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0291 - Die Doppelrolle eines Satans

0291 - Die Doppelrolle eines Satans

Titel: 0291 - Die Doppelrolle eines Satans
Autoren: Die Doppelrolle eines Satans
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Aber ich werde jedes Mal einen Schauer auf dem Rücken spüren, wenn ich nur das Wort ›Hudson‹ höre.«
    »Um Gottes willen«, sagte Rita. »Das ist ja furchtbar. Wann war denn das?«
    »Heute früh«, sagte Phil. »Aber wir möchten jetzt keine Zeit mehr verlieren, Rita, das werden Sie vielleicht begreifen. Vielen Dank für den Tipp, Sie haben uns sehr damit geholfen.«
    »Keine Ursache«, erwiderte Rita lächelnd. »Ich hab’s noch nicht vergessen, die Sache von damals. Ich muss sowieso wieder gehen. Wiedersehen! Und - viel Erfolg!«
    »Danke, Rita!«
    Wir sahen ihr nach, als sie hinausging. Eine junge Amerikanerin, die eines Tages den Titel eines Hochschulprofessors haben würde. Und die gearbeitet hatte als Kellnerin in einem Hafenlokal.
    Phil telefonierte mit dem Einsatzleiter. Als er den Hörer hinlegte, sagte er: »Ich habe ein paar Kollegen für die anderen drei angefordert. Merry, O’Leary und Hool übernehmen wir wohl selber. Oder?«
    Ich blies ein Stäubchen vom Magazin der Pistole, die wir uns neu aus der Waffenkammer geholt hatten, weil unsere beiden Dienstpistolen ja von Hool einkassiert worden waren.
    »Ja«, sagte ich dabei. »Das hatte ich mir eigentlich auch so gedacht.«
    Phil zog ebenfalls seine neue Waffe und sah sie nach. Plötzlich rief er: »Hoop!«
    Ich fuhr herum und streckte noch in der Drehung die rechte Hand aus. Phils Pistole flog in hohem Bogen auf mich zu. Ich fing sie und brachte sie in Anschlag. Es war eine Sache von einer halben Sekunde, aber wir haben Monate gebraucht, bis wir beide diesen Trick beherrschten.
    »Na also«, sagte Phil. »Dann wollen wir mal.«
    Ich drückte den Hut fester in die Stirn.
    »Ja«, bestätigte ich. »Dann wollen wir mal. Hool wird sich freuen.«
    ***
    Die Bude lag in einer der winkligen, uralten Gassen, die noch auf die holländische Gründungszeit der Stadt zurückgingen. Wir hatten absichtlich keine Verstärkung für uns mitgenommen. Nach allem, was an diesem Vormittag geschehen war, hatten Phil und ich mit Merry, O’Leary und vor allem mit Bob Hool etwas Persönliches zu erledigen. Und er sollte nicht glauben, dass G-men nur in der Übermacht mit brutalen Gangstern fertig werden können.
    Im Hausflur stank es nach gebratenem Fisch und nach billigem Fett, das man dabei verwendet hatte. Wir gingen auf den Tisch zu, über dem ein Schild von der Decke hing: PENSION McTONISH.
    Hinter dem Tisch saß ein Kerl, der an die zweihundert Pfund wiegen musste. Er trug eine grüne Schürze vor dem Bauch und hatte die Hemdsärmel hochgerollt, so dass man schwarz behaarte Ünterarme sehen konnte, die so dielt wie Schenkel waren.
    Er sah von dem Magazin auf, das er durchgeblättert hatte.
    »Ja?«,brummte er. »Was wollen Sie?«
    Ich trat einen Schritt näher an ihn heran. Ohne einen Ton zu sagen, zog ich das Gästebuch an mich heran, das vor ihm auf dem Tisch lag.
    Er stützte seine Fäuste auf die Tischplatte und stemmte sich hoch.
    »Bei Ihnen ist wohl was locker im Kasten, was?«, schnaufte er, Phil hielt ihm seinen Dienstausweis unter die Nase.
    »FBI«, sagte er halblaut.
    »Setzen Sie sich schön wieder auf Ihren Platz. Bei Ihnen wohnen drei Männer. Sie heißen Bob Hool, Les Merry und Steve O’Leary. Stimmt das?«
    »Ich konnte doch nicht wissen, dass mir Bob ’nen falschen Namen sagen wü…«
    Er brach ab, sah uns wütend an und klappte seinen Unterkiefer hoch. Phil klopfte ihm lächelnd auf die Schulter.
    »Nein, natürlich nicht«, sagte er. »Sie konnten selbstverständlich nicht wissen, dass Bob Hool einen falschen Namen sagte. Wo Sie Hool doch überhaupt nicht kennen, nicht wahr?«
    »Ich habe nichts gesagt«, knurrte der Riese.
    »Das ist ja das Schlimme. Das FBI hat alle Hotels, Pensionen und Boarding-Häuser von der Fahndung verständigt. Aber Sie können nicht lesen -oder wie?«
    »Ich hab das Rundschreiben wirklich noch nicht lesen können«, behauptete der Mann. »Keine Zeit. Man kommt ja nicht zur Ruhe.«
    »Ausgenommen zum Magazinlesen«, sagte ich. »Hören Sie zu, alter Freund, Sie wissen verdammt genau, dass Sie sich strafbar gemacht haben. Wenn wir die Meldung weitergeben, sind Sie Ihre Lizenz los, das ist doch klar!«
    Er fing an zu schwitzen. Ich fuhr mit dem Zeigefinger über die Eintragungen im Gästebuch. In den letzten drei Tagen war überhaupt keine Eintragung gemacht worden.
    »Und dann auch noch Steuerhinterziehung«, grinste ich. »Mann, bei Ihnen kommt ein Sack zusammen, den werden Sie allein kaum tragen können. Was
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