, den er entwaffnete, mit sich auf das Haus zu. Tendyke lächelte dünn. Habe ich dich endlich erwischt, du Bandit! wehten ihn die Gedanken des Muskelmannes an.
    Tendyke verließ sein Versteck, das kein Versteck war, und schlich sich auf der Rückseite der Häuser in die Richtung, in die man seine Begleiter verschleppt hatte. Es dauerte nicht lange, bis der Eingeborene bemerkte, daß man ihn irgendwie gefoppt hatte und er statt des Gesuchten seinen Kameraden angeschleppt hatte. Schon wurde es wieder laut. Tendyke verstand das Wort »Zauberei« mehrmals hintereinander.
    Es störte ihn nicht.
    Statt dessen begann er zu überlegen, wie er Bill, Manuela und Wang befreien konnte. Deutlich sah er das Haus vor sich, in dem sie eingesperrt worden waren. Aber noch ehe er etwas unternehmen konnte, erhielt er einen Schlag gegen den Hinterkopf.
    Er hatte sich zu sehr auf die Befreiung konzentriert und darüber seine Umgebung vernachlässigt. Ein Fehler, den er nur der zurückliegenden Anstrengung zuschreiben konnte. Der geheimnisvolle Mann brach besinnungslos zusammen.
    Zwei Tunesier zerrten ihn auf das kleine Haus zu, aus dem er ursprünglich Bill und die anderen hatte befreien wollen.
    ***
    »Bist du wahnsinnig?« stieß Manuela hervor und versuchte
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