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0288 - Dämonen-Orakel

0288 - Dämonen-Orakel

Titel: 0288 - Dämonen-Orakel
Autoren: Rolf Michael
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Straße der Götter auf!« erklärte Zeus. »Oft wandelte ich unerkannt auf diesem Planeten. Wotan, den Wanderer, nannten mich die germanischen Barbaren dort am Rhein, wo das Tor lag. In anderen Ländern bekam ich andere Namen. Zeus, Jupiter, Baal oder Mithra. Ich spürte Prometheus auf, der sich in Griechenland aufhielt und den unkultivierten Menschen vieles beibrachte. Er erkannte mich nicht. Doch ich spürte sehr wohl, daß er mich suchte, um mich zur Rückkehr zu zwingen. Es gelang mir, ihn zu überlisten!«
    »Und wie hast du das gemacht?« fragte Professor Zamorra gespannt. Es war faszinierend, hier den wahren Kern einer alten Sage zu vernehmen. Er hatte gehört, daß die Sagengestalt Prometheus auch die Menschen erschaffen haben sollte…
    »Ich schlug ihm vor, den perfekten Menschen zu schaffen!« sagte Zeus. »Aus feinstem Marmor bildeten wir die lebensgroße Statue einer Frau in Kriegerrüstung. Listig riet ich Prometheus, sie zum Leben zu erwecken, indem er ihr den Machtkristall in die Stirn setzte. Der Narr ahnte die Falle nicht. Kaum hatte er den Dhyarra in den Stein eingesetzt, als er seine echte Macht verlor. Er war nur noch so stark wie ein sterblicher Mensch. Und da war ich, der Wanderer, ihm über. Er wurde mein Gefangener, den ich fesselte und mit mir bis zum Rheinfelsen schleppte. Am Hofe eines Germanenfürsten waren wir Gäste. Erst später habe ich erfahren, daß sich das Weib dieses Germanen dem Gefangenen in dieser Nacht hingab und einen Sohn zeugte. Viele Kriegshelden stammen von dieser Verbindung ab. Hast du nicht von dem Cheruskerfürsten Armin gehört? Von Karl dem Großen, von Friedrich Barbarossa oder von Richard Löwenherz? In allen floß das Erbgut des Prometheus. Und alle hätten die Macht besessen, einen Dhyarra dreizehnter Ordnung zu beherrschen - wenn sie einen gehabt hätten!«
    »Und heute?« fragte Professor Zamorra.
    »Von allen Menschen, die das Erbe des Prometheus in sich tragen, ist es nur noch in einem einzigen so stark, daß es ihm gelingt, sich eines Dhyarras dreizehnter Ordnung zu bedienen!« sagte Zeus mit feierlichem Klang in der Stimme. »Ich habe ihm viel zu verdanken, denn unsere Wege haben sich bereits einige Male gekreuzt. Und auch du, mein Freund Zamorra, kennst ihn!«
    »Ted Ewigk!« flüsterte der Meister des Übersinnlichen. »Ted Ewigk, der Reporter!«
    »Ja, Ted Ewigk!« nickte Zeus. »Und er besitzt einen Dhyarra dreizehnter Ordnung. Vielleicht ist es der von seinem Ahnherrn Prometheus, der jetzt noch in der Athene-Statue in Troja ist. Denn dort wird das Standbild, das Prometheus und ich erschufen, in einem Tempel auf der Akropolis aufbewahrt!«
    »Aber der Stein ist nicht mehr in der Statue!« rief Professor Zamorra. »Ich selbst brach ihn heraus - aber es war eine Imitation. Doch ich wurde von einer Frau niedergeschlagen und verlor kurz das Bewußtsein. Diese Frau muß die Steine vertauscht haben.«
    »Wer war es?« fragte Zeus erregt.
    »Ich weiß es nicht!« antwortete Professor Zamorra. »Ich habe nur von ferne wahnsinniges Kichern gehört. Doch ich werde es herausfinden!«
    »Das mußt du, mein Freund, und zwar sehr schnell!« sagte Zeus entschlossen.
    »Jetzt geht es um alles. Ich selbst kann den Stein in Troja nicht orten. Doch ich bin sicher, daß unsere Gegner es können. Troja wird nun fallen, weil es keine Möglichkeit hat, sich der versammelten Göttermacht entgegenzustellen.«
    »Was kann ich tun?« fragte Professor Zamorra.
    »Am besten ist es, wenn du den Kristall findest und ihn in diese Zeit bringst!« überlegte Zeus.
    »Das geht nicht!« sagte Professor Zamorra. »Ich kann aus der Vergangenheit nichts mitbringen. Der Ring transportiert nicht einmal Kleidung!«
    »Dann wirf den Kristall ins Meer. Sorge dafür, daß er verschwindet!« befahl Zeus. »Oder versuche die Trojaner so lange zu unterstützen, daß sich die Stadt noch eine einzige Woche hält. Dann ist die Zeit der zehn Jahre vorbei und niemand von den Göttern wird mein Nachfolger.«
    »Doch was soll ich tun, wenn das alles nicht gelingt?« fragte Professor Zamorra.
    »Vernichte die Totengöttin Hekate!« befahl Zeus. »Dann werden die Wesenheiten der Götter wieder frei von ihrem Bann. Ich hoffe nicht, daß sie dann noch einmal nach meinem Throne gieren!«
    »Ich gehe nach Troja, mein Freund!« sagte Professor Zamorra entschlossen. »Und ich will tun, was ich kann!«
    »Das«, sagte Zeus lächelnd, »hatte ich auch erwartet!«
    ***
    »Die Anzahl der Schritte kommt ungefähr
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