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029 - Hexenjäger aus dem Gestern

029 - Hexenjäger aus dem Gestern

Titel: 029 - Hexenjäger aus dem Gestern
Autoren: A.F.Morland
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hätten ihn beinahe umgebracht. Lance hatte geglaubt, sich dem Schwarzmagier entgegenstellen zu können.
    Ich nahm einen Schluck von meinem Pernod. Dabei blickte ich in die Runde. Roxane, die Hexe aus dem Jenseits, Mr. Silvers Freundin, fehlte. Sie wohnte auch in diesem Haus.
    Zur Zeit aber befand sie sich – sie hatte die Fähigkeit, zwischen den Dimensionen hin und her zu pendeln – auf großer Wanderschaft. Wir hatten keine Ahnung, wo sie sich befand, wußten nur, daß sie nach wie vor Loxagons Grab suchte.
    Er war der erste Besitzer des Höllenschwerts gewesen, und es hieß, daß sich der Name des Schwerts demjenigen offenbarte, der die Klinge in Loxagons Grab stieß.
    Und wer den Namen des Schwerts kannte, der konnte mit ihm eine fast untrennbare Einheit eingehen. Als Roxane uns verlassen hatte, hatte sich das Höllenschwert noch in Mr. Silvers Besitz befunden.
    Daß dies nun nicht mehr der Fall war, wußte Roxane nicht. Was sie jetzt tat, war eine Fleißaufgabe ohne Nutzen – es sei denn, es gelang Mr. Silver, sich das Höllenschwert wiederzuholen.
    Das Telefon läutete. Ich nahm den ersten Anruf im »neuen« Haus entgegen. »Ballard.«
    »Na, Tony, wie fühlen Sie sich?« fragte Tucker Peckinpah.
    »Großartig, Partner.«
    »Hat der Innenarchitekt Ihren Geschmack getroffen?«
    »Hundertprozentig.«
    »Und was sagen Vicky und Mr. Silver dazu?«
    »Wir sind alle begeistert.«
    »Das freut mich. Ich hoffe, Sie vergessen nicht, Ihr Versprechen einzulösen, das Sie mir vergangene Woche gaben.«
    »Was war das? Helfen Sie mir.«
    »Sie wollten Ihr neues Heim einweihen – und mich wollten Sie dazu einladen.«
    »Das wird die Fete des Jahrhunderts«, sagte ich grinsend.
    »Vladek Rodensky aus Wien muß kommen. Lance Selby und Oda nehmen im Moment an unserer kleinen Vorfeier teil. Sie werden auch dabei sein. An Sie ergeht eine Extraeinladung. Dann hole ich noch Daryl Crenna und die Mitglieder des ›Weißen Kreises‹ zu mir, und natürlich Pater Severin und Professor Hale mit seinem Lieblingsschüler Chao Kai, und wenn Oberinspektor John Sinclair Zeit hat, muß er auch vorbeikommen. Nach dieser Feier werden gleich wieder Renovierungsarbeiten fällig sein. Aber es wird ein Fest werden, an das wir alle lange zurückdenken werden.«
    »Hört sich sehr gut an, Tony.«
    »Schade, daß Frank Esslin nicht mitfeiern wird«, sagte ich, und meine Miene wurde düster.
    Frank war in meinen Augen zur Zeit eine lebende Bombe, die jederzeit hochgehen konnte. Der Söldner der Hölle befand sich im Besitz von gefährlichen Satanskeimen.
    Pillen waren das. Wer sie einnahm, der wurde zu einem schrecklichen Ungeheuer. Wir hatten das in Daressalam und in London erlebt…
    Wann würde Frank Esslin diesen Höllentrumpf ausspielen?
    »Apropos Frank«, sagte ich. »Gibt’s diesbezüglich etwas Neues, Partner?«
    »Tut mir leid, Tony.«
    »Wäre ja auch zu schön gewesen, um wahr zu sein«, brummte ich.
    »Wenn ich etwas höre, sind Sie der erste, dem ich es mitteile.«
    »Darf ich mir etwas wünschen, Partner?«
    »Was?«
    »Daß Sie sich bald bei mir melden.«
    »Das liegt nicht an mir.«
    »Ich weiß.«
    Er sagte, ich solle allen Anwesenden herzliche Grüße von ihm bestellen, dann legten wir gleichzeitig auf. Ich leerte mein Glas und stellte es weg. Da elektrisierte mich plötzlich Vicky Bonneys heiserer Ausruf: »Silver!«
    Ich wirbelte herum und starrte den Hünen mit den Silberhaaren erschrocken an. Er war fahl geworden und schien geistig nicht da zu sein. Ich eilte auf den Ex-Dämon zu.
    Mehr als zwei Meter groß war er und überragte uns alle. Ich packte ihn und schüttelte ihn. »Silver! Mein Gott, Silver, was hast du?«
    Panik, Angst, Entsetzen spiegelten sich in seinen perlmuttfarbenen Augen.
    »Oda!« keuchte ich. »Kannst du was für ihn tun?«
    Die weiße Hexe eilte herbei. Sie aktivierte ihre übernatürlichen Fähigkeiten, berührte den Ex-Dämon und zuckte sofort wieder zurück.
    »Was ist los?« wollte ich wissen.
    »Er hat Kontakt mit einer anderen Welt«, sagte Oda. »Die Verbindung scheint sehr wichtig zu sein. Ich darf sie nicht unterbrechen.«
    »Ist es nicht gefährlich für ihn?«
    »Nein, das auf keinen Fall.«
    »Was sollen wir tun?«
    »Warten«, sagte Oda.
    »Verdammt, das ist etwas, was ich nicht besonders gut kann«, brummte ich.
    Doch wir brauchten nicht lange zu warten. Die Verbindung zur Jenseitswelt riß jäh ab. Mr. Silvers Lider zuckten, und dann blickte er mich zutiefst besorgt an.
    »Erzähle!«
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