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029 - Hexenjäger aus dem Gestern

029 - Hexenjäger aus dem Gestern

Titel: 029 - Hexenjäger aus dem Gestern
Autoren: A.F.Morland
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Mädchens würde ihn kräftigen, stark und unbezwingbar machen für künftige Aufgaben.
    In einer Nische war trockenes Holz aufgeschichtet, und bald brannte ein helles, heißes Feuer, dessen Nähe die Vampir-Diener mieden. Schattenlos standen sie da und starrten auf das Mädchen, das immer noch bewußtlos war.
    Sie hätten ihren Blutdurst auch gern gestillt, doch keiner hatte den Mut, auch nur ein Wort darüber zu verlieren. Pacar trat an den Stein heran, auf dem das Mädchen lag. Seine Lippen hoben sich und entblößten die spitzen Hauer.
    Er breitete die Arme aus und beugte sich langsam über Selma.
    Ein gieriges Fauchen drang aus seiner Kehle. Dieser Laut weckte das Mädchen. Es zuckte heftig zusammen.
    Als Selma sich aufrichten wollte, packte Pacar mit beiden Händen zu. Er preßte sie auf den glatten Stein nieder. Das Mädchen stieß einen gellenden Schrei aus.
    Selma wehrte sich verzweifelt. Sie bäumte sich auf, versuchte nach Pacar zu treten, wollte sein Gesicht zerkratzen, doch all das gelang ihr nicht. Sie konnte den Vampir nicht fernhalten.
    Der Untote biß zu!
    Er ließ von dem Mädchen erst ab, als kein Tropfen Blut mehr in ihr war.
    Bleich und tot lag Selma dann vor ihm auf dem Stein. Da er nicht wollte, daß sie zur Vampirin wurde, hatte er Vorkehrungen getroffen. Mit seinem Biß hatte er ihr den Vampir-Keim eingepflanzt.
    Sie hätte sich bald als Untote erhoben und sich vom Blut anderer Menschen ernährt und am Leben erhalten. Damit es dazu nicht kam, schob Pacar nun seine starken Arme unter den Körper des Mädchens, hob ihn hoch und trug ihn zum prasselnden Feuer.
    Er warf den Leichnam in die Flammen.
    Pacar grinste zufrieden. Das Blut des Mädchens glänzte auf seinen Lippen. Er wischte es mit dem Handrücken ab, war satt und fühlte sich großartig. Seine schwarzen Augen streiften die Diener.
    »Bald ist unsere große Zeit gekommen!« sagte er knurrend. »Ihr wißt, daß ich Großes vorhabe. Es dauert nicht mehr lange, dann ist mein Name in aller Munde. Und ihr werdet an meiner Seite stehen und mit mir herrschen!«
    ***
    1983
    Chuck Farda gähnte. Er saß in seinem Wagen, lauschte dem Autoradio und hatte Langeweile.
    Die Musik gefiel ihm zwar, aber wenn man stundenlang herumsitzt und nichts zu tun hat, kann man schon sauer werden.
    Farda war Privatdetektiv. Er ähnelte denen, die man im Fernsehen gezeigt bekam, war groß, sportlich, sah unverschämt gut aus und hatte Erfolg bei Frauen. Sein Haar war jettschwarz und unglaublich dicht. Es gab viele Mädchen, die ihre Finger schon in dieses Haar gewühlt und dabei leidenschaftlich geseufzt hatten.
    Er stippte eine Zigarette aus der Packung und klemmte sie sich zischen die Lippen. Dann drückte er auf den Knopf des elektrischen Anzünders und wartete einige Sekunden.
    Ein metallisches Klicken zeigte ihm an, daß der Anzünder glühte.
    Er zog ihn heraus und brannte sich das Stäbchen an. Seit zehn Jahren arbeitete Chuck Farda nun schon als »Schnüffler«.
    Anfangs hatte er sein eigenes Büro gehabt, sich aber nur so recht und schlecht über Wasser gehalten. Das änderte sich erst, als er bei Jack Crawford einstieg, denn dieser verfügte über die nötigen Beziehungen, um an die großen, einträglichen Fälle heranzukommen.
    Wie sich Crawford diesen guten Namen gemacht hatte, war Farda ein Rätsel, denn sein Chef hockte die meiste Zeit zu Hause und ließ andere für sich arbeiten.
    Dabei wurde er immer fetter und fauler. Aber man mußte ihm trotzdem bescheinigen, daß er ein hervorragender Stratege war. Er ließ andere die Laufarbeit machen und brachte die Gangster mit seinem schlauen Köpfchen zur Strecke.
    Den Auftrag, bei dem sich Farda allmählich zu Tode langweilte, hatte Crawford wohl nur deshalb übernommen, weil er ihm eine Menge Geld bei minimalem Einsatz einzubringen versprach.
    Wenn Farda hätte entscheiden dürfen, dann hätte er diesen Auftrag trotzdem nicht angenommen. Er war ein Mann der Tat. Wenn er arbeitete, dann sollte man das auch sehen.
    Stundenlang dazusitzen und bloß ein Haus anzuglotzen, das war absolut nicht nach seinem Geschmack. Er hatte das seinem Chef auch gesagt, doch Jack Crawford hatte darauf nur mit einem gleichgültigen Schulterzucken reagiert.
    Das Autotelefon meldete sich mit einem schnarrenden Signal.
    Chuck Farda griff nach dem Hörer.
    »Ja?«
    Am anderen Ende war Crawford. »Irgend etwas Neues, Chuck?«
    »Nein, Sir. In diesem Fall hätte ich Sie umgehend informiert.«
    »Irgendein Problem?«
    »Ja, Sir. Ich
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