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0288 - Das Sonneninferno

Titel: 0288 - Das Sonneninferno
Autoren: Unbekannt
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Sicherungshülle der Notflugautomatik. Rudo war darauf gefaßt, sein Schiff im Falle der Gefahr aus der Feuerzone zu bringen.
    Niemand an Bord der CREST fühlte sich besonders wohl - auch Atlan nicht!
    Der Arkonide beobachtete eingehend die führenden Männer der Besatzung und versuchte, deren Gefühle zu ergründen.
    Knapp zehn Kilometer vor der CREST bewegte sich die kosmische Raumstation KA-preiswert auf ihrer Umlaufbahn. Die Paddler unter Kalaks Führung befanden sich in voller Gefechtsbereitschaft. Die sechsundneunzig Kilometer durchmessende Plattform konnte im Fall eines Verrats durch die Maahks kaum durch ein blitzschnelles Linearmanöver in Sicherheit gebracht werden. Kalak hatte sich seit Stunden nicht mehr gemeldet. Er traute dem Bündnis nicht.
    Der große Hafen in der Mitte der fliegenden Werft war leer. Vor vierundzwanzig Stunden hatten dort noch zahlreiche terranische Schiffe gestanden und ihre leergefahrenen Kalup-Konverter ausgewechselt.
    Weitere Schlacht- und Superschlachtschiffe der Maahks brachen aus dem Linearraum hervor. Die Manöver waren gut berechnet und daher exakt. Die einzelnen Pulkkommandanten schienen sehr genaue Positionsanweisungen erhalten zu haben. Die noch bestehenden Lücken in dem dreifach gestaffelten Sicherungskordon über Gleam und dem Tri-System schlossen sich allmählich.
    Etwa fünfzehnhundert große Schiffe standen als Einsatzreserve und mit deutlich erkennbarer Überhöhung vor den benachbarten Sonnen.
    Jedermann an Bord der CREST wartete auf etwas, wovon sich niemand eine genaue Vorstellung machen konnte. Das Grundgefühl war Mißtrauen. Man versuchte es zu unterdrücken.
    Rhodan brach endlich das Schweigen mit einem Räuspern, das aus allen Bordlautsprechern klang. Hier und da zuckte jemand zusammen. Major Cero Wiffert, Erster Feuerleitoffizier des Flaggschiffes, fuhr seinen Spezialsitz näher an die Schaltanlagen der Feuerorgel heran.
    Als Abteilungschef war er befugt, innerhalb seiner Station Sonderanweisungen zu erlassen.
    „Eins-FI-O an alle: Volle Gefechtsbereitschaft herstellen.
    Druckhelme schließen, auf Sprechfunkverbindung umschalten."
    Dieser Befehl wurde auch in der großen Hauptzentrale vernommen. Atlan runzelte die Stirn. Cart Rudo begann süffisant zu lächeln, und Rhodan räusperte sich nochmals.
    Als er sprach, klang seine Stimme überraschend kühl.
    „Die Maahks sind pünktlich. Ich schätze einwandfreie Manöver.
    Wollen wir hoffen, daß unsere neuen Freunde auch zuverlässig sind. Mr. Wiffert, der Stationsbefehl ist Ihre Sache. Man kann nie vorsichtig genug sein. Ich möchte trotzdem um etwas Beherrschung bitten. Wenn unser jüngster Mann an Bord die Vertragsbedingungen ausgehandelt hätte, würde ich mich ebenfalls anders verhalten. So aber sind die Unterschriften von Atlan geleistet worden. Sie sollten sich an seine zehntausendjährigen Erfahrungen erinnern."
    Rhodan neigte den Kopf zur Seite und schaute auf Rudos Gesicht hinunter.
    „Passen Sie auf, daß Sie nicht versehentlich auf den roten Knopf drücken."
    Rhodan wandte sich um und schritt in die Zentrale hinein. Die Männer bemühten sich, ihm nicht mit den Blicken zu folgen.
    Als der Großadministrator an Atlan vorbeikam, sagte der Arkonide leise: „Schönen Dank für die moralische Rückenstärkung."
    „Komm mit."
    Der Telepath John Marshall, Chef des Mutantenkorps, schloß sich unaufgefordert an. Rhodan durchschritt die zentralen Rechenabteilungen und setzte sich im Ruhesektor auf die Lehne eines Gliedersessels. Durch die transparente Trennwand konnte man einen Teil der Zentrale übersehen. Die drei Medo-Roboter, die in diesem auch zur ersten Hilfe dienenden Raum stationiert waren, rührten sich nicht.
    Marshall blieb neben der einfachen Schiebetür stehen. Atlan ging zum Erfrischungsautomaten hinüber und zog sich einen Vitaminsaft.
    „Oh, sogar eisgekühlt."
    Rhodans Gesichtsausdruck wurde nachdenklich. Er beobachtete Atlan eine Weile, ehe er sich zu einer direkten Anrede entschloß.
    „Wir haben seit der stürmischen Sitzung im Konferenzraum der RAWANA nicht mehr miteinander gesprochen. Freund."
    „Ja. Leider nicht. Immerhin erleichtert es mich nach wie vor mit Freund angesprochen zu werden."
    „Deine Ironie ist unangebracht, selbst dann, wenn sie bitteren Gefühlen entspringen sollte. Du hast mich - vulgär ausgedrückt - mit der geheimen Zusatzklausel übers Ohr gehauen."
    „Man sollte sich immer überlegen, wem man uneingeschränkte Vollmachten erteilt. Außerdem darf ich
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