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029 - Das Geheimnis des Totengraebers

029 - Das Geheimnis des Totengraebers

Titel: 029 - Das Geheimnis des Totengraebers
Autoren: Maurice Limat
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von dem immer noch ein wenig humpelnden Gérard, Dr. Sorbier und Madame Anita hatten es sich nicht nehmen lassen, an dem Gedenkgottesdienst teilzunehmen.
    Die Untersuchung des Falles der Amazonen des Todes, eine sehr diskrete aber gründliche Untersuchung, hatte nach und nach die Identität der unfreiwilligen Helferinnen von Patrice Areal enthüllt, alles junge Mädchen, die wie Christiane aus ihren Gräbern entführt worden waren.
    Teddy Verano und seine Begleiter, die den Trauerzug beschlossen, konnten sich einiger Kommentare über ihr gemeinsames Abenteuer nicht enthalten.
    »Was man auch darüber denken mag«, sagte Teddy, »dieser Arcal-Martin ist im Grunde ein Okkultist von Rang, einer dieser personifizierten Dämonen, die sich auf Magie verstehen und sie ausnützen, um ihre persönlichen, egoistischen Ziele zu erreichen, anstatt ihr Wissen in den Dienst der Menschheit zu stellen.«
    Dr. Sorbier hüstelte. »Dieser Mann hatte tatsächlich eine ganz beachtliche Anlage in seinem Labor aufgebaut«, meinte er. »Übrigens habe ich den Kommissar Farnese um Erlaubnis gebeten, sie einmal genau untersuchen zu dürfen.«
    »Professor Delor hatte die gleiche Idee. Trotz der beiden Kurzschlüsse, die den Amazonen des Todes den Garaus machten, kann ich mir denken, daß es für sie beide dort noch viel zu entdecken gibt. Vielleicht finden Sie sogar die Geheimformel von Areal.«
    »Sie geben also zu, daß es sich nicht nur um Magie, sondern um Wissenschaft handelt!«
    »Physik, Chemie, gewiß. Das schließt aber sehr starke okkulte Kräfte nicht aus, die zweifellos durch eine entsprechende technische Anlage noch verstärkt anwendbar sein können.«
    »Das, mein lieber Verano, muß sich erst noch zeigen.«
    »Ich kann nicht nur an das rein Mechanische glauben. Ich bin der Ansicht, daß Areal, ein Wissender im wahren Sinn des Wortes, etwas ganz Erstaunliches geschaffen hat. Er hat noch intakte oder fast intakte Organismen benutzt und sie nach einem System behandelt, das wir vorläufig nicht kennen, und sie immerhin – mechanisch – wiederbelebt.«
    »Der menschliche Körper ist eine wunderbare Maschine. Auch wir können heute, dank moderner Verfahren, Tote wiederbeleben. Ein Herz, das stehen geblieben ist, kann wieder zum Schlagen gebracht werden. Ich bin fast sicher, daß die jungen Mädchen, aus denen Areal seine Amazonen des Todes machte, alle an Herzversagen gestorben sind, da bei dieser Todesursache der geringste organische Schaden entsteht.«
    »Ja«, gab Teddy zu. »aber es handelte sich nicht um eine simple Wiederbelebung. In diesem Fall wären die jungen Mädchen physisch und psychisch wieder das gewesen, was sie vor ihrem Tod waren. Sie wären nicht zu Amazonen des Todes geworden, die Marionetten in den Händen ihres Meisters waren.«
    »Gewiß. Aber sie konnten gehen, sich bewegen, sprechen und sogar diskutieren.«
    »Das stimmt. Aber gerade da setzte der okkulte Einfluß des Experiments ein. Hypnose? Ein unbekannter Magnetismus? Irgend so etwas muß es sein. Er gab ihnen eine künstliche Persönlichkeit, die allein von seinem Geist inspiriert wurde, so daß sie im Grunde nichts anderes als seine ergebenen Sklaven waren, selbst in ihren Antworten und ihrer Argumentation.«
    »Vielleicht«, meinte Sorbier nachdenklich.
    Madame Anita, die bis dahin still zugehört hatte, fragte jetzt: »Sprachen Sie nicht einmal von Zombies, lieber Freund?«
    »Ja. Im Grunde waren die Amazonen nur Zombies. Sind Sie nicht auch meiner Meinung?«
    »Doch, gewiß«, erwiderte die Hellseherin. »Körper ohne Seelen. Dieser Mann hat das geschaffen, was die Magier von Asien, Afrika und Amerika seit Jahrtausenden kennen und vollbracht haben. Tote werden in ihrer fleischlichen Form erhalten und beherrscht, um sie zu willigen ‚Sklaven zu machen, die die eigenen Pläne ausführen, ohne einen Aufstand des Gewissens zu riskieren.«
    Jetzt mischte sich auch Gérard in die Unterhaltung ein. »Wenn diese Zombies und die Amazonen Körper ohne Seele sind, dann verstehe ich nicht, wieso Cyrilles Verlobte ihn aus dem Jenseits um Hilfe bitten konnte.«
    »Junger Freund«, antwortete Anita, »unser Körper wird zwar nach unserem Tod der Zerstörung preisgegeben, aber er ist immerhin das Gefäß, der Tempel unseres Geistes gewesen und hat als solcher Anspruch darauf, geachtet zu werden. Seit alters her haben die Völker ihre Toten geehrt. Christiane, vielleicht immer noch ein wenig mit ihrer sterblichen Hülle verbunden, hat aus dem Jenseits um Hilfe
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