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0285 - Parkweg des Grauens

0285 - Parkweg des Grauens

Titel: 0285 - Parkweg des Grauens
Autoren: Parkweg des Grauens
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zermartert habe.«
    »Sagen Sie mir, woran Sie sich zu erinnern glauben!«
    »Als Dad an diesem Abend wegging, wollte er zuerst zu unserem Milchhändler. Danach hätte er noch einen neuen Kunden«, flüsterte Ann Millertoe tonlos, »er sagte sogar den Namen, fügte aber sogleich hinzu, ich kenne den Mann ja doch nicht. Ich kann und kann mich nicht an diesen Namen erinnern! Es ist wirklich wie verhext!«
    »Hören Sie auf, darüber nachzugrübeln«, riet Phil ihr. »Mit Gewalt ist da nichts zu machen. Wir können höchstens hoffen, dass er Ihnen eines Tages von allein wieder einfällt. Sagte er nur den Namen, oder sonst noch etwas?«
    »Ach, wenn ich das wüsste! Irgendwann einmal sagte er etwas von der 96th Street. Aber in meinem Kopf geht alles durcheinander, so intensiv habe ich über jedes Wort nachgedacht, das er mir sagte. Ich weiß nicht mehr, ob es die 96th Street war, die er an jenem Abend erwähnte, oder ob er schon früher einmal davon gesprochen hatte.«
    »Geben Sie das Grübeln auf«, wiederholte Phil. »Das führt zu nichts. Glauben Sie mir. Ich kenne das genau. Vorläufig müssen wir uns damit abfinden, dass wir von dieser Seite her das Problem nicht aufrollen können. Wir müssen uns an das halten, was wir jetzt haben. Und da sieht es zum Glück wesentlich günstiger aus.«
    »Soll das heißen, dass Sie eine Spur haben, eine Spur von Dads Mörder?«, rief das Mädchen kreidebleich.
    Phil zuckte die Achseln.
    »Ich weiß es nicht«, gab er ehrlich zu. »Meiner Meinung nach wurde Harper von demselben Mann umgebracht, der auch die Parkmorde ausgeführt hat. Aber das ist nichts als eine Theorie von mir.«
    »Großer Gott«, sagte Ann Millertoe tonlos. »Auf den Gedanken bin ich noch nicht gekommen! Aber Sie müssen recht haben. Denken Sie doch: Ich bin hier in diese Gegend gezogen, weil ich den Mörder suchen wollte. Damit er keinen Verdacht schöpfen konnte, habe ich meinen Namen hier falsch angegeben. Aber er muss es trotzdem erfahren haben, wer ich bin! Zuerst hat er Dad umgebracht, und dann richtete er es so ein, dass heute ein schwerer Verdacht auf mich fallen musste!«
    »Auch das ist möglich«, nickte Phil. »Aber ich denke, dass er einen entscheidenden Fehler gemacht hat. Und zwar mit dem Päckchen Rauschgiftzigaretten, das er auf dem Fenstersims praktizierte.«
    »Inwiefern?«, fragte Ann Millertoe schnell.
    Phil machte eine beschwichtigende Geste.
    »Auch das ist nur eine Theorie«, gestand er. »Erinnern Sie sich an die Eisenplatte, an der das Päckchen klebte?«
    »Ja, natürlich. Was ist damit?«
    »Ich habe lange darüber nachgedacht, warum das Päckchen an einer Eisenplatte befestigt war. Zuerst dachte ich, das Päckchen hätte dadurch nur beschwert werden sollen, damit der Wind es nicht vom Fenstersims wegreißen konnte. Aber dann wurde mir klar, dass das Päckchen auch ohne diese Platte schwer genug gewesen wäre. Die Platte musste einen anderen Zweck haben.«
    »Und welchen? Ich kann mir keinen denken.«
    »Nein? Es ist ganz einfach. Der Mörder, der den Verdacht auf Sie lenken wollte, nahm einen Elektromagneten, ließ damit das Päckchen auf Ihrem Fenstersims herab und unterbrach den Stromkreis, sodass der Magnet seine Anziehungskraft verlor, als er mit dem Päckchen auf dem Sims lag. Auf diese Weise konnte der Mörder ein paar Fliegen mit einer Klappe schlagen: Er brauchte Ihr Zimmer nicht zu betreten, um das Päckchen herabzubringen, wobei er sich ja der Gefahr der Entdeckung ausgesetzt hätte. Außerdem konnte er das Päckchen mit seinem Magnet jederzeit wieder gefahrlos in seinen Besitz bringen, wenn es auf dem Fenstersims nicht entdeckt wurde, sodass ihm die Zigaretten nicht nutzlos verloren gingen. Nur eines passt in diesem Zusammenhang nicht in meine Theorie, und ich gebe zu, dass es sogar etwas Schwerwiegendes ist.«
    »Bitte, sagen Sie es!«, bat das Mädchen.
    »Die Theorie mit dem Magneten kann nur dann richtig sein, wenn der Mörder dieses Zimmer hier nie betreten hat.«
    »Den Zusammenhang verstehe ich nicht.«
    »Er liegt auf der Hand. Nehmen wir einmal an, der Mörder hätte dieses Zimmer betreten, um von Ihrem Fenster aus den tödlichen Schuss auf Harper abzufeuern, dann hätte er bei der Gelegenheit auch das Päckchen auf den Fenstersims legen oder gar im Zimmer selbst verstecken können. Er hätte sich einfach die Arbeit mit dem Herablassen an einem Magnet sparen können. Dass er es jedoch auf doch etwas umständliche Weise mit dem Magnet herabließ, spricht eindeutig
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