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0288 - Dämonen-Orakel

0288 - Dämonen-Orakel

Titel: 0288 - Dämonen-Orakel
Autoren: Rolf Michael
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hin!« sagte Professor Zamorra nachdenklich zu Pater Aurelian. »Hier ungefähr lag die Agora, der Marktplatz von Troja. Ab hier werden wir springen. Wie du weißt, transportiert uns Merlins Ring nur durch die Zeit. Wir werden nur nach Troja entrückt - doch auf den gleichen Standort. Wenn man nicht aufpaßt, kann man mitten in einer Säule landen, welche zufällig damals gestanden hat. Daher habe ich auf meiner letzten Zeitreise mich in Troja sehr genau umgesehen, wo wir unauffällig erscheinen können!«
    »Man wird uns trotzdem erkennen!« gab Aurelian zu bedenken. »Wir sind beide viel größer als die Leute von damals!«
    »Wir werden uns wieder als Gesandte der Cimmerier ausgeben!« sagte Zamorra. »König Priamos erwartete von diesem Kriegervolk Waffenhilfe. Außerdem hat Nicole mich mit ihren Künsten so verändert, daß mich niemand erkennt. Die grauen Strähnen aus den Haaren sind schwarz eingefärbt und den Bart habe ich mir für dieses Abenteuer extra abrasiert!«
    »Der wächst aber wieder!« nickte Aurelian, dessen krauses Haar die Tonsur verdeckte und dem ein schwarzer Vollbart ein abenteuerliches Aussehen gab.
    Pater Aurelian war früher Vorsteher der vatikanischen Bibliotheken gewesen und hatte geheimste Bücher studiert, die dort vor aller Welt verborgen gehalten werden. Er und Professor Zamorra waren Freunde aus den Tagen ihrer Studienzeit. Der Kampf gegen die Mächte der Hölle hatten sie wieder zusammen geführt.
    Professor Zamorra erfuhr, daß Aurelian einem geheimen Orden angehörte, die man die »Väter der Reinen Welt« nannte. Unerkannt zogen sie durch die Welt und bekämpften die Macht des Höllenreiches. Doch Pater Aurelian war der geheime Großmeister des Ordens und trug einen silbernen Brustschild, der für ihn das Gleiche darstellte wie Merlins Amulett für Zamorra. Dazu kam, daß Aurelian auch gewisse Dinge über die DYNASTIE DER EWIGEN wußte.
    Professor Zamorra und Pater Aurelian hatten schon oft gemeinsam den Gewalten der Finsternis Schach geboten. Jeder wußte genau Bescheid, wie weit die Kräfte des Freundes reichten. Nur so wenig Professor Zamorra das Amulett in seiner ganzen Macht ausnutzen konnte, so wenig hatte Pater Aurelian bis jetzt zu sich selbst gefunden. Doch aus jedem Kampf gegen das Böse ging er gestärkt hervor.
    Zwei Männer gegen die Macht des Satans und der Dämonenwelt…
    Nur das Schicksal selbst mochte wissen, zu welchen Taten sie berufen waren…
    »Hier ist die Empfangshalle vom Palast!« wies Professor Zamorra auf einige unscheinbare Mauerfragmente und die Überreste von Säulen. »Hier werden wir springen!«
    »Dann reich mir deine Hand, damit wir den Körperkontakt schaffen, mein Freund!« sagte Pater Aurelian. Die beiden Männer trugen Kleidung, wie sie in der Zeit des trojanischen Krieges üblich waren. Damit wurden sie von den Trojanern besser akzeptiert. Jeder trug ein Schwert an seiner Hüfte. Aurelian hatte sich von Michael Ullich, der bei dem letzten trojanischen Abenteuer verwundet wurde, das Schwert Balmung ausgeliehen. Es war die Klinge, mit der Siegfried einst den Drachen erschlagen hatte. Professor Zamorra nahm das Risiko auf sich, das Zauberschwert Gwaiyur zu gürten. Diese Waffe, von den Elben des Königs Glarelion begonnen und von den Schwarzen Schmieden des Amun-Re beendet, hatte ein Eigenleben. Wenn die Mächte des Bösen in ihm übermächtig wurden, diente es dem Gegner und wandte sich gegen Professor Zamorra. Daher verzichtete der Meister des Übersinnlichen am liebsten auf das Schwert der Gewalten, wie Gwaiyur auch genannt wurde.
    Doch in diesem Kampf war es notwendig, Schwerter mit besonderen Kräften zu führen. Im Kampf zwischen Göttern und Dämonen waren Waffen aus Stahl nutzlos.
    »Ich weiß nicht genau, welche Zeit ich anpeilen soll!« sagte Professor Zamorra mit leiser Stimme. »Wir sollten auf alles gefaßt sein!«
    »Ich bin bereit, Zamorra!« erklärte Aurelian fest und legte die Hand auf den Griff des Balmung. »Nun sprich den Machtspruch des Merlin!«
    Für einen kurzen Moment konzentrierte sich der Meister des Übersinnlichen.
    »Analh natrac’h - ut vas bethat - doc’h nyell yen vve!« sagte er dann mit fester Stimme. Im nächsten Moment riß sie der brausende Wirbel der Zeit fort. Wo sie noch eben gestanden hatten, knallte die Luft in ein Vakuum. Unbegreifliche Kräfte rissen Zamorra und Aurelian fast dreieinhalb Jahrtausende in die Vergangenheit. Der Ring mit dem mächtigen, blutroten Stein, den ihm Merlin einst gab
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