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0286 - Als der weise Merlin starb

0286 - Als der weise Merlin starb

Titel: 0286 - Als der weise Merlin starb
Autoren: Manfred Weinland
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Sara etwas, da sie immer noch ein gewisses Befremden gegen das Duplikat ihres Vaters empfand. Alles, was sie darüber wußte, kam von den MÄCHTIGEN, und in Wirklichkeit wußte sie nichts darüber, was das Wesen dachte. Ebensowenig konnte sie sich erklären, wie sich die Mächte hinter der DUNKLEN SPHÄRE seines Gehorsams so sicher sein konnten.
    »Einverstanden«, erwiderte das Duplikat.
    Sara Moon zuckte leicht zusammen. Das Wort, das der Dunkle gebraucht hatte, gefiel ihr nicht. Es ließ fast den Eindruck aufkommen, als hätte er die Wahl, gegebenenfalls, wenn er es für richtig hielt, auch Befehle abzulehnen und eigene Entscheidungen zu fällen…
    Die Druidin unterbrach die Bildkugel-Verbindung und schwebte einige Zeit gedankenversunken im Nichts eines eigenständigen Universums, das die Grenzen der Goldenen Burg natürlich sprengte, obwohl es auf geheime Weise darin integriert war.
    Ob die mordreds das Duplikat mit Hilfe der gestohlenen Bewußtseinsinhalte wirklich völlig auf die Seite des Bösen ziehen konnten?
    Die Frage blieb, und Sara ahnte, daß erst die Zukunft die Wahrheit weisen würde, CUnzufrieden verließ sie die Kammer der Macht und suchte die unterirdischen Gewölbe auf.
    Sie war neugierig, was die Eisengnome mit Zamorra angestellt hatten…
    ***
    Der Dunkle schlich durch die Burg. Sein schleichender Gang entsprang nicht Furcht oder Ängstlichkeit, sondern kluger Vorsicht, denn er machte nicht den Fehler, sich maßlos zu überschätzen.
    In ihm war Licht und Dunkel, aber das Dunkel überwog. Das Licht in ihm war aus jahrtausendealtem Schlaf erwacht, war rein und unschuldsvoll, offen für alles gewesen. Dann kamen die Impulse eines fremden Bewußtseins und nisteten sich bei ihm ein, brachten zum erstenmal auch etwas Dunkelheit in seine Seele.
    Das war der Anfang gewesen.
    Das Ende des reinen Lichtes…
    Danach war nur noch Schatten gekommen. Impulse des Bösen, Niederträchtigen. Und Wissen. Von irgendwoher strömte auch ein gigantischer Wissensfluß auf ihn ein, lehrte ihn Dinge und Zusammenhänge, die neu für ihn waren. Weil er vorher nur ein Nichts mit einem fertigen Körper gewesen war.
    Dann hatte ihn das Zeitgrab freigegeben, und wieder hatten ihn Signale erreicht. Diesmal von weit, weit weg.
    Die, die zu ihm sprachen, nannten sich die MÄCHTIGEN. Und sie nannten ihm auch seine künftige Aufgabe. Seinen Sinn und Zweck.
    Er sog alles wie ein trockener Schwamm in sich auf. Es war gut, eine Aufgabe zu haben, nach all den Jahren leeren Schlafes…
    Also durchkämmte er die fremde Burg, die ihm in ihrem Aufbau so seltsam vertraut war, auf der Suche nach denen, die er töten mußte.
    Weil die MÄCHTIGEN es wollten.
    Und weil er es wollte!
    ***
    Zamorra öffnete die Augen - und starrte genau in die heimtückische, starre Fratze eines Golems!
    »Pfui Deibel!« stieß er angeekelt hervor, drehte den Kopf zur Seite und hatte den nächsten Eisengnom vor der Linse!
    »Ist hier ein Nest?« brummte er schlechtgelaunt.
    Wenn es sich um ein Nest handelte, dann lag er mitten drin, wie er mit einem raschen Rundblick erkennen mußte.
    Schon wieder ein Ortswechsel, dachte er unfroh.. Zumal ihm das grünschimmernde Gewölbe, in das man ihn verschleppt hatte, bekannt vorkam. Er hatte nun mal ein beinahe fotografisches Gedächtnis, das sich oft als Vorteil, bisweilen aber auch als Fluch herausstellte.
    Dennoch wußte er momentan nicht schlüssig, wann er schon einmal hier gewesen war. Auch schien sich etwas verändert zu haben…
    Die Figuren waren identisch mit jener, welche er in seiner Vision im Krankenhaus gesehen hatte.
    Der Kreis schloß sich allmählich.
    Zamorra versuchte sich aufzurichten, mußte aber feststellen, daß er das nicht konnte.
    Die Blicke aus den rötlich glotzenden Augen der Metallfiguren schienen ihn buchstäblich auf dem kalten Steinboden festzunageln!
    Sie umringten ihn, und ein unerklärlicher lähmender Einfluß strömte von ihnen auf Zamorra über. Nur den Kopf konnte er ungehindert bewegen. Sein restlicher Körper fühlte sich merkwürdig taub und fremd an, was ihm erst nach und nach bewußt wurde.
    Dann entdeckte er den Verlust des Amulettes!
    Die Silberkette mit Merlins Stern war verschwunden. Jemand mußte sie ihm während seiner Bewußtlosigkeit geraubt haben!
    Auch das noch, dachte der Parapsychologe. Die Überraschungen rissen nicht ab. Und seine Lage sah überhaupt nicht mehr rosig aus! Wenn er sich wenigstens frei hätte bewegen können… Aber er war gefangen von einem
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