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0291 - Brücke zwischen den Sternen

Titel: 0291 - Brücke zwischen den Sternen
Autoren: Unbekannt
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zu.
    „Lassen Sie die Leitung offen!" befahl er. „Geben Sie mir minütlich Bescheid, wie sich die Sache entwickelt."
    Bull kam hinter seinem Tisch hervor und ging zum Fenster. Er starrte in den milchigen Himmel hinauf, als hoffte er, das fremde Objekt dort oben zu sehen. Alarmsirenen begannen zu wimmern.
    Der junge Offizier erschien von neuem auf dem Bildschirm und meldete: „Das Ding befindet sich in zwölf Kilometern Höhe über den Pyramiden, Sir. Es sinkt rasch und hält sich dabei leicht südlich. Es sieht so aus, als wollte es auf dem Raumhafen landen."
    Bull stand immer noch am Fenster. Er hatte sich nicht umgedreht, als die Meldung kam. Er hob den Arm und gab ein Zeichen, das Foley wiederholte, so daß der Offizier es sehen konnte.
    „Nicht mehr nötig", rief er und meinte offenbar den Rest des Berichts. „Ich kann es von hier aus sehen." Er fuhr auf dem Absatz herum. „Foley - besorgen Sie ein Fahrzeug. Ich will an Ort und Stelle sein, wenn das Ding herunterkommt."
    Foley stürzte davon. Bull blieb am Fenster stehen und verfolgte das merkwürdige Gebilde, das er zuerst als winzigen, schwarzen Punkt erkannt hatte, als der junge Offizier über Visiphon zu ihm sprach. Inzwischen war das fremde Objekt tiefer gegangen und schwebte jetzt nur noch drei- oder vierhundert Meter hoch über dem weiten Landefeld. Für sein geringes Gewicht war es von beendruckender Größe. Seine Form war unregelmäßig, von jener alptraumhaften Art, wie sie allen Fahrzeugen, wenn sie während einer Periode der Instabilität aus dem Transmitter kamen, eigen war. Es sah aus, als hätte ein spielender Riese das ursprüngliche Gebilde in die Länge und Breite gezogen, bis die dicken Metallwandungen nur noch hauchdünne Folien waren, und es dann wieder zusammengedrückt, dabei sorgfältig darauf achtend, daß keine scharfen, sondern nur sanft gerundete Kanten und Flächen entstanden.
    Bull schätzte die Länge des Objekts auf etwa dreihundert Meter.
    Es hatte ungefähr die Form einer Spindel und war an der kräftigsten Stelle vielleicht einhundert Meter dick.
    Und es bewegte sich unter dem Einfluß planmäßiger Steuerung, daran bestand jetzt nicht mehr der geringste Zweifel. Es war mit großer Geschwindigkeit aus der Höhe herabgeschossen, hatte scharf gebremst und bewegte sich jetzt in langsamem Flug fast horizontal.
    Am Südrand des Landefeldes fuhren Panzergleiter auf. Jeder war mit einem Zug Soldaten bemannt und schwer bewaffnet, Bull stürzte zum Visiphon und ließ dem Kommandanten des Raumhafens ausrichten, daß ohne seinen ausdrücklichen Befehl das Feuer nicht eröffnet werden dürfe.
    Das Risiko, das er einging, war ihm völlig klar. Niemand wußte, worum es sich bei dem fremden Objekt handelte. In der Vergangenheit waren es verunglückte terranische Schiffe gewesen, die derart Verunstaltet aus dem instabilen Transmitter hervorgedrungen waren. Niemand wußte mit Sicherheit, ob das immer so sein müsse. Das Ding konnte eine tefrodische Bombe sein, die in ein paar Sekunden explodieren und ganz Kahalo vernichten würde. Bull glaubte nicht daran - das war seine einzige Rechtfertigung dafür, daß er das Ding nicht hatte abschießen lassen, sobald offenbar wurde, daß es auf den Planeten zuhielt.
    Von seinem Fenster aus sah Bull, wie Vince Foley einen leichten Gleiter vorfuhr. Er eilte nach unten. Als er sich in das Fahrzeug schwang, sah er, daß das Ding zur Landung ansetzte. Fast über dem südlichen Rand des Raumhafens, nur einen halben Kilometer feldeinwärts, hielt es an und sank herab. Langsam, wie ein fallendes Blatt, kam es herunter und setzte geräuschlos auf. Bull beobachtete es fasziniert.
    „Fahren Sie los, Foley", stieß er zwischen den Zähnen hervor.
    Vince Foley zog den Gleiter in eine sanfte Kurve und ließ ihn auf das Landefeld hinausschießen. Bull machte eine undeutliche Geste.
    „Landen Sie an der Seite - ungefähr in der Mitte."
    Foley gehorchte. Fünf Meter über dem Boden, unmittelbar neben der verkrümmten Flanke des unglaublichen Dings hielt er den Gleiter an.
    „Setzen Sie ab", befahl Bull. „Ich will ‘raus!"
    Foley wußte, daß es keinen Zweck hatte, mit dem Staatsmarschall zu streiten. Außerdem hatte er selbst plötzlich den völlig unerklärlichen Eindruck, das Ding sei von einer Aura der Friedfertigkeit und Freundlichkeit umgeben. Er landete den Gleiter.
    Die Kufen hatten kaum den Boden berührt, da war Reginald Bull schon draußen. Foley blieb hinter dem Steuer sitzen, um im Notfall zum
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